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Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf Wetterau e. V.

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der Termin ist am Freitag, den 04. November 2022 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt unter Beibehaltung der Maskenpflicht statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mund-Nasen-Schutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de

Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Unterstützung nach Vergewaltigung: Frauen-Notruf Wetterau klärt auf

Frauennotruf Wetterau

Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall. In einer Serie greift die WZ Themen auf, u.a. wie eine Untersuchung im Krankenhaus abläuft und welche Spuren aufbewahrt werden können.

Sich selbst wichtig nehmen, sich Unterstützung holen – darin möchte der Frauen-Notruf Wetterau Betroffene von Vergewaltigungen bestärken. Ihr Ziel ist es, Frauen und Mädchen dafür zu sensibilisieren, sich nach einer Vergewaltigung medizinische Hilfe zu holen. Der Frauen-Notruf Wetterau in Nidda hat nun die Social-Media-Kampagne »Hol Dir Hilfe« gestartet, um Frauen und Mädchen dafür zu sensibilisieren, sich nach einer Vergewaltigung medizinische Hilfe zu holen. In einer kurzen Serie stellt die Wetterauer Zeitung das Angebot der Soforthilfe vor und beleuchtet verschiedene Bereiche des Themas, beispielsweise die Spurensicherung nach einer Vergewaltigung.

9900 Fälle deutschlandweit

Rund 9900 Fälle von Vergewaltigung und sexueller Nötigung verzeichnet die »Polizeiliche Kriminalstatistik« des Bundeskriminalamts für das Jahr 2021 in Deutschland. Rund 9300 davon sind weibliche Opfer. »Und trotzdem ist sexualisierte Gewalt nach wie vor ein Tabuthema, über das viel zu wenig gesprochen wird«, heißt es in der Pressemitteilung des Frauen-Notrufs. Um das zu ändern, hat sich im Kreis unter der Federführung des Frauen-Notrufs Wetterau eine Arbeitsgruppe gebildet. Bei dieser arbeiten der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, die Polizeidirektion Wetterau und die Bad Nauheimer Frauenbeauftragte Patricia Mayer mit.

»Unser Ziel ist es, möglichst breit gefächert über das Thema sexualisierte Gewalt aufzuklären«, sagt Claudia Taphorn, die Mitarbeiterin beim Fachdienst Frauen und Chancengleichheit ist.

Mit der Social-Media-Kampagne, die durch Mittel des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration gefördert wird, soll die Zielgruppe der jugendlichen Mädchen und jungen Erwachsenen besonders angesprochen werden. In sieben Kurzfilmen sind Frauen unterschiedlichen Alters zu sehen, die sich selbst umarmen. »Dieses Bild steht symbolisch für die Sorge um die eigene Gesundheit und das eigene Wohlbefinden«, sagt Anne Hantschel vom Frauen-Notruf.

Die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs wissen aus Erfahrung, dass die Hemmschwelle, sich nach einer Vergewaltigung Unterstützung zu suchen und darüber zu sprechen, bei vielen Betroffenen hoch ist. »Wir wollen junge Frauen dazu ermutigen, sich Hilfe zu holen«, sagt Hantschel. Als spezialisierte Beratungsstelle für Frauen, Mädchen und Trans, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, beraten die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs Betroffene vertraulich über mögliche Hilfen, rechtliche Schritte und psychische Folgen.

Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall

Gerade nach einer Vergewaltigung sollte eine medizinische Versorgung schnell erfolgen. »Jede Vergewaltigung ist ein medizinischer Notfall«, sagt Patricia Mayer, Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim. Im Wetteraukreis können sich Betroffene deshalb im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim rund um die Uhr medizinisch versorgen und auf Wunsch auch Spuren sichern lassen. Eine Befundsicherung kann im Hinblick auf ein mögliches Strafverfahren von großer Bedeutung sein, auch wenn die Betroffene zu dem Zeitpunkt noch unsicher ist, ob sie überhaupt eine Anzeige stellen will.

»Eine Vergewaltigung bzw. sexuelle Nötigung ist immer eine Straftat, auch wenn keine körperlichen Verletzungen sichtbar sind«, erklärt Susanne van Overbeke, Opferschutzkoordinatorin bei der Polizeidirektion Wetterau. »Diese kann bei der Polizei angezeigt werden. Eine frühzeitige Anzeige ist oftmals sinnvoll.« Trotzdem müsse sich niemand sofort dafür entscheiden, denn laut Strafgesetzbuch verjähren Vergewaltigungen erst nach 20 Jahren, sagt van Overbeke.

Im nächsten Teil der Serie will die Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem Frauen-Notruf Wetterau das Angebot der Medizinischen Soforthilfe nach einer Vergewaltigung im Hochwald Krankenhaus Bad Nauheim vorstellen.

INFO: Mehr häusliche Gewalt während Corona

Im vergangenen Jahr suchten laut Jahresbericht insgesamt 354 Frauen und Mädchen Unterstützung beim Frauen-Notruf Wetterau. Damit waren es nach eigenen Angaben in 2021 mehr Fälle als in jedem anderen Jahr, seit es die Fachberatungsstelle für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Trans in Nidda gibt. Überrascht habe der Anstieg die Beraterinnen nicht. Die Leiterin des Frauen-Notrufs, Christa Mansky, nennt die Corona-Pandemie als Ursache. Existenzielle Sorgen sowie räumliche und soziale Beschränkungen führten zum Anstieg von häuslicher Gewalt. Zugleich erfuhr das Thema große mediale Aufmerksamkeit im vergangenen Jahr, wodurch Hilfsangebote bekannter wurden. Auch durch eigene Öffentlichkeitsarbeit informiere der Frauen-Notruf über seine Angebote und versuche, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.

Wetterauer Zeitung online, 13.10.2022

Social Media Kampagne "Hol dir Hilfe" startet im Oktober

Frauennotruf Wetterau

Im Oktober startet im Wetteraukreis eine Social Media Kampagne zur medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung. Bis Ende des Jahres werden auf Facebook und Instagram kurze Videoclips gezeigt, die Betroffenen von sexualisierter Gewalt Mut machen sollen, sich Hilfe zu holen. Die Kernbotschaft lautet „Hol dir Hilfe“ – deine Gesundheit und dein Wohlergehen sollten jetzt an erster Stelle stehen.

Mit “sich Hilfe holen” ist einerseits eine medizinische Versorgung im Krankenhaus und andererseits eine psychosoziale Unterstützung und Beratung durch eine Fachberatungsstelle gemeint. Ob eine Sicherung von Spuren im Krankenhaus und eine Anzeigenerstattung bei der Polizei erfolgen soll, entscheidet die*der Betroffene selbst. Das Angebot der medizinischen Soforthilfe steht allen Menschen offen, unabhängig von Geschlechtsidentität, sexueller Orientierung, Alter und Vorliegen einer Behinderung.

