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Presseartikel Wetterauer Zeitung - AUS DEM PARLAMENT

Frauennotruf Wetterau

Frauen-Notruf (jw) – Die Stadt Friedberg unterstützt die “Beratungs- und Interventionsstelle zu sexualisierter und häuslicher Gewalt” des Frauen-Notrufs Wetterau ab diesem Jahr mit einem regelmäßigen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro jährlich. Dem Antrag der Grünen stimmten bis auf einen FDP-Abgeordneten alle anderen zu. (Wetterauer Zeitung, 01.07.2020)

Istanbul-Konvention muss umgesetzt werden - Jahresbericht des Frauen-Notrufs Wetterau: Immer mehr Frauen nutzen die anonyme Online-Beratung. 273 Mädchen und Frauen suchten Schutz.

Frauennotruf Wetterau
Nidda (red). Die Bedeutung der Istanbul-Konvention für den Gewaltschutzbereich und deren konsequente Umsetzung auch in der Wetterau ist ein wichtiges Thema im Jahresbericht 2019 des Frauen-Notrufs.

Die Istanbul-Konvention ist das “Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt”. Das Abkommen umfasst alle Formen von Gewalt, definiert den Begriff Diskriminierung der Frau und legt einen besonderen Schwerpunkt auf häusliche Gewalt. Mit der Unterzeichnung im Februar 2018 hat sich Deutschland verpflichtet, ein Gesamtkonzept zu Schutz, Bekämpfung, Prävention und effektiver Strafverfolgung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu erstellen und auf allen Ebenen umzusetzen. Bisher wurden die Vorgaben nur unzureichend erfüllt. Mehr als die Hälfte der Wetterauer Bevölkerung sind Frauen. Jede zweite bis dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Unterschiedliche Formen sexueller Belästigung erlebt jede zweite Frau in Deutschland. Mädchen und Frauen mit Behinderung sind doppelt so häufig von Gewalt und sexualisierte Gewalt betroffen als Frauen ohne Einschränkungen. Sie nehmen jedoch viel seltener die Unterstützungsangebote aus dem Gewaltschutzbereich in Anspruch. Um diese Situation zu verbessern, wurde 2015 vom Frauen-Notruf Wetterau das Netzwerk “Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken” gegründet.
In 2019 hat sich das Suse-Netzwerk um eine Arbeitsgruppe erweitert, die in Leichter Sprache arbeitet. So können Expertinnen in eigener Sache mit kognitiven Einschränkungen ihre Interessen einbringen. Zusätzlich wurde das inklusive Projekt “Gemeinsam gegen Gewalt” erarbeitet.
In 2019 nutzten 273 Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung die Unterstützung des Frauen-Notrufs Wetterau überwiegend mehrmals. Teilweise konnte der Kontakt durch das proaktive Vorgehen in direkter Zusammenarbeit mit der Polizei hergestellt werden. Beim proaktiven Ansatz informiert die Polizei von Gewalt betroffene Frauen, Mädchen und Trans über das Beratungsangebot des Frauen-Notrufs und bietet die Übermittlung der Kontaktdaten zur Terminabsprache an die Beratungsstelle an. Auch Angehörige und Menschen, die beruflich oder privat mit Häuslicher Gewalt, Stalking oder sexualisierter Gewalt in Berührung kamen, wurden beraten. Für Beratungsgespräche mit Rollstuhl-Fahrerinnen und Geh-Eingeschränkten konnte auf das Karl-Dietz-Haus ausgewichen werden, da die Räume des Frauen-Notrufs nicht barrierefrei sind. Zunehmend wurde auch die geschützte und anonyme Online-Beratung genutzt. Es fällt manchen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, leichter, sich über diesen weniger direkten Kontakt mitzuteilen.
Zur Unterstützung der Fachkräfte im Wetteraukreis wurde die Broschüre “Häusliche Gewalt” aktualisiert, inhaltlich erweitert und neu aufgelegt. Die Broschüre dient Fachkräften dazu, sich über einen angemessenen Umgang mit dem Verdacht auf Häusliche Gewalt zu informieren, und zeigt die abgestimmte Arbeitsweise verschiedener Institutionen auf. Der Frauen-Notruf wirkte dabei im Rahmen des fachübergreifenden Arbeitskreises “Runder Tisch gegen häusliche Gewalt” mit.
Über weitere Arbeitsschwerpunkte und Maßnahmen des Frauen-Notrufs, Informationen zur finanziellen Situation, zur Vernetzungsarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen in 2019 und die Ziele für 2020 kann im Jahresbericht nachgelesen werden. Dieser kann online auf der barrierefreien Homepage www.frauennotruf-wetterau.de heruntergeladen werden oder ist in gedruckter Version direkt im Frauen-Notruf erhältlich.
Ohne die Finanzierung durch Land, Kreis, Kommunen, Gemeinden und viele weitere Unterstützer wäre diese Arbeit im vergangenen Jahr nicht möglich. Auch die Ziele für 2020 sind jahresfüllend und wichtig, weshalb eine Fortführung und Stärkung der finanziellen Unterstützung dringend notwendig ist.
Die Beratungsstelle des Frauen-Notrufs befindet sich in Nidda, Hinter dem Brauhaus 9, und ist täglich von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 19 Uhr erreichbar. Nach Absprache können Beratungen auch außerhalb der Öffnungszeiten und andernorts erfolgen. Die Beratung ist kostenfrei. Eine Kontaktaufnahme ist unter 06043/4471, per E-Mail an info@frauennotruf-wetterau.de oder über die geschützte Online-Beratung auf der Homepage www.frauennotruf-wetterau.de möglich.
[Kreisanzeiger, 27.06.2020]

