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Rückblick Frauekino Lumos

Frauennotruf Wetterau

Rückblick 06.03.2024 Lumos Kino Nidda

Mit Hinblick auf den 08.03., welcher der internationale Frauentag/Feministische Kampftag ist, waren wir am 06.03. im Lumos Kino in Nidda vor Ort. Dort findet einmal im Monat ein Frauenkino statt, in dessen Rahmen wir an die Besucherinnen Infoflyer sowie rote Nelken verteilt haben.

Blumen am Weltfrauentag zu verschenken wird vermehrt kritisch betrachtet, da sie oft als Besänftigung für vorherrschende Misstände und somit als unangebracht wahrgenommen werden. Besonders kritisch wird das Verschenken von Blumen von Männern oder Führungspersonal betrachtet.

Der internationale Frauentag fand seinen Ursprung in der feministischen Arbeiterinnenbewegung im 19.Jahrhundert. Damals protestierten die Frauen unter anderem für das Frauenwahlrecht und die Emanzipation. Rote Nelken wurden als Zeichen der Solidarität und der Zugehörigkeit der Demonstrantinnen am Revers getragen.

Neben dem Feiern der bisherigen Erfolge der Frauenrechtsbewegung geht es am 08.03. auch um den weiteren Kampf zur vollständigen Geschlechtergleichstellung. Patriarchiale Strukturen sind immernoch tief verankert und Gleichberechtigung in vielen Bereichen noch nicht gegeben.

Wir hoffen, dass wir mit dem niedrigschwelligen Verschenken der Nelken und unserer Flyer auf Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Trans sowie unsere Beratungs- und Interventionsstelle weiter aufmerksam machen konnten!

Rückblick Wendo Kurs

Frauennotruf Wetterau

Selbstbewusst mit Körper und Stimme

Vom energischen „Nein, lassen Sie mich in Ruhe“ bis zum Zerteilen eines Bretts mit bloßen Händen, beim Wendo-Kurs in Nidda am 02. März haben die Teilnehmerinnen viele neue Erfahrungen dazugewonnen. Vierzehn Frauen zwischen 15 und 85 Jahren nahmen an dem Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs teil, den der Frauen-Notruf Wetterau e. V. anlässlich des Internationalen Frauentages organisiert hatte.

In fünf Stunden lernten die Frauen ihre Körperhaltung und ihre Stimme gezielt einzusetzen, um ihren Standpunkt gegenüber aufdringlichen Mitmenschen selbstbewusst zu vertreten. In verschiedenen Rollenspielen, wie das Angesprochen werden beim Warten an der Haltestelle, konnten die Teilnehmerinnen ihr Auftreten erproben. Dabei haben alle schon Erfahrungen machen müssen, in denen sie sich behaupten mussten oder gern ein lautes „Nein“ geäußert hätten.

Neben Übungen zur Selbstbehauptung zeigte die Trainerin auch Techniken zur Selbstverteidigung, die in übergriffigen Situationen hilfreich sein können. Da der Kurs bewusst auch für Frauen mit Beeinträchtigung ausgeschrieben war, orientierte sich die Trainerin an den Fähigkeiten der einzelnen Teilnehmerinnen und stärkte auch das Bewusstsein dafür, sich gegenseitig zu unterstützen und zu helfen.

Um möglichst vielen Frauen eine Teilnahme zu ermöglichen wurde der Kurs kostenlos angeboten. Dies wurde durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie “Nidda lebt Demokratie!” aus dem Programm „Demokratie Leben!“ des Bundesfamilienministeriums ermöglicht.

Internationaler Frauentag

Frauennotruf Wetterau

📣 Heute, am 8.3., ist internationaler Frauentag, welcher auch feministischer Kampftag genannt wird. Wir nutzen diesen Tag, nicht nur um die Erfolge der Frauenrechtsbewegung im Kampf um das Frauenwahlrecht, die Emanzipation und die Gleichberechtigung zu feiern, sondern auch um zeitgleich weiter zu kämpfen und laut zu werden.

Wir kämpfen weiter für die vollständige Gleichstellung der Geschlechter. Sexismus und patriarchale Strukturen sind tief in unserer Gesellschaft verankert. Wir stehen solidarisch mit Allen, die unter dieser Gewalt leiden. Ein Tag im Jahr reicht nicht aus, um das Leiden und die Gewalterfahrungen so vieler Menschen zu thematisieren. Gewalt gegen Frauen, Mädchen und Trans muss bekämpft und beendigt werden.