Ausführliche Informationen zum Angebot finden Sie hier und hier.

Die Videoclips können sich hier angesehen werden.

Die Kampagne wird gefördert vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration.

Demokratie-Konferenz am 29.09.2022

Frauennotruf Wetterau

“Nidda lebt Demokratie” veranstaltet am Donnerstag, den 29 September, ab 17 Uhr ihre Demokratie-Konferenz im Bürgerhaus in Nidda. Thema ist “Mobbing? Nicht mit uns!”. Wir sind mit einem Info-Tisch dabei und freuen uns auf spannende Gespräche.
Das Programm zur Veranstaltung finden Sie im Anhang.
Mehr Informationen zu “Nidda lebt Demokratie” finden Sie hier.

Im Bett mit Gerda Schmidt

Frauennotruf Wetterau

Das eigene Zuhause ist für viele Frauen der gefährlichste Ort. Jede vierte Frau in Deutschland erlebt mindestens einmal in ihrem Leben Häusliche Gewalt. Das bedeutet, dass wir alle mit großer Wahrscheinlichkeit sowohl Betroffene als auch Täter kennen. Doch immer noch steckt das Thema in der Tabuzone.

Für Jutta Himmighofen-Strack, alias „Gerda Schmidt“, Grund genug einmal genauer hinzuschauen und bei den Fachleuten nachzufragen.
Und so sitzt Gerda in ihrem neuen „Bettgeflüster-Video“ mit Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau e.V., Susanne van Overbeke von der Polizeidirektion Wetterau und Claudia Taphorn vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises im Bett und räumt mit ihrer direkten Art mit so manchem Vorurteil auf.

Das 10minütige Interview klärt – ganz ohne Berührungsängste – über Häusliche Gewalt auf, über das Nicht-Sichtbar-Sein – das Tabu –, über das Leid der Betroffenen aber auch darüber, wie Hilfe und Unterstützungsangebote funktionieren.

Das Video finden Sie hier und hier
Das Video darf gerne geteilt werden!

Offene Yoga-Stunde in Bad Salzhausen findet heute statt!

Frauennotruf Wetterau

Die offene Yoga-Stunde im Rahmen der Interkulturellen Wochen findet heute (13.09.2022) statt!
Wir treffen uns um 17 Uhr an der Trinkkurhalle im unteren Kurpark in Bad Salzhausen. Bitte denken Sie an bequeme Kleidung und eine Yoga-Matte oder eine Decke.
Wir freuen uns auf Sie!

Für alle, die heute leider verhindert sind, haben wir eine kleine Yoga-Übung für zuhause vorbereitet. Gönnen Sie sich eine kleine Auszeit und genießen Sie die Ruhe.

Übung: Der Baum

Anleitung:
1. Stellen Sie sich aufrecht hin, die Arme locker hängen lassen
2. Nun das Gewicht auf das rechte Bein verlagern und dabei das linke Bein langsam vom Boden lösen
3. Bringen Sie das linke Bein mit der Ferse an die Innenseite Ihres rechten Oberschenkels (alternativ an den Unterschenkel oder mit den Zehenspitzen auf den Boden)
4. Strecken Sie ihre Arme nach oben und bringen Sie beide Handfläche über ihrem Kopf zueinander
5. Bleiben Sie für mindestens 30 Sekunden in dieser Position und wiederholen Sie die Übung anschließend mit dem linken Bein

Viel Spaß!

Unser Team

Frauennotruf Wetterau

Seit dem vergangenen Jahr gab es einige personelle Veränderungen in unserem Team. Zwei Stellen wurden neu besetzt und für die Präventionsarbeit konnten zwei neue Stellen geschaffen werden! Wir möchten uns daher kurz vorstellen.

Unsere Mitarbeiterinnen (Foto von links nach rechts):
Tina Müller – Verwaltung
Anne Hantschel – Öffentlichkeitsarbeit
Christa Mansky – Leitung, Beratung
Julia-Katharina Wintermeyer – Präventionsarbeit
Monika Scheddel-Pfaff – Präventionsarbeit
Jeanette Stragies – Beratung
Über die Kernaufgaben hinaus sind wir alle in weitere Aufgaben eingebunden, wie zum Beispiel Projekt- und Netzwerkarbeit.

Unsere Vorstandsfrauen (Foto von links nach rechts):
Renate Fleischer-Neumann – Kassenwartin
Petra Claas – 2. Vorsitzende
Fabienne Metz – 1. Vorsitzende

Im Team arbeiten wir gemeinsam an dem Ziel Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Trans zu verhindern und wir stehen Betroffenen unterstützend zur Seite!

Yoga im Park mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V.

Frauennotruf Wetterau

Eine entspannende Yoga-Stunde im Grünen erwartet alle Yoga-Fans und Yoga-Neulinge, die sich am Dienstag, den 13. September, im unteren Kurpark in Bad Salzhausen einfinden. Von 17 bis 18 Uhr wird die Yoga-Lehrerin Christa Mansky durch die kostenlose Stunde führen und Übungen anleiten, die auch ohne Vorkenntnisse umsetzbar sind. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit bei einem Getränk ins Gespräch zu kommen.
„Yoga wird weltweit praktiziert und schafft Gemeinschaft und Begegnung zwischen Menschen. Daher haben wir uns für dieses Angebot im Rahmen der Interkulturellen Wochen entschieden“, erklärt Christa Mansky. Beruflich ist sie als Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau e. V. in Nidda tätig, als ausgebildete Yoga-Lehrerin bietet sie bereits seit mehreren Jahren nebenbei Yoga-Kurse in den Räumen des Frauen-Notrufs an.
Es wird darum gebeten, bequeme Kleidung und eine eigene Yoga-Matte oder eine Decke mitzubringen. Die Yoga-Stunde findet nur bei trockenem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist an der Trinkkurhalle im unteren Kurpark in Bad Salzhausen.

Die Aktion erfolgt in Kooperation mit der Stadt Nidda und der Koordinierungsstelle Nidda lebt Demokratie!

Das komplette Programm der Interkulturellen Wochen im Wetteraukreis finden Sie hier

Unser Jahresbericht 2021

Frauennotruf Wetterau

Unser Jahresbericht 2021 liegt nun druckfrisch zum Lesen bereit.
Im Jahresbericht finden Sie einen Überblick über unsere Arbeitsbereiche, unsere Tätigkeiten im vergangenen Jahr, die Finanzierung und vieles mehr!
Den Bericht können Sie als PDF herunterladen. Die Printversion versenden wir gerne.
Wir freuen uns auf Ihre Anmerkungen und bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Gewalt gegen Frauen verhindern, bevor sie passiert

Frauennotruf Wetterau

Mit dem Frauen-Notruf verbinden viele Menschen Hilfe für Frauen in akuten Gefahrensituationen oder auch eine Telefon-Hotline für gewaltbetroffene Frauen. Dabei ist der Frauen-Notruf Wetterau e. V. viel breiter aufgestellt: Die Fachberatungsstelle in Nidda bietet Frauen, Mädchen und Trans ab 16 Jahren nicht nur telefonische, sondern auch persönliche, Online- und Video-Beratung an, wenn sie geschlechtsspezifische Gewalt erleben oder erlebt haben. Aber auch Angehörige, Unterstützer*innen und Fachkräfte wenden sich mit ihren Fragen und Problemen an die Beraterinnen.