Familienrechtliche Erstberatung - Freitag 03. Juli 2020

Frauennotruf Wetterau

Auch in Zeiten von Corona bietet die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e.V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Termin ist der 03. Juli 2020 von 9.30 – 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Studie der TU München zu Gewalt in Partnerschaften während der Corona-Pandemie

Frauennotruf Wetterau

Es gibt eine erste Studie zu Gewalt in Partnerschaften (häusliche Gewalt) und Gewalt gegen Kinder in Zeiten der Corona-Pandemie in Deutschland. Für die Studie wurden 3.800 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren online nach ihren Erfahrungen befragt. Die Studie ist hinsichtlich Alter, Bildungsstand, Einkommen, Haushaltsgröße und Wohnort repräsentativ für Deutschland. Die Frauen wurden zwischen 22. April und 8. Mai 2020 nach dem vorangegangenen Monat gefragt. Das heißt, die Befragung bezieht sich auf die Zeit der strengsten Kontaktbeschränkungen.

Ein paar zentrale Ergebnisse:
Rund 3 Prozent der Frauen in Deutschland wurden in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen zu Hause Opfer körperlicher Gewalt, 3,6 Prozent wurden von ihrem Partner vergewaltigt. In 6,5 Prozent aller Haushalte wurde Gewalt gegen Kinder ausgeübt. Nur ein sehr kleiner Teil der betroffenen Frauen nutzte Hilfsangebote.

Hier geht es zu den Studienergebnissen

Offener Brief: Ein Frauenmord ist kein Einzelfall und kein Versehen!

Frauennotruf Wetterau

In einem Offenen Brief fordern die Frauenbegegnungsstätte Uthamara und der Dachverband des êzidischen Frauenrats eine lückenlose Aufklärung des Femizides in Einbeck/ Niedersachsen. Über 150 Frauenorganisationen haben den Offenen Brief gegen den Frauenmord an Besma A. mitunterzeichnet. Auch wir unterstützen die Forderung des Offenen Briefes!

Besma A. wurde Mitte April von ihrem Ehemann erschossen. Der Ehemann rief danach die Feuerwehr an und erklärte, er habe seine Frau aus Versehen erschossen. Da der Täter unter massivem Alkoholeinfluss gestanden habe, erklärte ein Arzt ihn als nicht haftfähig und C.A. wurde in ein Krankenhaus gebracht. Noch am selben Tag wurde der Täter wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Offene Brief wurde inzwischen an zahlreiche Bundesministerien sowie niedersächsische Landesministerien übergeben und es hat eine Social-Media-Aktion stattgefunden. Hier geht es zum Offenen Brief

Familienrechtliche Erstberatung am 5. Juni 2020

Frauennotruf Wetterau

Auch in Zeiten von Corona bietet die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e.V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Termin ist der 05. Juni 2020 von 10.00 – 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Jahresbericht 2019

Frauennotruf Wetterau

Unser Jahresbericht über unsere Tätigkeit in 2019 ist fertig und steht zum Download bereit.
Hier finden/t Sie/Ihr alle Informationen zu unseren vielfältigen Aktivitäten im letzten Jahr.
Die Printausgabe versenden wir gerne.