Wir, das Team vom Frauen-Notruf Wetterau e.V., setzen uns nicht nur heute, sondern jeden Tag für die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und Trans ein. Wir fordern gleiche Chancen und gleiche Rechte für Alle.
Setzen Sie sich mit uns dafür ein- nicht nur heute sondern jeden Tag!

Veranstaltungen zum Internationalen Frauentag

Frauennotruf Wetterau

Am 8. März ist Internationaler Weltfrauentag. Auch dieses Jahr gibt es diverse Veranstaltungen, um auf Frauenrechte, Gleichstellung und Gewaltschutz aufmerksam zu machen.
Hier sehen Sie einige unserer anstehenden Termine rund um den 8.3.. Mehr Infos finden Sie bei den jeweiligen Veranstalter*innen.

- 6.3. ab 17.45 Uhr im Lumos Kino in Nidda: Infostand zum Frauenkino mit Infomaterialien und roten Nelken für die Besucher*innen
- 8.3. ab 18 Uhr in Bad Nauheim im Jugendhaus Alte Feuerwache: Infostände, Livemusik, Karaoke und Poetry-Slam
- 9.3. um 11 Uhr in Nidda: Brunch der Frauenorganisation der Ahmadiyya Gemeinde Nidda unter dem Motto “Frauen für Frieden”
- 9.3. um 9.30 Uhr in Bad Vilbel: Veranstaltung Wetterauer Mutmacherinnen mit Impulsen und Austausch rund um Female Empowerment

Wir würden uns freuen, Sie auch dort zu sehen! 💜

Fortbildung: Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung

Frauennotruf Wetterau

Wir haben einen Veranstaltungshinweis: am 24.04.2024 findet in Frankfurt eine ärztliche Fortbildung zu der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung statt.

Die ärztliche Fortbildung im hybriden Format, richtet sich an Teilnehmende aus Ärzteschaft, Pflege, Gesundheitswesen, Beratungsstellen, Polizei, Verwaltung und Politik.

Veranstalterin: Beratungsstelle Frauennotruf Frankfurt am Main
Veranstaltungsort: Haus am Dom, Frankfurt am Main
Termin: Mittwoch, 24.04.2024, 9:30 – 16:30 h

Die Teilnahme ist kostenfrei. Eine verbindliche Online-Anmeldung ist bis zum 16.04.2024 erforderlich. Ene Teilnahme ist vor Ort oder online möglich.

Weitere Informationen sowie die Online-Anmeldung sind hier zu finden.

Inklusiver und kostenloser Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskurs für Frauen

Frauennotruf Wetterau

Anlässlich des Weltfrauentages bietet der Frauen-Notruf Wetterau e. V. am Samstag, den 02. März, einen kostenlosen, inklusiven Wendo-Kurs für Frauen an. Eingeladen sind Frauen ab 16 Jahren mit und ohne Beeinträchtigung, die ihre Fähigkeiten zur Selbstbehauptung ausbauen und einfache Techniken zur Selbstverteidigung erlernen möchten. Hinter „Wendo“ steckt ein speziell entwickeltes Konzept, das Frauen und Mädchen befähigt sich in bedrohlichen Situationen zur Wehr zu setzen und sich zu schützen. Vorkenntnisse werden nicht benötigt, da sich der Kurs an den individuellen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen orientiert.
Da die Teilnehmerinnenzahl begrenzt ist, wird um Anmeldung gebeten (Telefon: 06043 4471, E-Mail: info@frauennotruf-wetterau.de).
Der Kurs beginnt um 10 Uhr und endet gegen 15 Uhr, Veranstaltungsort ist der Kleine Saal im Bürgerhaus in Nidda (Hinter dem Brauhaus 15 in 63667 Nidda).
Die Veranstaltung wird durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie “Nidda lebt Demokratie!” aus dem Programm „Demokratie Leben!“ des Bundesfamilienministeriums ermöglicht.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung!

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 14. März 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.
Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine finden Sie HIER.

Fortbildungsreihe Mediekompetenz für Eltern

Frauennotruf Wetterau

Digitale Medien nehmen immer mehr an Bedeutung zu. Somit birgen sie jedoch insbesondere für Kinder auch Risiken.

Um Hilfestellungen für einen sicheren Umgang zu geben, bietet der Wettterauer Kreispräventionsrat die Fortbildungsreihe Medienkompetenz nun auch für Eltern an. Unsere Präventionsfachkraft Julia-Katharina Wintermeyer ist Teil der Module 2 und 4.

Einige Module haben noch freie Plätze.
Den kompletten Flyer und weitere Informationen sind auf der Homepage vom Wetteraukreis zu finden.
Homepage Wetteraukreis

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 08. Februar 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.
Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine in 2024 finden Sie HIER.