Seit diesem Jahr baut der Frauen-Notruf Wetterau ein weiteres Arbeitsfeld aus: die Gewaltprävention. Jeanette Stragies ist seit zehn Jahren in der Beratung tätig, sie erklärt: „Der Schwerpunkt unserer Arbeit ist die Unterstützung und Beratung gewaltbetroffener Frauen. Aber uns wäre es natürlich lieber, wenn diese Gewalt gar nicht erst entstehen würde.“ Ihr und ihren Kolleginnen sei es ein großes Anliegen, die Präventionsarbeit im Wetteraukreis auszubauen und langfristig zu verankern.
Bisher konnte der Verein nur punktuell Workshops oder Fortbildungen an Schulen oder Einrichtungen anbieten, je nach Auslastung der Mitarbeiterinnen. Für die Ausarbeitung und das Angebot eines flächendeckenden Präventionskonzepts fehlten die personellen und finanziellen Ressourcen. Dank Fördergelder des Wetteraukreises und Spendengelder kann das Präventionsangebot nun grundlegend erweitert werden.

Zwei Präventionsfachkräfte sind nun Teil des Teams. „Um im gesamten Kreis verschiedene Themen und Zielgruppen abdecken zu können, kooperieren wir mit Fachstellen des Wetteraukreises und anderen Fachberatungsstellen“, erläutert Julia-Katharina Wintermeyer die Arbeitsstruktur ihrer neuen Stelle. Momentan steht die Konzepterarbeitung im Vordergrund, aber auf die praktische Arbeit an Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen freuen sie und ihre Kollegin, Monika Scheddel-Pfaff, sich schon jetzt.
Themen gebe es viele, die für die Präventionsarbeit wichtig sind. „In der Arbeitsgemeinschaft ‚Jugend‘ des Kreispräventionsrates Wetterau haben wir uns im ersten Schritt auf das Thema Sexualität und Medien verständigt. Dazu wird es eine Fortbildungsreihe geben, die sich auch mit digitaler Gewalt beschäftigt.“ Ihr selbst liegt auch das Thema Häusliche Gewalt sehr am Herzen, da die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche, die Gewalt zwischen den Eltern miterleben, oft unterschätzt werden.

Ihre Motivation für diese Stelle fasst Monika Scheddel-Pfaff so zusammen: „Ich möchte Jugendliche neben der Wissensvermittlung vor allem darin bestärken, selbstbestimmt herauszufinden, was ihnen gefällt, aber auch selbstbewusst ‚Nein‘ zu sagen und sich Hilfe zu holen. Und es ist mir ganz wichtig zu vermitteln, dass sie niemals schuld sind, wenn sich eine Person übergriffig verhält.“ Die Verantwortung darf nicht auf den Schultern der Kinder und Jugendlichen liegen, daher richten sich viele Konzepte auch an pädagogische Fachkräfte und Eltern. Beide Frauen hoffen, dass die Angebote gut angenommen werden und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche besser vor Gewalt geschützt werden.

Pressemitteilung vom 20.07.2022

Frauensommer 2022 - Wir sind dabei!

Frauennotruf Wetterau

Der Frauen-Notruf Wetterau e. V. macht am Donnerstag, den 14. Juli, Station in Bad Nauheim. Zwischen 14 und 18 Uhr finden Sie uns auf dem Platz vor der Sparkasse Oberhessen (Kurstraße 2).
Wir klären über Vergewaltigungsmythen und Vorurteile gegenüber Betroffenen sexualisierter Gewalt auf und machen auf das Angebot „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ aufmerksam. Dieses Angebot ermöglicht eine vertrauliche medizinische Erstversorgung und auf Wunsch eine gerichtsfeste Spurensicherung im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim ohne vorherige Anzeigenerstattung.
Mehr Infos dazu unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de
Die Aktion ist eine Veranstaltung im Rahmen des Wetterauer Frauensommers und erfolgt in Kooperation mit der Frauenbeauftragten der Stadt Bad Nauheim.

Frauen-Notruf Wetterau e. V. informiert über Hilfsangebote bei sexualisierter Gewalt - Open Air Bettaktion in Bad Salzhausen und Bad Nauheim

Frauennotruf Wetterau

Der Frauen-Notruf Wetterau e. V. ist am Freitag, den 08. Juli, zur Tour der Vielfalt in Bad Salzhausen mit einer Open Air Bettaktion vor Ort. Ab 18 Uhr wird den Besucherinnen und Besuchern im Unteren Kurpark neben dem Bühnenprogramm und den Infoständen eine gemütliche Schlafzimmerkulisse mit Doppelbett und Nachtschränkchen geboten.

Die Schlafzimmerkulisse sieht einladend aus, steht aber für den Ort, an dem Frauen statistisch die meiste Gewalt erleben: im eigenen Zuhause. Die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs machen mit der Aktion auf diese Problematik aufmerksam und informieren über ihr Beratungs- und Unterstützungsangebot sowie das Hilfsangebot der „Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung“. Die medizinische Soforthilfe ermöglicht betroffenen Frauen und Männern eine vertrauliche medizinische Erstversorgung sowie auf Wunsch eine gerichtsfeste Spurensicherung im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim.

Die Aktion erfolgt in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Nidda und dem Zonta Club Nidda-Oberhessen, die am Freitag auch mit dabei sind und die Aktion unterstützen.

Im Rahmen des Wetterauer Frauensommers wird die Open Air Bettaktion auch am Donnerstag, den 14. Juli in Bad Nauheim zwischen 14 und 18 Uhr auf dem Platz hinter der Dankeskirche durchgeführt.

Digitale & kostenlose Fortbildungsreihe für pädagogische Fachkräfte!