Inklusives Suse-Projekt - Gemeinsam gegen Gewalt

Frauennotruf Wetterau

Mädchen und Frauen mit Behinderung sind besonders von Gewalt betroffen. Sie erleben deutlich häufiger Gewalt und sexualisierte Gewalt als Frauen ohne Einschränkungen. Auch Jungen und Männer mit Behinderung erleben mehr Gewalt als ihre Geschlechtsgenossen ohne Einschränkungen. Das Suse-Netzwerk Wetterau, in dem Mitarbeiterinnen der Behindertenhilfe, der Behindertenselbsthilfe und aus dem Gewaltschutzbereich aktiv sind, möchte mit dem Projekt “Gemeinsam gegen Gewalt” diese Situation verändern. Das Projekt ist inklusiv ausgerichtet und wird von “Aktion Mensch” gefördert. Die inklusive Projektgruppe besteht aus Männern und Frauen mit kognitiven Einschränkungen sowie Mitarbeiterinnen der Behindertenhilfe, des Frauen-Notrufs, von Wildwasser und der Selbsthilfe-Familiengruppe der Lebenshilfe. “Die inklusive Zusammenarbeit ist eine wertvolle und nachhaltige Erfahrung”, berichtet Christa Mansky, Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau in Nidda. Die einzelnen Schritte des Projekts kann man auf www.frauennotruf-wetterau.de nachverfolgen. (Kreis-Anzeiger, 03.05.2020)

Gewalt gegen Frauen - Häusliche Gewalt in der Wetterau: Corona begünstigt Misshandler