Plakatkampagne zu Hilfsangeboten nach sexualisierter Gewalt

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (red). Betroffene über Hilfsangebote informieren und die Öffentlichkeit zum Nachdenken anregen – das sind die Ziele der Kampagne »Es war eine Vergewaltigung«. Auf zwei markanten Plakaten machen die Herausgeberinnen deutlich, dass es keine Rechtfertigung für sexualisierte Gewalt gibt und die Schuld ausschließlich bei den Tätern liegt – nicht bei den Betroffenen.

Im geschützten Raum mit QR-Code

Seit Mitte Dezember hängen in 30 Lokalen in der Wetterau die Plakate im Damen-Sanitärbereich. »Wir haben uns im ersten Schritt für diese Plattform entschieden, da es ein geschützter Raum ist. So können die Frauen die Texte lesen und den QR-Code scannen, ohne sich für ihr Interesse an diesem Thema rechtfertigen zu müssen«, erklärt Judith Pollesch, Opferschutzkoordinatorin der Polizeidirektion Wetterau. Sie ist Teil einer Arbeitsgruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, das Angebot der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung bekannt zu machen und über Vergewaltigungsmythen aufzuklären.

»Vergewaltigungsmythen sind falsche und auch gefährliche Vorstellungen über Vergewaltigungen, die in der Gesellschaft leider weit verbreitet sind. Gefährlich deshalb, weil sie Täter entlasten und Betroffenen eine Mitschuld zuweisen. Das führt im schlimmsten Fall dazu, dass Betroffene schweigen und Täter nicht oder nur sehr mild bestraft werden«, führt Claudia Taphorn vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises aus. Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau ergänzt, dass sich das öffentliche Bewusstsein über geschlechtsspezifische Gewalt zwar zum Positiven geändert hat, aber Mädchen und Frauen häufig noch immer nicht geglaubt wird und Übergriffe verharmlost werden.

Die Plakate sollen zudem in öffentlichen Einrichtungen aufgehängt werden. Das ist Patricia Mayer, ehemalige Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim, wichtig. Sie betont: »Das Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim ist die einzige Anlaufstelle im Kreis für das Angebot der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung.« Die Plakate verweisen zusätzlich auf den Frauen-Notruf Wetterau. Dort erhalten Frauen, Mädchen und Trans vertraulich psychosoziale Beratung und Unterstützung nach Gewalterfahrungen.

Erfahrungen aus Beratungsarbeit

Die Plakatkampagne wurde mit finanzieller Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration realisiert. »Wir freuen uns, dass die Kampagne noch im Dezember starten konnte. Auch wenn die Weihnachtszeit für die meisten Menschen eine friedliche Zeit ist, müssen wir leider aus Erfahrung sagen, dass die Hilfsangebote auch rund um Weihnachten genutzt werden«, ergänzt Anne Hantschel vom Frauen-Notruf die Erfahrungen aus der Beratungsarbeit.

Interessierte Personen oder Einrichtungen, die die Plakate aufhängen möchten, erhalten beim Frauen-Notruf Wetterau nähere Informationen. Die Mitarbeiterinnen sind per E-Mail an info@frauennotruf- wetterau.de sowie unter der Telefonnummer 06043/4471 erreichbar.

Auf dem Foto von rechts: Claudia Taphorn, Patricia Mayer, Anne Hantschel, Judith Pollesch und Christa Mansky.

Wetterauer Zeitung, 15.01.2024

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Mittwoch, den 17. Januar 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden. Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine in 2024 finden Sie HIER

Schnell handeln nach der Tat

Frauennotruf Wetterau

Bad Nauheim, 04.12.2023 (pm). Vor 10 Jahren wurde das wichtige Angebot der „Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung“ vom Frauennotruf Frankfurt ins Leben gerufen. Was 2013 als Modellprojekt begann, erstreckt sich mittlerweile auf 36 Krankenhäuser bundesweit. Das Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim ist seit 2015 Teil der Initiative.

Zum Ausdruck ihrer Dankbarkeit überreichten die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs Wetterau e.V. und ihre Kooperationspartnerinnen vom Wetteraukreis, der Polizei und der Stadt Bad Nauheim dem Team der Gynäkologie des Gesundheitszentrums Wetterau am Hochwaldkrankenhaus eine Jubiläumstorte, um dessen herausragendes Engagement zu würdigen.
Einleitend bedankte sich Herr Bürgermeister Kreß bei allen Beteiligten und hob die Wichtigkeit der medizinischen Soforthilfe hervor. „Ich bin stolz darauf, dass das Hochwaldkrankenhaus sich einer so bedeutungsvollen Arbeit zusätzlich zu deren generellen hohen Belastung annimmt.“
Christa Mansky von der Beratungsstelle Frauen-Notruf Wetterau e.V. erläuterte den Grundgedanken der Initiative und betonte: “Nach einer Vergewaltigung brauchen Betroffene neben der psychischen Unterstützung einen schnellen und unbürokratischen Zugang zur medizinischen Versorgung – ohne dass dabei eine Anzeige bei der Polizei erfolgen muss. Dies gewährleistet das Angebot der medizinischen Soforthilfe.”

In einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit weiteren Unterstützerinnen setzte sich der Frauen-Notruf Wetterau dafür ein, die medizinische Soforthilfe auch am Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim einzurichten. Seit 2015 erhalten betroffene Frauen, Männer und Jugendliche neben der medizinischen Versorgung optional auch eine Spurensicherung, unabhängig von einer polizeilichen Anzeige. Die Befunde werden für ein Jahr bei der Gerichtsmedizin in Gießen geschützt aufbewahrt, sodass genügend Zeit bleibt eine Anzeige zu erwägen.
Der Frauen-Notruf organisiert die speziellen Spurensicherungs-Kits, sowie regelmäßige Schulungen für Ärzte und medizinisches Personal und gewährleistet so einen professionellen Umgang mit den sensiblen Situationen. Torsten Werner, Leiter der Kriminalpolizei im Wetteraukreis, betont: "Die frühzeitige und professionelle Spurensicherung im Krankenhaus ist die entscheidende Maßnahme, um in einem späteren Ermittlungsverfahren die Täter noch beweissicher überführen zu können und daher auch ein wesentlicher Beitrag, für die Durchsetzung der Ansprüche betroffener Frauen.“

Seine Kollegin Kriminalhauptkommissarin Kirsten Schäfer war von Beginn an dabei und erinnerte sich an den Start des Projekts: “In meiner damaligen Position als Opferschutzkoordinatorin war ich sofort dabei, um dieses Angebot hier aufzubauen.“ Dies gilt auch für das Gesundheitszentrum Wetterau, wie Julia Häberle Assistenzärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Hochwaldkrankenhaus, ergänzt. „Als der Frauen-Notruf Wetterau auf uns zukam und die Inhalte und Ziele des Angebots darlegte, haben wir sofort und mit Überzeugung den Auftrag angenommen.” Seitdem hat sich eine enge und professionelle Zusammenarbeit entwickelt.

Die Öffentlichkeitsarbeit wird seit ein paar Jahren vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration finanziell unterstützt, um das Angebot bekannt zu machen. Dazu kommt seit diesem Jahr eine Förderung durch den Wetteraukreis, die auch Öffentlichkeitsarbeit sowie Materialkosten und Personalkosten für die Koordinierungsstelle abdeckt.

Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau e.V. freut sich über die aktuelle Unterstützung: “Wir sind froh, dass der Wetteraukreis seit diesem Jahr das Angebot mit 25.000 € jährlich fördert. Damit steht das Angebot endlich auf sicheren Füßen.”

Die Arbeitsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit erhält zusätzliche organisatorische Unterstützung vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, Judith Pollesch, Opferschutzkoordinatorin der Polizei und der Frauenbeauftragten der Stadt Bad Nauheim, Patricia Mayer. Um die Öffentlichkeit weiterhin auf das Angebot aufmerksam zu machen, werben die Unterstützerinnen regelmäßig mit Plakaten und Bannern. Claudia Taphorn vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit betont die Wichtigkeit: “Es ist wichtig, dass wir immer wieder zeigen, dass es dieses Angebot gibt. Im Notfall sollte jede betroffene Person wissen, wohin sie sich wenden kann.”

Betroffene finden unter www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de einen Handlungsleitfaden sowie die Adressen und Telefonnummern der Kliniken, die dem Versorgungsverbund angeschlossen sind. Die Seite erklärt auch die Unterschiede zwischen einer Untersuchung ohne und mit vertraulicher Spurensicherung. Weitere Auskünfte erteilt die Beratungsstelle Frauen-Notruf Wetterau e. V. (Homepage:www.frauennotruf-wetterau.de, E-Mail: info@frauennotruf-wetterau.de, Telefon: 06043 4471).

Wetterauer Zeitung, 04.01.2024

Ein neues Jahr beginnt...

Frauennotruf Wetterau

Wir wünschen für 2024 neue Möglichkeiten, schöne Momente und ganz viel Freude!

🍀🍀🍀

Wir wünschen einen guten Start ins neue Jahr!