Frauennotruf Wetterau

Ein sicherer Umgang mit digitalen Medien gilt heute in vielen Bereichen des Lebens als selbstverständlich und will doch gelernt sein. Social-Media Plattformen und Online-Games haben eine große Anziehungskraft auf Kinder und Jugendliche. Gleichzeitig gehen damit viele Gefahren einher, die vielen Eltern, Fachkräften und auch den Kindern und Jugendlichen nicht bewusst sind. Wie kann ein sicheres Aufwachsen in einer mediatisierten und digitalisierten Welt aussehen? Wie können Kinder und Jugendliche vor Gefahren geschützt werden ohne die Medien zu verteufeln?
In den drei Modulen der neuen Fortbildungsreihe können pädagogische Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten (Kita, Schule, Schulsozialarbeit, Jugendhilfe etc.), ihr Wissen rund um die Themen Medienkompetenz und Medienerziehung, Medien und Sexualität sowie Sexualisierte Gewalt in den Medien erweitern.
Die Fortbildungsreihe findet online statt und ist kostenlos. Anmeldung: www.netzwerk-gegen-gewalt.hessen.de/Anmeldung-Fortbildungsreihe-Wetteraukreis

Unsere Kollegin Julia-Katharina Wintermeyer war in die inhaltliche Ausarbeitung eingebunden und wird in zwei Modulen als Referentin dabei sein.

Beteiligte Kooperationspartner:
Wildwasser Wetterau
Wetteraukreis
Jugendberatung und Jugendhilfe e.V.
pro familia Friedberg
Netzwerk Gegen Gewalt Hessen

Flyer zu unseren Beratungs- und Unterstützungsangeboten auf Ukranisch

Frauennotruf Wetterau

Unseren Beratungsstellenflyer gibt es nun auch in ukrainischer Sprache. Im Flyer stellen wir unsere Arbeit vor und informieren über unsere Beratungs- und Unterstützungsangebote. Der Flyer liegt gedruckt vor und kann gerne angefragt werden. Zudem kann er auf unserer Homepage als PDF heruntergeladen werden (obere Menüleiste ganz rechts in kyrillischer Schrift).

Es können sich alle Frauen, Mädchen und Trans ab 16 Jahren unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Aufenthaltsstatus an uns wenden, wenn sie körperliche, seelische und/oder sexualisierte Gewalt erfahren oder erfahren haben. Bei Bedarf ziehen wir eine Dolmetscherin hinzu. Sollte dies nötig sein, bitten wir um vorherige Meldung, um die Dolmetschung zu organisieren.

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf Wetterau e. V.

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Freitag, 02. September 2022 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden. Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Die Quickly rollt für Frauen in Not

Frauennotruf Wetterau

Die Quickly rollt für Frauen in Not

Der Eichelsdorfer Karlheinz Weiß macht soeben wahr, was er seit Jahren vorhat. Er und seine Quickly werden auf der Route 66 unterwegs sein. 4800 Kilometer mit einem Zweitakter.

Gut 60 Jahre alt ist die NSU. Die längste Strecke, die die mintgrüne Quickly je gefahren ist, hat sie aber noch vor sich. Zusammen mit dem Piloten Karlheinz Weiß. Der Eichelsdorfer, der das zierliche Moped steuert, hat fast zehn Jahre mehr auf dem Buckel. Doch der Politologe weiß, was er macht. Akribisch hat er die Tour geplant. Der kleine Zweitakter soll ihn rund 4800 Kilometer weit bringen. Unter anderem auf der legendären Route 66 in den USA. In der vorigen Woche ist er losgeflogen in die Staaten. Seit wenigen Tagen sind er und die Quickly »on the road«.

Sicher hat das Ganze nicht nur was mit bloßer Reiselust zu tun. Ein gutes Stück Abenteuer steckt da schon auch mit drin. Selbst im 21. Jahrhundert. Wer aber glaubt, der Eichelsdorfer wolle mit seiner Tour nur was zur Schau stellen, sich produzieren oder zeigen, was für ein »Held« er doch ist – völlig daneben. Karlheinz Weiß ist so einer nicht. Der Alt-68er, wie er sich einmal selbst charakterisiert und dabei wie ein Schelm gegrinst hat, braucht nicht das Beifall klatschende Publikum, das ihm hinterher anerkennend auf die Schulter klopft. Der Eichelsdorfer macht das für sich selbst. »Denn egal wie weit ich mit dem Moped letztlich kommen werde, ich werde Erfahrungen machen, die Kritikern immer verwehrt bleiben«, hat er einmal im Winter 2019 gesagt, als er mittendrin war in seinen Tourplanungen.

Corona und das Platzen der Pläne

Erinnerungen an seine Jugend spielen bei dem Tripp auf jeden Fall eine Rolle. Als Karlheinz Weiß mit 14 im heimatlichen Bergdorf im Oberallgäu über die Feldwege brauste, saß er auf einer Quickly. Die hatte ihm der Nachbar für zehn Mark verkauft. »Noch heute habe ich den Geruch des Öls von damals in der Nase, das Gefühl von Freiheit im Bauch und den Sound des Zweitakters im Ohr.«

Der Mann aus dem Niddaer Stadtteil weiß, was es heißt, spezielle Touren zu unternehmen. Von Kanada nach Mexiko mit dem Fahrrad. Viele dürften das noch nicht gemacht haben. Er schon. Als damals 63-Jähriger hat er im Sommer 2016 die 3286 Kilometer in 35 Tagen geschafft. Auch das ein Erlebnis, das er nicht missen möchte.

Seit vergangener Woche ist er wieder in den USA. Mit zweijähriger Verspätung. Im Mai 2020 hätte es eigentlich schon losgehen sollen. Im Dezember des Vorjahres war die Quickly bereits in einem Container in die Staaten verschifft worden. Alles war bereit.

Doch dann kam Corona. Und mit der Pandemie das Platzen aller Träume. Weiß setzte dann aufs Frühjahr 2021, in der Hoffnung, das Virus sei bis dahin weitgehend eingedämmt und unter Kontrolle. Ein Trugschluss, wie sich herausstellte. Das Virus ist zwar immer noch da. Doch Restriktionen sind gefallen. Reisen in die USA sind längst wieder möglich.

Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse auf der Mopedfahrt von Orlando in Florida im Südosten des Landes bis Santa Monica in Kalifornien im äußersten Westen sind das eine. Das andere: Karlheinz Weiß möchte mit dem Tripp etwas bewirken.

Er will auf die Arbeit des Frauen-Notrufs Wetterau in Nidda aufmerksam machen und die Frauen um Leiterin Christa Mansky in ihrem wichtigen und schwierigen Job unterstützen, wie er sagt. Der Grund dafür »ist bedauerlich einfach«, findet er. In seiner Umgebung habe es eine »Gestalt« gegeben, die ihre Frau »regelmäßig grün und blau geschlagen hat; sie zu würgen, bis sie blau angelaufen ist, gehörte auch gerne mal zum Repertoire«. Jede Menge Alkohol spielte da wohl eine Rolle.