Frauennotruf Wetterau

Die Corona-Pandemie verschärft die Situation für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind. Da ist sich Christa Mansky sicher. Dennoch kommen beim Frauen-Notruf Wetterau derzeit weniger Hilferufe an als üblich.
Schläge, Tritte, eine Ohrfeige. Aber auch Vergewaltigung und die Kontrolle auf Schritt und Tritt: Häusliche Gewalt hat viele Formen. Und sie nimmt zu. “Durch die Corona-Pandemie verschärft sich die Situation”, sagt Christa Mansky. Die Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau berät und hilft seit vielen Jahren Frauen, die Opfer von Gewalt sind.
“Die aktuellen Maßnahmen und Einschränkungen sorgen dafür, dass der Misshandler noch mehr Kontrolle bekommt”, sagt Mansky. “Familien und Lebenspartner verbringen gerade viel Zeit gemeinsam zu Hause.” Die Frauen seien damit beschäftigt, alles dafür zu tun, dass die Situation nicht eskaliere. “Ihnen bleibt keine Möglichkeit, Luft zu holen.” Oder Hilfe. “Derzeit bekommen wir in der Beratungsstelle eher weniger Anrufe.” Der Rückgang sei hessenweit spürbar.
Es gebe in der aktuellen Zeit generell mehr Potenzial für Eskalationen. “Die Situation zu Hause ist für viele neu”, sagt Mansky. “Der Druck steigt, und manchmal liegen die Nerven blank.” Das führe nicht automatisch zu Gewalt, “aber dort, wo sowieso schon Probleme sind, ist die Gefahr größer, dass es eskaliert.” Man müsse zwischen Grenzüberschreitungen und häuslicher Gewalt unterscheiden. “Häusliche Gewalt wird meist systematisch ausgeführt.” Körperliche Gewalt sei nur ein Aspekt. Hinzu komme sexualisierte, psychische oder auch soziale Gewalt, indem das Opfer etwa vom Umfeld isoliert werde.
Häusliche Gewalt in der Wetterau: Frauen-Notruf berät telefonisch oder per gesichertem Chat
“Familie, Freunde und Nachbarn sollten jetzt noch wachsamer sein als sonst”, sagt Mansky. “Betroffene brauchen Unterstützung von außen. Das ist ganz wichtig.” Alleine würden sie es oft nicht schaffen, sich Hilfe zu holen. Viele Frauen würden das Problem herunterspielen. “Sie denken, dass es andere noch viel schlimmer trifft.” Doch Mansky appelliert, jede Situation ernst zu nehmen. “Die Frau hat keine Kontrolle über die Lage.” Die häusliche Gewalt könne immer neue Dimensionen annehmen. “Und selbst wenn sich Frauen trennen, bleibt die Gefahr bestehen. Deshalb: Suchen Sie sich Hilfe bei Beratungsstellen oder der Polizei.”
Die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs sind aktuell telefonisch oder per gesichertem Chat erreichbar. “Wir beraten immer individuell, der Situation entsprechend”, sagt Mansky. Sind Kinder im Haus? Gibt es einen Ort, wo die Frau hinkann? Gemeinsam werde ein Schutzkonzept erarbeitet. Eine Möglichkeit sei, Schutz in einem Frauenhaus zu suchen. Die seien aber stark ausgelastet. Das Friedberger Frauenhauses hat seine Kapazitäten kurzfristig sogar erhöht, um auf die gestiegene Nachfrage zu reagieren.
Häusliche Gewalt und Corona: Machtverhältnis spielt große Rolle
Nach Informationen des Frauen-Notrufs starben bereits vor Corona in Deutschland jede Woche drei Frauen durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners. Jede vierte Frau erfahre im Laufe ihres Lebens Gewalt durch einen Lebenspartner. Doch warum werden gerade Frauen so oft zu Opfern? “Die Gesellschaft ist noch immer patriarchal geprägt”, sagt Mansky. Das bedinge die Meinung, dass Männer eine Verfügungsgewalt über Frauen hätten. “Die Täter suchen sich ein schwächeres Opfer, um Druck abzulassen.” Häusliche Gewalt gebe es aber auch unter gleichgeschlechtlichen Paaren. “Das Machtverhältnis spielt eine große Rolle.”
Gewalt werde unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. “Häusliche Gewalt ist kein Randphänomen”, sagt Mansky. Die Täter seien meist freundliche und zuvorkommende Nachbarn, Kollegen oder Chefs. “Ihnen traut man nicht zu, dass sie Frauen und Kinder quälen und misshandeln – natürlich immer nur hinter der verschlossenen Wohnungstür.” Das sei kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem. “Häusliche Gewalt ist und bleibt eine Straftat. Das wird leider oft vergessen.”
Häusliche Gewalt in der Wetterau: Täter überwiegend männlich
In der Wetterau wurden 2019 laut Polizei insgesamt 392 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Es gab 328 Tatverdächtige. Davon waren 270 männlich und 58 weiblich. “Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt nahezu 100 Prozent”, sagt Polizei-Pressesprecher Tobias Kremp. Es sei aber zu beachten, dass unter den Begriff “häusliche Gewalt” verschiedene Straftatbestände fallen. Der Begriff umfasse jegliche Form, auch die Androhung, von körperlicher oder seelischer Gewalt im nahen familiären Bereich. Ob es derzeit mehr Fälle häuslicher Gewalt gebe, könne man momentan nicht sagen. “Wir beobachten diesen Bereich natürlich genau.” Neben den Geschädigten selbst würden auch Nachbarn, Freunde oder gute Bekannte sowie Verwandte relevante Vorkommnisse melden. Für Christa Mansky braucht es eine tiefgreifende strukturelle Veränderung, um die Situation zu verbessern. Dabei sei in erster Linie politischer Wille und Handeln gefragt. “Zum Beispiel durch eine grundlegende Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern.”
Der Frauen-Notruf Wetterau ist erreichbar unter Tel. 0 60 43/44 71. Auf der Internetseite www.frauennotruf-wetterau.de gibt es eine Online-Beratung.

Die Erfahrungen des Frauen-Notrufs zeigen: Häusliche Gewalt wird unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. Die psychischen und zum Teil körperlichen Folgen der Misshandlung bleiben ein Leben lang. FOTOS: DPA/PV
© DPA Deutsche Presseagentur

Wetterauer Zeitung, 04.05.2020

Die Neue Suse-hilft.de Homepage ist online

Frauennotruf Wetterau

www.Suse-hilft.de will Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken!
Die Homepage dient dazu, den Zugang zum Recht für Frauen und Mädchen mit Behinderungen, die von Gewalt betroffen sind, zu verbessern.