Frauennotruf Wetterau

Wir, das Team vom Frauen-Notruf Wetterau e.V., wünschen einen guten Start ins neue Jahr! 🎉

Wie auch dieses Jahr schon, werden wir uns im Jahr 2024 für die Rechte und den Schutz von Frauen, Mädchen und Trans, welche Gewalt erleben oder erlebt haben einsetzen.

Wir werden uns weiter für die vollumfängliche Umsetzung der Istanbulkonvention stark machen, Workshops und Schulungen geben, Beratungen anbieten, uns vernetzen und Einiges mehr.

Allerdings freuen wir uns auch auf viele neue Projekte in 2024, von denen wir bald mehr berichten!

Wir sind ab dem 02.01.2024 zu unseren normalen Öffnungszeiten wieder erreichbar.

Wir wünschen schöne Feiertage!

Frauennotruf Wetterau

Wir, das Team vom Frauen-Notruf Wetterau e.V., wünschen euch fröhliche und besinnliche Feiertage!

Wir sind uns bewusst, dass nicht alle Menschen die Feiertage genießen können. Gewalt wird auch während Weihnachten und Silvester ausgeübt.

Unsere Öffnungszeiten ändern sich während den Feiertagen.
25-26.12.2023 haben wir geschlossen.
27-29.12 haben wir geöffnet.
Ab dem 02.01.2024 sind wir wieder zu den normalen Öffnungszeiten erreichbar.

In Notfällen sind folgende Anlaufstellen erreichar:
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen 116016 (in 18 verschiedenen Sprachen)
- Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim 06032 7021207/ Notaufnahme 06032 7022408
- Frauen helfen Frauen e.V. (Frauenhaus) 06031 15354
- Telefonseelsorge 0800 1110111

In akuten Notfällen bitte die Polizei unter 110 anrufen.

Zuwendung zum Jahresausklang. Krug'sche Stiftung unterstützt in Nidda wieder vier Hilfs- und soziale Projekte

Frauennotruf Wetterau

Nidda (red). Entsprechend ihrem Stiftungszweck hat die Krug’sche Stiftung in Nidda auch dieses Jahr wieder soziale Projekte von in der Stadt tätigen Vereinen und Organisationen finanziell unterstützt. Die Hilfe für Kinder, sozial Benachteiligte und Gewaltopfer stand dieses Mal im Fokus.

Die Krug’sche Stiftung wurde 1763 durch Testament von Karl Wilhelm Krug zu Nidda gegründet und soll zur Unterstützung von Projekten und Unternehmungen von Vereinen, Schulen kirchlichen Einrichtungen oder städtischen Einrichtungen dienen und bedürftigen Bürgern der Stadt zugute kommen. Der Stiftungsvorstand mit Niddas Bürgermeister Thorsten Eberhard, Stadtverordnetenvorsteherin Adelheid Spruck und Pfarrerin Hanne Allmannsberger hatte sich auch dieses Jahr wieder dafür ausgesprochen, Projekte und soziale Angebote verschiedener Einrichtungen finanziell zu unterstützen.

Die eingeladenen Vertreterinnen und Vertreter der Niddaer Tafel, des Frauennotrufs Wetterau, der Gemeinnützigen Kinderförderungsgesellschaft Harb und der Jugendhilfe Nidda bedankten sich bei der Übergabe für die finanzielle Unterstützung und betonten dabei, wie wichtig dies in Zeiten knapper Kassen ist. Sie gaben einen kurzen Einblick in ihre Arbeit und berichteten, für was die Zuwendungen verwendet werden sollen.

Verwendungszweck wird vorgestellt

So wird der Frauennotruf die zusätzlichen Mittel für den Druck verschiedener Broschüren verwenden, die mehrsprachig aufgelegt werden müssen. Auch die Präventionsarbeit in Schulen kann mit diesen Mitteln weiter vorangetrieben werden. Spielgeräte und neue Schlitten möchte die Gemeinnützige Kinderförderungsgesellschaft von der Zuwendung anschaffen. Die Institution beherbergt vollstationär im Moment 46 Kinder und Jugendliche, teils in der Königsberger Straße, teils in einer Wohngruppe in Eichelsdorf.

Die Jugendhilfe Nidda betreut bereits seit mehr als 30 Jahren Kinder, Jugendliche und ihre Familien in und um Nidda. Derzeit werden etwa 70 Familien mit etwa 130 Kindern ambulant unterstützt und beraten. Außerdem werden in der Tagesgruppe neun Kinder begleitet und in einer Inobhutnahme-Gruppe werden Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren betreut, die aufgrund von Gefährdungen nicht im Haushalt ihrer Eltern bleiben können und zumindest vorübergehend aus der eigenen Familie genommen werden müssen.