Karlheinz Weiß hat vor dem Start eine Facebookseite eingerichtet. Dort berichtet er von unterwegs über seine Tour und hält alle Neugierigen auf dem Stand der Dinge. Wer ihm auf der Seite folgt, wird auf die Spendenmöglichkeit zugunsten des Frauen-Notrufs aufmerksam gemacht. »Ich bitte die Follower der USA-Tour, durch eine kleine Spende einen klaren Standpunkt einzunehmen.«

Christa Mansky, Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau, ist dankbar für die Unterstützung. Jede dritte Frau, so Mansky, erfährt im Laufe ihres Lebens körperliche, seelische und/oder sexualisierte Gewalt, sagt sie. Für die Arbeit des Frauen-Notrufs gibt es zwar öffentliche Mittel von Land, Kreis und Kommunen, »doch die reichen nicht aus, um die Kosten zu decken«. Daher stellten Spendenaktionen für die Beratungs- und Interventionsstelle des Frauen-Notrufs eine willkommene Hilfe dar, sagt Christa Mansky.

Von Nidda an den Ort des Geschehens. Auf den ersten Etappen in Florida hat Karlheinz Weiß schon was erlebt. Einen Platten, ausgerechnet am Hinterrad, und eine Tornadowarnung mit ergiebigen Regengüssen. Unterwegs ist er mit Zelt, Schlafsack und Geschirr. Alles verstaut im kleinen Hänger, hinten dran an der Quickly. Und wenn die alte Dame unterwegs streiken sollte?

Für Ersatzteile hat Weiß gesorgt. Ein zweiter Motor, Lichtmaschine, Kolbenringe… Für den Fall der Fälle alles rübergebracht. In den USA dürfte es zwar fast alles geben, was vorstellbar ist. Aber Ersatzteile für eine 60 Jahre alte NSU aus Neckarsulm? Wohl kaum.

Gut drei Monate – so lange kann’s dauern

Von Florida, durch den alten Süden nach Georgia, weiter nach Mississippi und Alabama. Es folgen Arkansas, Oklahoma, New Mexico, Arizona, Nevada und schließlich Kalifornien. Wenn alles glatt läuft, mit »drei, dreieinhalb Monaten« rechnet Karlheinz Weiß. »Darauf hat sich auch meine Frau eingestellt.« Und wieder grinst er wie ein Schelm.

Wer die Moped-Tour verfolgen will, hier die Adresse: www.facebook.com/groups/ 1901368966709204.
Spenden an den Frauen-Notruf: IBAN: 17 5185 0079 0050 0055 93

Kreis-Anzeiger online, 20.03.2022

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf Wetterau e. V.

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der Termin ist am Freitag, 08. April 2022 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.
Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.
Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

50 Banner gegen die Angst

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (red). Nach einer Vergewaltigung haben viele Frauen Angst davor, dass ihnen nicht geglaubt wird, dass sich geliebte Menschen von ihnen abwenden und die Tat kleinreden. Um Betroffene in dieser Situation auffangen und vertrauliche Unterstützung anbieten zu können, hat eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe das Angebot »Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung« ins Leben gerufen.
Aktuell läuft dazu eine Plakataktion.
Seit 2015 können sich Frauen jeden Alters (aber auch Männer) nach einer Vergewaltigung im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim medizinisch versorgen und auf Wunsch die Spuren gerichtsfest sichern lassen. Das Angebot ist kostenfrei. Die Spuren werden für ein Jahr in der Rechtsmedizin in Gießen anonymisiert aufbewahrt und können im Fall einer späteren Strafanzeige als Beweismittel herangezogen werden. »Viele Frauen sind in der akuten Situation mit der Frage nach einer Strafanzeige überfordert. Gerade wenn sie den Täter privat kennen, ist das eine große Hemmschwelle«, sagt Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau. Mit der Spurensicherung bekämen die Frauen Zeit, sich zu stabilisieren und sich auch fachlich beraten zu lassen. Betroffene können zu jeder Uhrzeit in die Klinik kommen, ohne vorher zur Polizei gehen zu müssen, betont Fachärztin Christine Bühner vom Hochwaldkrankenhaus. Psychosoziale Beratung erhalten die Frauen im Anschluss beim Frauen-Notruf. Mit Unterstützung durch Land und Kreis wurden 50 große Banner gedruckt, die anlässlich des Internationalen Frauentages im Landkreis aufgestellt wurden. »Wir freuen uns, dass sich so viele Städte und Gemeinden an der Aktion beteiligen«, sagt Landrat Jan Weckler.

Infos unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de
oder beim Frauen-Notruf Wetterau
www.frauennotruf-wetterau.de
Tel. 0 60 43/44 71
info@frauennotruf-wetterau.de

Kreis-Anzeiger (red.) – 08.03.2022
Foto: Hochwaldkrankenhaus, Wetteraukreis, Stadt, Polizei und Frauen-Notruf arbeiten gemeinsam daran, das Angebot zur medizinischen Soforthilfe nach einer Vergewaltigung bekannter zu machen. © pv

Für mehr Selbstbewusstsein

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (red). Frauen und Mädchen mit Behinderung zu stärken und vor Gewalt zu schützen – dieses Ziel verfolgt das Wetterauer Netzwerk »Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken«.
Ein Projektteam, das aus Mitarbeiterinnen von Gewaltschutzeinrichtungen und der Behindertenhilfe besteht, bietet daher Präventionskurse für Frauen und Mädchen mit Behinderung an. »Wir möchten die Teilnehmerinnen in ihrem Selbstbewusstsein stärken und ihnen Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten bei Grenzverletzungen aufzeigen«, sagt Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau, die auch selbst Kurse leitet. »Grenzverletzungen fangen bei verletzenden Sprüchen an, sie umfassen aber auch sexualisierte Übergriffe und körperliche Gewalt.«
Lernen, »Nein« zu sagen
Die Kurse sind niedrigschwellig gestaltet. Zu Beginn steht die Sensibilisierung für Grenzverletzungen im Vordergrund. Die Frauen und Mädchen lernen, dass sie »Nein« sagen dürfen und dieses »Nein« auch respektiert werden muss. Im nächsten Schritt geht es um die Stärkung des Selbstwertgefühls und um Selbstbehauptung, aber auch darum, wo man sich Hilfe holen kann, wenn man professionelle Unterstützung braucht. Sich eigenständig Hilfe zu holen, ist je nach Beeinträchtigung nicht immer ohne Weiteres möglich. »Suse« knüpft an diesen Punkt an, es besteht am Ende jeder Kurseinheit die Möglichkeit einer persönlichen Kurzberatung mit einer Mitarbeiterin einer Fachberatungsstelle. So wird der Kontakt zur Beratungsstelle direkt hergestellt.
Darüber hinaus gibt es auch eine enge Zusammenarbeit mit den Mitarbeitenden der jeweiligen Behinderteneinrichtung. Auch nach Kursende stehen die Kursleiterinnen bei Fragen oder für Beratungen zur Verfügung.
Statistisch gesehen erleben Frauen mit Behinderung deutlich häufiger körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt als Frauen im Bevölkerungsdurchschnitt. »Der Hintergrund des Kurses ist natürlich sehr ernst, aber wir möchten den jungen Frauen auch Lebensfreude und eine positive Selbstwahrnehmung vermitteln«, sagt Miriam Vermeil von Wildwasser Wetterau. Daher freut sie sich, dass im vergangenen Jahr trotz Corona-Pandemie zwei Kurse stattfanden. Auch für dieses Jahr gibt es schon einige Anfragen. Je nach Pandemielage finden die Kurse unter strengen Hygieneauflagen statt.
Kostenloses Angebot
Die Präventionskurse werden durch den Wetteraukreis finanziell gefördert und können so kostenlos angeboten werden. Bei Interesse können Mitarbeitende von (Wohn-) Einrichtungen, Werkstätten oder Schulen Kontakt mit dem Frauen-Notruf Wetterau (Telefon: 06043/4471, E-Mail: info@frauennotruf-wetterau.de) oder mit Wildwasser Wetterau (Telefon: 06032/9495760, E-Mail: info@wildwasser-wetterau.de) aufnehmen. Die Kurse finden in den Einrichtungen statt und werden von einer Mitarbeiterin aus dem Gewaltschutzbereich und einer Mitarbeiterin aus der Behindertenhilfe geleitet.