Auf der Homepage gibt es:
+ Umfangreiche Informationen über Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen
+ Hilfsangebote in der Nähe
+ Wissenswertes aus Politik Wissenschaft und den Fachberatungsstellen und vieles mehr!!

Die Webseite bietet auch Informationen in DGS und Leichter Sprache an

Pressebericht Kreisanzeiger - Anstieg Häuslicher Gewalt erwartet

Frauennotruf Wetterau

Fachkräfte im Wetteraukreis überlegen, die Kapazitäten der Frauenhäuser und Notunterkünfte zu erweitern.

Nidda (red). Erfahrungen aus China oder auch Frankreich zeigen, dass Häusliche Gewalt in Zeiten der Corona-Pandemie um mindestens 30 Prozent steigt. Auch in Deutschland wird ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen von Fachkräften und aus der Politik erwartet. Überlegungen gehen dahin, die Kapazitäten von Frauenhäusern und Notunterkünften zu erweitern. Beratungsangebote sollen bestehen bleiben und ausgebaut werden. Das schreiben die Vertreterinnen des Frauen-Notrufs Wetterau in Nidda in einer Pressemitteilung. “Auch wenn diese Maßnahmen richtig und notwendig sind, gehen sie nicht über das Verwalten von der Gewalt hinaus”, konstatiert Christa Mansky vom Frauen-Notruf. Seit mehr als 40 Jahren gibt es für Frauen und ihre Kinder die Möglichkeit, Schutz in einem Frauenhaus zu suchen. “Aber das hat das Ausmaß von Häuslicher Gewalt nicht verringert. Im Gegenteil, die Polizei meldet jährlich eine steigende Anzahl von Fällen”, sagt Mansky. Warum sind es nach wie vor meist die Frauen, die ihr Haus verlassen müssen, obwohl der Mann der Täter ist? Warum bleiben so viele Täter von Häuslicher Gewalt und auch Vergewaltigung straffrei? Warum können Täter die nächste Frau misshandeln, nachdem sie von ihrer Partnerin verlassen wurden? Warum haben Täter das Recht, ihre Kinder regelmäßig zu sehen, obwohl sie keinen Kindesunterhalt zahlen und die Kinder Angst vor ihnen haben? Warum geraten so viele Frauen nach einer Trennung von ihrem gewalttätigen Partner in Armut? Dies sind dringende Fragen, auf die unsere Gesellschaft Antworten und Lösungen zu finden habe.
Bereits vor Corona starben in Deutschland jede Woche drei Frauen durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners. Jede vierte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Lebenspartner. Davon erleben ein Drittel der Betroffenen systematische, schwere bis sehr schwere Misshandlungen, oft über viele Jahre hinweg. Psychische und zum Teil körperliche Folgen bleiben ein Leben lang, auch wenn die Frauen es schaffen, sich aus der Gewaltbeziehung zu lösen.
Dies geschieht tagtäglich in der Mitte unserer Gesellschaft, denn Häusliche Gewalt wird unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. Die Täter sind meist die freundlichen und zuvorkommenden Nachbarn, Kollegen oder Chefs. “Ihnen traut man nicht zu, dass sie Frauen und Kinder quälen und misshandeln.”
Die gesteigerte Aufmerksamkeit auf das Thema Häusliche Gewalt während der Corona-Pandemie biete die Chance, neu zu denken. Mansky weiter: “Nur eine tief greifende, strukturelle Veränderung bietet die Chance, diese unerträgliche Situation in Deutschland zu verändern. Und in erster Linie ist hier politischer Wille und Handeln gefragt.” Zum Beispiel eine grundlegende Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern, die Ächtung und Bestrafung von Gewalttaten gegen Frauen und Kinder sowie ausreichende und bedarfsgerechte Unterstützungssysteme für Frauen und ihre Kinder. Der Frauennotruf verweist auf das Grundgesetz, in dem steht: Die Würde des Menschen (und damit auch von Frauen) ist unantastbar. Es sei die Verpflichtung aller staatlicher Gewalt, sie zu achten und zu schützen. Von einer Gesellschaft ohne Gewalt gegen Frauen würden alle profitieren – sie würde menschlicher und lebenswerter werden. Ganz abgesehen von der Einsparung von mindestens 3,8 Milliarden Euro pro Jahr, die die Gesellschaft aufgrund von Häuslicher Gewalt zu tragen habe. Zahlreiche Maßnahmen für diese strukturelle Veränderung sind in der Istanbul-Konvention zu finden.
Auch während der Corona-Krise steht der Frauen-Notruf Wetterau mit seinen Unterstützungsangeboten unter folgendem Kontakt zur Verfügung: Telefon: 06043 4471, E-Mail: info@frauennotruf-wetterau.de.
(Kreisanzeiger, 17.04.2020)