In einer Mädchen-Intensiv-Wohngruppe werden Mädchen und junge Frauen im Alter von zwölf bis 22 Jahren begleitet. Sie haben nicht selten massive Traumatisierungen erfahren im Zusammenhang mit Missbrauchs- und Vernachlässigungserlebnissen. Diese Wohngruppe wird demnächst in einen Neubau in Nidda umziehen, wo dann auch Raum für Therapien geschaffen werden wird. Die aus der Krug’schen Stiftung angedachten Mittel will man jetzt dafür nutzen, um neue Einrichtungsgegenstände anzuschaffen.

Weitere Mitglieder sind willkommen

Die Arbeit der Tafel in Nidda wird von etwa 75 ausschließlich ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern bewältigt. Die Aufgaben erstrecken sich von Lieferfahrten über die Warensortierung und -zuordnung sowie Lagerverwaltung bis hin zur Büroarbeit. Derzeit besteht eine Warteliste für 60 Haushalte. Neben der Miete für die Liegenschaft ist das Fahrzeug der größte Kostenfaktor des Vereins. In der Regel ist dies an fünf Wochentagen im Einsatz. Durch die Zuwendung der Krug’schen Stiftung können die höheren Spritpreise aufgefangen werden. Da aktuell ein Rückgang der Sachspenden zu verzeichnen sei, freue man sich über weitere Sachspenden. Natürlich sind auch neue Mitglieder sehr willkommen, die mit ihrem Jahresbeitrag in Höhe von zwölf Euro ebenfalls zur guten Sache beitragen.

Kreis-Anzeiger, 08.12.2023

Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (pm). Bei einer erweiterten Bezirksvorstandssitzung, die online stattfand, haben Landfrauen aus den Ortsvorständen mit zwei Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs Wetterau gesprochen. Damit wollten sie ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt jeglicher Form gegenüber Frauen setzen. Anne Hantschel und Monika Scheddel-Pfaff sprachen über die Aufgaben des Frauen-Notrufs.

Der Frauen-Notruf Wetterau mit Sitz in Nidda ist eine Interventions- und Beratungsstelle für Frauen, Mädchen und Trans ab 16 Jahren, die Gewalt erlebt haben oder aktuell davon betroffen sind. Die Mitarbeiterinnen zeigen den Hilfesuchenden Wege aus der Gewalt auf und entwickeln gemeinsam mit den Betroffenen neue Lebensperspektiven.

Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Am verbreitesten ist die häusliche Gewalt. Diese bezieht sich jedoch nicht nur auf das eigene Zuhause, sondern kann auch durch Ex-Partner oder Familienangehörige ausgeübt werden. Eine gewaltvolle Beziehung beginnt oft schleichend. Die Frauen werden zunächst psychisch unter Druck gesetzt, ständig kritisiert und isoliert, bevor der Täter zuschlägt.

Oft schämen sich die Frauen und glauben, sie seien selbst an der Situation schuld, wagen es nicht, andere ins Vertrauen zu ziehen. Zur häuslichen Gewalt gehört auch die sexualisierte Gewalt. Aber auch die Anwendung von K.-o.-Tropfen oder verbale Gewalt sollten nicht unterschätzt werden. Mittlerweile findet auch immer häufiger digitale Gewalt statt, bei der ein Täter u. a. auf Google-Standorte oder Instagram-Kontakte zugreift.

Von den Angriffen gegen Körper und Geist sind Frauen aus allen Schichten und Altersgruppen betroffen. In Deutschland ist jeder vierten Frau Gewalt widerfahren.

Am Ende der ausführlichen Schilderungen waren die Zuhörerinnen sichtlich betroffen. Die Vorsitzende Bettina Bonarius bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen für die Informationen. Die Bezirkslandfrauen wollen es aber nicht bei dem Informationsaustausch belassen, sagte Bonarius, sondern wollen in Form einer Mitgliedschaft den Verein finanziell unterstützen.

Wetterauer Zeitung, 09.11.2023

Willkommene Spende

Frauennotruf Wetterau

Nidda (red). Der Dekanatsfrauentag 2023 fand in Bingenheim statt und stand unter dem Motto: »Frauen auf historischem Weg… zu den schaurigen Hexenprozessen im Amt Bingenheim«. Die zahlreichen Besucherinnen erlebten nicht nur einen interessanten Nachmittag mit Wanderung, Kaffee und Kuchen, sondern auch einen stimmungsvollen Abschlussgottesdienst mit Spielszenen und einer eindrucksvollen Predigt von Dekanin Birgit Hamrich.