Kreis Anzeiger – 24.02.2022

Foto: Die Frauen und Mädchen mit Behinderung lernen in den Kursen, dass sie »Nein« sagen dürfen und dieses »Nein« auch respektiert werden muss. SYMBOLFOTO: IMAGO/BLICKWINKEL – © Imago Sportfotodienst GmbH

Der Bundes- und Kreistagsabgeordnete Peter Heidt im Frauen-Notruf Wetterau e.V. - »Gewalttaten gegen Frauen nicht hinnehmbar«

Frauennotruf Wetterau

Nidda/Region (red). Der Wetterauer Bundes- und Kreistagsabgeordnete Peter Heidt (FDP) hat den Frauen-Notruf Wetterau in Nidda besucht, um sich bei Geschäftsführerin Christa Mansky und Präventionsfachkraft Julia Wintermeyer über die aktuelle Arbeit des Vereins zu informieren.
Der Verein unterstützt Frauen, Mädchen und Trans nach versuchter oder vollendeter Vergewaltigung, sexueller Belästigung, häuslicher Gewalt, körperlicher, verbaler oder schriftlicher Bedrohung, Telefonterror, Stalking, Körperverletzung, Bedrohung von Zwangsverheiratung, Frauenhandel oder Diskriminierung.
»Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass wir im Jahr 2021 so viele Anfragen von Frauen und Mädchen bekommen haben wie nie zuvor. Die Beratung unter den Pandemiezuständen war insbesondere während der Lockdowns sehr schwierig, da beispielsweise während der Tätigkeit im Homeoffice die gewalttätigen Männer ständig in der Nähe der betroffenen Frauen waren. Dennoch haben wir immer Lösungen gefunden und konnten auch während der vergangenen Monate erfolgreich viele Frauen und Mädchen, auch mit sehr sicheren Online- und Videoberatungsmöglichkeiten, beraten«, berichtete Mansky. In diesem Jahr würde der Verein erstmalig Fachkräfte in Kindergärten hinsichtlich des Erkennens von Gewalt an Frauen und Mädchen im Kindergartenalltag schulen.
Die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs wiesen den Liberalen darauf hin, dass die Personalsituation des Vereins ausbaufähig sei. »Wir bekommen nicht genug finanzielle Unterstützung von Kreis und Land. Um unsere bisherige Arbeit ausführen zu können, sind wir auf Spenden und die Zuweisung von Bußgeldern angewiesen«, erklärte Wintermeyer.
Weiteres Personal wird benötigt
»Unsere Mitarbeitenden sind sehr stark ausgelastet. Um unsere Angebote weiter auszubauen, benötigen wir dringend weiteres Personal. Insbesondere wollen wir künftig die Präventionsarbeit stärken«, sagte die Leiterin der Beratungsstelle. Mansky wies zudem darauf hin, dass dieser Personalmangel auch in den Frauenhäusern besteht.
»Gewalttaten gegen Frauen verharren bundesweit seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau und sind nicht hinnehmbar. Umso wichtiger ist es, dass der Frauen-Notruf für Betroffene eine professionelle Anlaufstelle bietet. Die Arbeit des Frauen-Notrufes ist überaus wichtig. Die Arbeit von Beratungsstellen, aber auch Frauenhäusern, muss künftig von der Politik im Kreis, Land und Bund noch stärker gefördert werden«, erklärte der liberale Bundestagsabgeordnete Peter Heidt. Auch die Behörden müssten künftig ihre Anstrengungen intensivieren, um Frauen und Kinder besser zu schützen und Straftaten bestenfalls schon präventiv zu verhindern. Der Wetterauer FDP-Landtagsvizepräsident Dr. h.c. Jörg-Uwe Hahn hat zwischenzeitlich angekündigt, die Entwicklung häuslicher Gewalt im Wetteraukreis zum Thema im Landtag machen zu wollen und hierzu die schwarz-grüne Landesregierung mittels einer Kleinen Anfrage zu befragen.
Kreis Anzeiger – 22.02.2022

Foto: Der Bundes- und Kreistagsabgeordnete Peter Heidt mit Julia Wintermeyer und Christa Mansky®.
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Sich rechtzeitig beraten lassen, bevor es zu spät ist

Frauennotruf Wetterau

Rechtsanwältin Fabienne Metz bietet mit dem Frauen-Notruf Wetterau eine familienrechtliche Erstberatung in Nidda an. Fragen zur Trennung sind die drängendsten Anliegen.

Einmal im Monat findet eine familienrechtliche Erstberatung in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau in Nidda statt. Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet Frauen zu verschiedenen Themen einen halbstündigen Gesprächstermin an. Die Termine werden rege genutzt. Zwischen drei und fünf Frauen melden sich regelmäßig an.
Die Beweggründe sind unterschiedlich. Bei manchen steht die Krise unmittelbar bevor, andere haben schon Gerichtsverfahren hinter sich und das Bedürfnis, mit einem Anwalt zu sprechen oder sich eine zweite Meinung einzuholen.