Herzliche Ostergrüße!

Frauennotruf Wetterau

Dieses Jahr zu Ostern ist alles ein wenig anders. Dennoch wünschen wir auch in Zeiten von Corona frohe und sonnige Ostertage!
Ab Dienstag, den 14. April ist das Team des Frauen-Notrufs wieder erreichbar.
Sollten Sie bis dahin Unterstützung brauchen, dann können sie sich jederzeit an das Hilfe-Telefon wenden: 08000 116 016.

Wir sind für Sie da!

Frauennotruf Wetterau

Wir stehen Ihnen auch in Zeiten der Corona-Krise mit unseren Unterstützungsangeboten zur Verfügung.
Sie erreichen uns telefonisch 06043 4471 und per E-Mail oder Sie nutzen unsere sichere Onlineberatung.

Hinweis:
Außerhalb unserer Öffnungszeiten ist unser Anrufbeantworter angeschaltet.
Ein Rückruf kann nur erfolgen, wenn Sie Ihre Telefonnummer auf das Band sprechen!

Bei einem Rückruf wird unsere Rufnummer nicht angezeigt, so erscheint sie nicht in der Anrufliste oder der Telefonrechnung, die gegebenenfalls durch andere Personen kontrolliert wird.

Zögern Sie nicht auch weiterhin Kontakt zu uns aufzunehmen!

Wir wünschen Ihnen alles Gute – Bleiben Sie gesund!

bff-Interview: Isolation - Häusliche Gewalt in Zeiten von Ausgangssperren

Frauennotruf Wetterau

„Zu Hause ist nicht für alle ein sicherer Ort“, sagt Jenny-Kerstin Bauer vom Bundesverband Frauen gegen Gewalt im Interview mit dem SWR2. Die Beratungsstellen in Deutschland rechnen durch die Coronakrise mit großem Andrang. Das gelte für die Zeit der Ausgangssperre und noch mehr für die Zeit danach. Die Opfer litten bis dahin nicht nur unter Gewalt, sondern auch unter starker Kontrolle ihrer telefonischen Kontakte, so Jenny-Kerstin Bauer in SWR2.

Wenn das Zuhause kein sicherer Ort ist - Statement zu Corona und häuslicherGewalt

Frauennotruf Wetterau

In der aktuellen Krisensituation mit starken Einschränkungen im öffentlichen Leben steigt die Gefahr für Frauen und Kinder, häusliche und sexualisierte Gewalt zu erfahren. Wir möchten Sie ermutigen, sich bei sexualisierter oder häuslicher Gewalt an uns zu wenden und damit nicht allein zu bleiben. Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. ist auch weiterhin telefonisch und online für Sie erreichbar und unterstützt Sie.
Wir möchten Sie auch auf das Statement hinweisen, dass der bff, Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe e.V., zusammen mit anderen Verbänden zu Corona und der Zunahme von sexualisierter und häuslicher Gewalt verfasst hat..

Geschlechtsspezifische Gewalt: „digital + real“

Frauennotruf Wetterau

Start der Video-Kampagne mit Online-Aktivist*innen
Zusammen mit dem bff, Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, setzen wir uns gegen geschlechtsspezifische digitale Gewalt ein. Ab heute wird jede Woche ein Video zu verschiedenen Aspekten rund um das Thema “digitale Gewalt” gepostet.
Hierin teilen die Netzaktivist*innen Maja Bogojević, Jasna Strick, Anne Wizorek und Jenny-Kerstin Bauer vom bff-Projekt “Aktiv gegen digitale Gewalt” dazu ihre Expertise mit uns.