Die Kollekte erbrachte 800 Euro, die je zur Hälfte an den Frauen-Notruf in Nidda und an den Arbeitskreis Bingenheimer Geschichte gespendet wurden. Letztgenannter Empfänger wird das Geld für eine Gedenktafel an die Opfer der Hexenverfolgungen verwenden. Auch die Begegnungsbank am Margaretha-Pistorius-Haus in Nidda, dem Sitz des Dekanates, ist eine Spende des Dekanatsfrauenausschusses (DFA), finanziert unter anderem durch eine Kollekte des Themengottesdienstes »Heimat« im Jahr 2021. Der lilafarbene Anstrich ist nicht nur ein Hingucker, sondern entspricht auch der Kirchenfarbe. Lila ist die Farbe der Vorbereitungszeiten auf die großen Feste der Kirche.

Der nächste Themengottesdienst findet am Buß- und Bettag, 22. November, ab 19 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Nidda statt, gestaltet von den Dekanatsfrauen mit Dekanin Birgit Hamrich. Mehr über die Aktivitäten des DFA, dazu gehören beispielsweise auch die Vorbereitungen zum Weltgebetstag, findet man auf www.dekanat-buedinger-land.de/wir-für-sie/frauen-frauenausschuss sowie bei Facebook (Dekanatsfrauen Büdinger Land).

Foto: DFA

Kreis-Anzeiger, 06.11.2023

Abgesagt: Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf am 14. Dezember

Frauennotruf Wetterau

Die familienrechtliche Erstberatung am Donnerstag, den 14. Dezember 2023, muss aufgrund von Terminüberschneidungen abgesagt werden.

Alle kommenden Termine in 2024 finden Sie HIER

Aktionstag in Büdingen gegen Gewalt an Frauen: Frauen-Notruf und Bäckerei Naumann kooperieren

Frauennotruf Wetterau

Anne Hantschel vom Frauen-Notruf Wetterau und Bea Schmidt von der Bäckerei Naumann sprechen über die Facetten der Gewalt an Frauen, die Verantwortung von Unternehmen und eine geplante Aktion in Büdingen.

Die »Orange Days« machen jährlich vom 25. November bis zum 10. Dezember auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Startschuss ist der internationale Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen, den Abschluss bildet der Tag der Menschenrechte. Gewalt an Frauen und Mädchen ist eine der weltweit am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen.

Der Aktionstag geht auf die Ermordung der drei dominikanischen Schwestern Mirabal zurück. Der Diktator Trujillo ließ die Regimegegnerinnen 1960 misshandeln und umbringen. 1981 riefen lateinamerikanische Aktivistinnen den 25. November als Gedenktag gegen Gewalt an Frauen aus, die Vereinten Nationen erkannten ihn 1999 als internationalen Gedenktag an.

Warum das eigene Zuhause für manche Frauen der gefährlichste Ort ist und weshalb häusliche Gewalt alle Menschen angeht, darüber sprechen Anne Hantschel vom Frauen-Notruf Wetterau und Bea Schmidt von der Bäckerei Naumann.

Am 25. November beginnen die »Orange Days«. Was hat es damit auf sich?

Hantschel: Das ist der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die »Orange Days« finden weltweit statt und wurden von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen. Die Farbe steht als Symbol für ein gewaltfreies Leben für Frauen und Mädchen. Am 25. November finden verschiedene Aktionen statt, um das Umfeld zu sensibilisieren, die Öffentlichkeit zu informieren und der Betroffenen – etwa von Femiziden – zu gedenken. Auch in der Wetterau wird dieser Tag seit Jahren entsprechend gestaltet.

Der Frauen-Notruf Wetterau plant gemeinsam mit der Bäckerei Naumann unterschiedliche Aktionen. Was soll stattfinden?

Schmidt: In der Büdinger Filiale »Cafézeit« findet eine Informationsveranstaltung rund um das Thema statt, die von einem Stand abgerundet wird. Zusätzlich erhalten Kundinnen und Kunden orangefarben gestaltetes Gebäck sowie Give-aways mit Infos zur Gewalt gegen Frauen und Mädchen und Hinweisen zur Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit.

Wie ist die Zusammenarbeit entstanden?

Hantschel: Hintergrundgedanke war, dass ein Informationsstand wie etwa auf dem Marktplatz in Nidda mit unserem Team von sechs Personen nur wenige Menschen erreicht. Oft kommen Menschen zu uns an den Stand, die ohnehin schon mit dem Thema in Berührung gekommen sind. Meine Kollegin Monika Scheddel-Pfaff und ich hatten dann die Idee, über die Bäckerei Naumann mit ihren vielen Filialen das Thema in eine breitere Öffentlichkeit zu bringen.