Es geht erst einmal um Grundlagen

Während des Gesprächs steht das Einholen eines ersten Rats im Vordergrund. Es geht um Grundlagen und nicht darum, den Fall zu lösen. Viele Frauen haben zwei, drei drängende Fragen, die nach der Erstberatung auch beantwortet sind. Bei anderen kristallisiert sich heraus, dass die Problematik nicht mit einem Gesprächstermin aufgearbeitet werden kann. »Es ist in einer halben Stunde natürlich nicht möglich, einen bereits lang andauernden Fall zu erfassen und auch rechtlich zu beurteilen«, sagt Metz.
Während der Erstberatung können Fragen zur Scheidung, zum Unterhalt, der elterlichen Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz gestellt werden. Die Fragen zur Trennung sind mit Abstand die häufigsten und drängendsten während der Beratung. Tatsächlich ist das Thema Gewalt nicht das vorherrschende Thema. Aus ihrer Erfahrung weiß Fabienne Metz, dass Frauen, die Gewalt erfahren haben, oft schon beim Frauennotruf angedockt sind.
Bei Unterhaltsfragen kommt es oft vor, dass eine Frau eine große Tasche mit Unterlagen mitbringt und auf eine Lösung hofft. Auch das geht über eine Erstberatung hinaus und kann nicht in kurzer Zeit erörtert werden.

Bei wem bleiben künftig die Kinder?

»Ich lasse die Frauen erst einmal ganz offen erzählen, dann ergibt sich alles weitere«, erzählt die Rechtsanwältin. Der Großteil der Ratsuchenden sei während des Termins gefasst, habe sich Fragen notiert. Einzelne Frauen reagieren emotional, besonderes wenn sie sich mitten in der Trennung befinden und es gemeinsame Kinder gibt.
Visieren die Eltern bei der Frage, wo die Kinder künftig wohnen sollen, andere als die klassischen Lösungen an, setze das ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft voraus und die Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. »Gerade in der akuten Situation der Trennung ist das oft (noch) nicht möglich«, weiß Fabienne Metz. Kommt es zu keiner Einigung, entscheidet im äußersten Fall das Familiengericht über den Verbleib der Kinder.
Bei der geschätzten knappen Hälfte hilft das Erstgespräch gleich. Etwas mehr als die Hälfte sei laut Metz gut beraten, sich für die weitere Bearbeitung einen Anwalt zur Seite zu nehmen.
Eine aufwendige Vorbereitung auf die Erstberatung ist nicht notwendig. Der Rat der Rechtsanwältin lautet: »Lassen Sie sich beraten. Im Nachhinein kann es für vieles zu spät sein.«

Kreis-Anzeiger online, Myriam Lenz, 13.02.2022

Fünf wichtige Fragen und Antworten

Frauennotruf Wetterau

Nidda/Region (myl). Welches sind die wichtigsten Fragen, die während der Familienrechtlichen Erstberatung gestellt werden? Jene zur Trennung stehen ganz oben auf der Liste. Fabienne Metz, Rechtsanwältin aus Bad Nauheim, hat fünf typische Fragen beantwortet, weist darauf hin, dass es jedoch entscheidend auf die jeweilige Familie und deren Rahmenbedingungen ankommt.

Wir haben uns getrennt. Was muss ich jetzt beachten?

Die Frage lässt sich leider nicht so einfach beantworten, da es sehr auf die individuelle Situation der Familie ankommt. Gibt es gemeinsame Kinder, eine gemeinsame Immobilie, gemeinsame Konten? Sind beide Ehegatten berufstätig? Ist einer der Ehegatten bereits ausgezogen? Diese und weitere Fragen müssen zunächst im Gespräch geklärt werden, um dann einen individuellen »Fahrplan« zu entwickeln.

Die Kinder sollen bei mir wohnen. Wie oft soll / darf / muss der andere Elternteil die Kinder sehen?

Zunächst einmal wird zu klären sein, ob beide Eltern die gleiche Vorstellung haben, bei welchem Elternteil die Kinder künftig ihren Lebensmittelpunkt haben. Sofern dies (noch) nicht der Fall ist, darf bei gemeinsamem Sorgerecht kein Elternteil die Kinder eigenmächtig mitnehmen. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, sich in dieser Situation zwecks Beratung und Begleitung an das Jugendamt zu wenden. Neben dem klassischen Modell, dass die Kinder bei einem Elternteil leben und den anderen Elternteil regelmäßig besuchen, gibt es auch noch andere Modelle, wie das Wechselmodell, bei dem sich die Eltern die Betreuungszeit gleichmäßig teilen und die Kinder regelmäßig den Haushalt wechseln, oder das Nestmodell, bei dem die Kinder im gewohnten Umfeld bleiben und die Eltern wechselnd ein- und ausziehen.

Erst, wenn die Frage nach dem Lebensmittelpunkt der Kinder geklärt ist, stellt sich die Frage nach dem Besuchsrecht, rechtlich Umgang genannt.

Oft herrscht die Vorstellung vor, dass ein Besuch der Kinder beim nicht betreuenden Elternteil jedes zweite Wochenende von Freitagnachmittag bis Sonntagnachmittag stattfinden muss. Dies ist aber keineswegs so. Tatsächlich darf und sollte jede Familie zunächst frei darüber entscheiden, was für alle Familienmitglieder die beste Lösung ist. Das können Wochenendumgänge, mehrere kurze Besuche pro Woche oder auch das Wechselmodell sein.

Wie viel Kindesunterhalt steht mir zu?

Wenn die Kinder bei einem Elternteil leben und mit dem anderen Umgang im »gewöhnlichen« Umfang haben, kann der betreuende Elternteil Kindesunterhalt nach der sogenannten Düsseldorfer Tabelle verlangen. Diese bemisst den Unterhalt minderjähriger Kinder grundsätzlich nach den Einkommensverhältnissen des nicht betreuenden Elternteils. Das Entscheidende ist hierbei zunächst, das sogenannte unterhaltsrelevante Einkommen des unterhaltspflichtigen Elternteils zu ermitteln. Dieses ist nicht zwingend mit dem Nettoeinkommen gleichzusetzen. Daher steht dem Unterhaltsberechtigten erst einmal ein Auskunftsanspruch zu. Erst danach lässt sich der genaue Unterhaltsbetrag ermitteln. Es ist ratsam, sich hier professionelle Unterstützung des Jugendamts oder eines Rechtsanwalts / einer Rechtsanwältin zu suchen.

Bekomme ich auch Unterhalt für mich? Und wie viel?

Diese Fragen lassen sich im Rahmen eines ersten Gesprächs meist nicht abschließend klären. Es gibt verschiedene sogenannte Unterhaltstatbestände, also Anspruchsgrundlagen, um Unterhalt zu fordern. Dabei kommt es beispielsweise entscheidend darauf an, ob man verheiratet ist oder war, wie lange man bereits getrennt lebt und ob man gemeinsame Kinder betreut. Auch hier bedarf es zunächst einer umfassenden Sachverhaltsermittlung und anschließend Auskunft über die Einkommensverhältnisse beider Partner, um einen konkreten Betrag zu ermitteln.

Mein/e Partner/in war gewalttätig. Was kann ich tun?