Was ist digitale Gewalt?

Frauennotruf Wetterau

… die Liste ist fast nicht enden wollend. Spy-Apps, hacken, kontrollieren der Clouddienste, Gerüchte im Netz streuen, deep fakes, Dickpics, heimliches filmen, trolling, …

Bei digitaler Gewalt versucht die gewaltausübende Person (meist der Freund, Ex-Mann, Arbeitskollege oder auch Unbekannte) mit digitalen Medien und Smart-Geräten Macht und Kontrolle auf eine Frau auszuüben. Ziel der gewalttätigen Person ist es das Wohlbefinden der Frau zu verletzen und eine Abhängigkeit herzustellen. Digitale Gewalt passiert, weil die gewaltausübende Person es macht und die Gesellschaft es zulässt.

Persönliche Beratung erhalten Sie beim Frauen-Notruf. Mehr Infos zu digitaler Gewalt finden Sie hier

Frauenberatungsstellen - Hier bekommst du Hilfe bei sexualisierter Gewalt

Frauennotruf Wetterau

Katja Grieger, die Geschäftsführerin des Bundesverbands der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe in Deutschland (bff), hat für die #supporther-Kampagne der Zeitschrift Cosmopolitan ein Interview gegeben. Sie erklärt, wie die Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe Betroffene unterstützen – und sie hat eine wichtige Botschaft an Männer.

Buchtipp: AktenEinsicht - Geschichten von Frauen und Gewalt von Christina Clemm

Frauennotruf Wetterau

Gewalt gegen Frauen ist ein alltägliches Phänomen, auch wenn sie nur selten öffentlich wird. »AktenEinsicht« erzählt Geschichten von Frauen, die körperlicher und sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren, und vermittelt überraschende, teils erschreckende Einsichten in die Arbeit von Justiz und Polizei.

Nach den neuesten Zahlen des BKA ist jede dritte Frau in Deutschland von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Welche Lebensgeschichten sich hinter dieser erschreckenden Zahl verbergen, davon erzählt die Strafrechtsanwältin Christina Clemm, empathisch und unpathetisch.

Wir sind erreichbar!

Frauennotruf Wetterau

Persönliche Beratungen finden derzeit statt, jedoch wegen der Corona-Krise nur eingeschränkt. Auch wenn Sie nur leichte Erkältungserscheinungen haben oder Kontakt zu jemandem hatten, der möglicherweise Infiziert ist, bitten wir Sie auf persönlichen Kontakt zu verzichten. Wir beraten Sie gerne auch telefonisch unter 06043-4471 oder Sie können die geschützte Online Beratung hier auf dieser Seite nutzen.
Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Buchtipp: "Prügel" von Antje Joel

Frauennotruf Wetterau

“Bis dass der Tod euch scheidet – Häusliche Gewalt
„Warum bist du nicht einfach gegangen?“ – Wer Opfern von Häuslicher Gewalt Fragen wie diese stellt, hat nichts verstanden. Antje Joel weiß, wovon sie spricht. Ich bin eine, eine von „diesen Frauen“. Eine von den Frauen, die sich von ihrem Partner „haben schlagen lassen“. Das ist in Deutschland jede dritte Frau …

Ein herzliches Dankeschön

Frauennotruf Wetterau

an den Zonta Club Nidda Oberhessen für die Spende.
Wir haben uns sehr gefreut!

Mahnwache in Friedberg

Frauennotruf Wetterau

Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie / euch auf die Mahnwache zum Gedenken an die Opfer der rassistischen Morde in Hanau unter dem Motto: „Wir stehen zusammen“ am Mittwoch den 26.02.2020, ab 17:45 Uhr bis 19:30 Uhr, in 61169 Friedberg, Europaplatz vor dem Kreishaus hinweisen.

Auch der Wetteraukreis ist nicht frei von rassistischen Anfeindungen, Hetze und Gewalt. Aus diesem Grund und zum Gedenken an die Opfer und ihre Angehörigen setzen wir ein klares Zeichen und zeigen Gesicht gegen rechts für eine vielfältige, offene und tolerante Gesellschaft. Wir wollen mit allen demokratischen Kräften im Wetteraukreis zusammen der Opfer gedenken und vor dem Menschenhass der Neonazis und Rassisten warnen.

Redner/innen:
Landrat Jan Weckler
Friedberger Bürgermeister Dirk Antkowiak
Kathrin Anders
Lisa Gnadl
Peter Heidt
Hermann Schaus
Sinan Sert

Es wäre schön, wenn ihr/Sie diese Veranstaltung teilt, weiterleitet und viele Menschen bewegt an dieser Mahnwache teilzunehmen.
Diese Veranstaltung wurde seitens der Stadt Friedberg genehmigt, durch die Antifaschistische Bildungsinitiative e.V. angemeldet und wird von einem breiten Bündnis getragen.

Jahreswechsel

Frauennotruf Wetterau

Ein neues Jahr heißt:
- neue Hoffnung
- neues Licht
- neue Gedanken
- neue Wege zum Ziel

Das Team des Frauen-Notrufs wünscht einen guten Jahreswechsel

Wir sagen DANKE! Stiftung mit Herz und Bestand "Für arme Leute in Nidda" soll das Vermögen der Krugschen Stiftung in Nidda verwendet werden. 4 500 Euro wurden an Institutionen verteilt, die das Geld dringend benötigen.

Frauennotruf Wetterau

NIDDA – Bürgermeister Hans-Peter Seum hatte gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Repp und Pfarrerin Hanne Allmansberger Vertreterinnen des Frauennotrufes, der Grundschulen in Nidda und der Niddaer Ausgabestelle der Schottener Tafel zur Übergabe finanzieller Zuwendungen aus der von ihnen gemeinsam verwalteten Krugschen Stiftung in das Rathaus eingeladen.
Der Stiftungsvorstand hatte zuvor entschieden, in diesem Jahr soziale Projekte mit insgesamt 4 500 Euro zu unterstützen.
Die Krugsche Stiftung wurde 1763 durch das Testament von Karl Wilhelm Krug zu Nidda gegründet und soll “armen Leuten in Nidda” Hilfen gewähren. Bürgermeister Hans-Peter Seum wies darauf hin, dass die Stiftung über ein Grundvermögen in Höhe von mehr als 50 000 € verfügt. “Eigentlich ist es ein Wunder, dass diese 250 Jahre alte Stiftung bis heute Bestand hat und immer noch über einen solchen soliden Grundstock verfügt”, zeigte sich Niddas Rathauschef bei der Zusammenkunft zufrieden, damit kontinuierlich soziale Einrichtungen unterstützen zu können. "Regelmäßig kommen zusätzlich Spenden und Erbschaften hinzu, sodass auch in Zeiten ungünstiger Zinssituation finanzielle Mittel ausgeschüttet werden können. Die Auswahl der in diesem Jahr begünstigten Einrichtungen sei dem Vorstand leicht gefallen. “Durch den Frauennotruf und die Niddaer Ausgabestelle der Schottener Tafel werden Menschen in besonderen Notlagen unterstützt”, unterstrich Seum. “In Zeiten knapper öffentlicher Haushalte sei es besonders wichtig, auf regelmäßige Unterstützung auch aus Stiftungen zurückgreifen zu können”, verdeutlichte der Rathauschef.
Karlheinz Naumann und Klaus Berting vom Niddaer Tafelladen bedankten sich für die finanzielle Unterstützung, die für die tägliche Arbeit der Tafel in Nidda verwendet werden soll. “Wir versorgen mehr als 160 Haushalte in Nidda und Schotten alle vierzehn Tage mit mehr als 70 ehrenamtlichen Helfern, da brauchen wir jeden Cent”, berichtete Naumann.
Renate Fleischer-Neumann vom Frauennotruf dankte ebenfalls für die finanzielle Unterstützung, die in diesem Jahr für das Projekt “Suse – sicher und selbstbestimmt” verwendet werden soll, um Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen zu können.
Die Leiterinnen der Grundschulen Carolin Stein (Nidda), Britta Schaumburg (Ober-Lais), Katja Bender (Ober-Schmitten) und Gesine Haus (Ober-Widdersheim und Ulfa) haben alle über Investitionsbedarf in Unterrichtsmaterialien und die Pausenhofgestaltung geschildert. Für ein Nähmaschinenprojekt sollen schuleigene Maschinen angeschafft werden.
<Kreisanzeiger, 27.12.2019>