Es gibt die Möglichkeit, beim Familiengericht einen Antrag nach dem Gewaltschutzgesetz zu stellen. Hier können beispielsweise eine Wohnungszuweisung, ein Näherungsverbot oder ein Kontaktverbot erwirkt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann dabei ein Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung sogar ohne mündliche Verhandlung gestellt werden. Hierfür sollte der oder die Betroffene möglichst schnell tätig werden. Ob die Voraussetzungen einer einstweiligen Anordnung oder des Gewaltschutzgesetzes allgemein vorliegen, muss ganz individuell geprüft werden.

Daneben gibt es natürlich immer auch die Möglichkeit einer Strafanzeige.

Kreis-Anzeiger online, 11.02.2022

Öffentlichkeitskampagne zur Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung im Wetteraukreis

Frauennotruf Wetterau

Das erste Banner zur medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung hängt! Und zwar direkt am Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim, wo sich Betroffene sexualisierter Gewalt medizinisch versorgen und Spuren gerichtsfest sichern lassen können. Das Hochwaldkrankenhaus ist die einzige Anlaufstelle im Wetteraukreis, alle anderen hessischen Anlaufstellen und mehr Informationen finden Sie hier: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de
Weitere Banner werden in den kommenden Wochen in der gesamten Wetterau folgen! Es ist uns ein wichtiges Anliegen, dass alle Bürgerinnen und Bürger über dieses wichtige Angebot informiert sind und im Notfall versorgt werden können.
Bei Fragen zur medizinischen Soforthilfe und bei Beratungs- oder Unterstützungsbedarf können Sie sich gerne an unsere Mitarbeiterinnen vom Frauen-Notruf Wetterau e.V. wenden.

Wir bedanken uns bei der Krug´schen Stiftung - Spenden für soziale Projekte

Frauennotruf Wetterau

Auch in diesem Jahr durften sich wieder Institutionen aus Nidda über die Zuwendung der Krug’schen Stiftung freuen. Die Diakonie, der Frauennotruf Nidda, die Jugendhilfe Nidda, die Tafel mit Sitz in Nidda und der Dekanatsfrauenausschuss wurden mit Schecks über 500 und 1000 Euro bedacht.
Der Stiftungsvorstand, bestehend aus Bürgermeister Hans-Peter Seum, der Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck und Pfarrerin Hanne Allmansberger, hatte zuvor entschieden, soziale Projekte finanziell zu unterstützen.
Die Stiftung wurde 1763 durch das Testament von Karl Wilhelm Krug zu Nidda gegründet. Mit dem Geld sollen Vereine, Schulen, kirchliche Einrichtungen, besonders des Diakonischen Werkes, städtische Einrichtungen und bedürftige Bürger der Stadt Nidda unterstützt werden. »In Zeiten knapper Kassen ist es besonders wichtig, auf regelmäßige Unterstützung auch aus Stiftungen zurückgreifen zu können«, sagte Bürgermeister Seum bei der Übergabe.
Die eingeladenen Vertreterinnen und Vertreter bedankten sich und gaben einen kurzen Überblick über die Verwendungszwecke.
So wird beim Frauennotruf Nidda die Zuwendung für die Anschaffung von Material verwendet, das für die Präventionsarbeit benötigt wird.
Der Frauenausschuss des Dekanats Büdinger Land ist für die Vernetzung und Förderung der Frauenarbeit der Gemeinden im Dekanat sowie themenspezifische Veranstaltungen zuständig. Mit der Spende soll eine Bank angeschafft werden.
Der Jugendhilfe-Verbund sozialpädagogischer Einrichtungen, die Diakonie sowie der Tafelladen Nidda werden das Geld in ihre laufenden Projekte einfließen lassen.
Kreis-Anzeiger [red Redaktion] – 19.01.2022
Bildunterschrift: Vertreter von fünf Institutionen beziehungsweise Vereinen nehmen einen symbolischen Scheck entgegen.

Ein Aufruf an Betroffene, sich Hilfe im Krankenhaus zu holen.

Frauennotruf Wetterau

Eine Vergewaltigung ist immer ein Notfall, sowohl für die psychische Gesundheit der Betroffenen, als auch für die körperliche Gesundheit. Viele Betroffene lassen sich jedoch nicht medizinisch versorgen, aus Scham oder Angst, dass über ihren Kopf hinweg Anzeige erstattet oder die Familie informiert wird.
Die medizinische Erstversorgung ist jedoch sehr wichtig, betont Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau: »Es besteht die Gefahr von Verletzungen oder einer Schwangerschaft. Zudem sollte abgeklärt werden, ob sexuell übertragbare Krankheiten vorliegen.«
Der Frauen-Notruf koordiniert seit 2015 das Projekt der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung im Wetteraukreis und bietet betroffenen Frauen psychosoziale Unterstützung und Beratung an. Im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim können sich Frauen und Männer (auch Minderjährige) medizinisch versorgen und auf Wunsch die Spuren gerichtsfest sichern lassen. Die Spuren werden anonymisiert für ein Jahr aufbewahrt, sodass sich die Betroffenen nicht sofort für oder gegen eine Strafanzeige entscheiden müssen. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte unterliegen der Schweigepflicht, das heißt, die Polizei wird nicht ohne Einverständnis der Betroffenen informiert.
Bis Anfang Dezember versorgte das Hochwaldkrankenhaus neun Frauen im vergangenen Jahr. Die Betroffenen waren zwischen 15 und 41 Jahren alt, sieben von ihnen entschieden sich für eine Spurensicherung. Bei der Spurensicherung spielt die Zeit eine sehr wichtige Rolle, da die Spuren zum Teil nur wenige Tage nachweisbar sind. Daher sollten sich Betroffene, so schwer es auch fallen mag, zeitnah an das Krankenhaus wenden und auf eine Dusche oder einen Kleidungswechsel möglichst verzichten. »Niemand muss allein ins Krankenhaus gehen, man kann zum Beispiel eine Freundin zur Unterstützung mitnehmen. Wir bieten auch Begleitungen an und können Fragen zum Untersuchungsablauf beantworten«, sagt Christa Mansky.
In den meisten Fällen kannten die Frauen den Täter bereits im Vorfeld und die Vergewaltigung fand überwiegend im privaten Umfeld und nicht im öffentlichen Raum statt. »Die Zahlen belegen, was in der Wissenschaft und Praxis seit Jahren bekannt ist: die Vorstellung vom dunklen Park oder der Unterführung als gefährlichster Ort für eine Frau ist ein Mythos. Natürlich finden auch dort Gewalttaten statt, aber die größte Gefahr besteht im privaten Umfeld der Frauen und Mädchen«, erklärt Christa Mansky.
Ausführliche Informationen sowie alle Kliniken, die an dem Programm teilnehmen, sind hier zu finden: https://www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de/.
Nidda/Region (red). Kreis-Anzeiger, 06.01.2022