Schmidt: Als Bäckerei mit vielen weiblichen Verkaufskräften machen wir uns seit drei Jahren dafür stark, den Weltfrauentag zu feiern und auf wichtige Themen aufmerksam zu machen. Das tun wir, weil wir in der Vergangenheit bei unseren Mitarbeiterinnen bemerkt haben, dass Gewalt gegen sie angewendet wurde. Diese Frauen wandten sich an uns, weil sie längere Zeit nicht zur Arbeit kommen konnten oder ihre Partner ihnen bis zur Arbeitsstelle nachstellten. Startschuss war ein Vortrag des Frauen-Notrufs über häusliche Gewalt in der Zentrale der Bäckerei in Kefenrod am diesjährigen Weltfrauentag.

Die Aktion findet in Büdingen statt. Warum ist die Entscheidung auf den Ostkreis der Wetterau gefallen?

Hantschel: Im Westkreis finden in den großen Städten wie Friedberg und Bad Nauheim eher Aktionen statt. Der Ostkreis wird oft vernachlässigt. Insofern wollen wir auch diese Region für unsere Themen sensibilisieren. Im Ostkreis sind wir zudem die einzige Fachberatungsstelle für Frauen, Mädchen und Trans bei Gewalt, wir möchten daher auch hier Präsenz zeigen.

Was ist das Ziel des Frauen-Notrufs?

Hantschel: Wir sind eine Interventions- und Beratungsstelle für Frauen, Mädchen und Trans ab 16 Jahren, die in der Vergangenheit Gewalt erlebt haben oder akut davon bedroht sind. Die Klientinnen erzählen das, worüber sie sprechen möchten, und wir zeigen Wege aus der Gewalt auf. Dabei geben wir keinen bestimmten Pfad vor, sondern weisen auf Alternativen hin. Der Frauen-Notruf berät und unterstützt. In der Praxis kann das heißen, die Klientin darüber aufzuklären, was bei einer Strafanzeige auf sie zukommt, und die Frau zu einem Anwaltstermin zu begleiten.

Welche Formen der Gewalt gegen Frauen gibt es?

Hantschel: Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Aus den Medien kennt man eher die gewaltintensiven Geschichten. Über diese harten Fälle sagen viele Unbeteiligte: Wenn mich mein Partner einmal schlägt, bin ich weg. Aber es fängt meist nicht damit an, dass der Mann plötzlich zuschlägt. Eine gewaltvolle Beziehung ist oft ein schleichender Prozess, der mit psychischer Gewalt beginnt. Die Frau wird isoliert und kritisiert. Psychische Gewalt wird oft unterschätzt und kann ein Einstieg in die körperliche Gewalt sein. Häusliche Gewalt in Beziehungen oder Ex-Beziehungen ist ein großes Thema in der Beratungsarbeit. Es gibt auch sexualisierte Gewalt, die oft ein Teil von häuslicher Gewalt ist. Ein wichtiges Thema sind auch K.o.-Tropfen, die entgegen dem Klischee auch auf Familien- oder Firmenfeiern verabreicht werden und nicht nur in der Bar- und Clubszene. Auch verbale Gewalt existiert, etwa Bedrohungen und Beschimpfungen. Schließlich findet immer mehr digitale Gewalt statt, bei der ein Täter zum Beispiel auf Google-Standorte oder Instagram-Kontakte zugreift.

Kommen Gewalttäter meistens aus dem vertrauten Umfeld oder handelt es sich bei diesen Männern auch um Unbekannte?

Hantschel: Häusliche Gewalt ist die verbreitetste Gewalt an Frauen. Diese beschränkt sich nicht auf das eigene Zuhause, sondern kann auch im öffentlichen Raum durch (Ex-)Partner oder Familienangehörige geschehen. Der Fremde, der im Park hinter einer Ecke lauert, ist ein weitverbreiteter Mythos. In Wahrheit ist auch bei sexualisierter Gewalt wie beispielsweise einer Vergewaltigung das eigene Zuhause der gefährlichste Ort. Häusliche Gewalt hat auch nichts mit Bildung oder der sozialen Schicht der Täter und Betroffenen zu tun. Zu uns kommen Frauen mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Und es handelt sich nicht um Einzelfälle.

Warum bleiben manche Frauen bei ihrem gewaltbereiten Partner?

Hantschel: Häufig wird die Frau in einem schleichenden Prozess mehr und mehr abgeschottet. Irgendwann hat sie keine Ansprechpersonen mehr. Oft kommen noch Drohungen dazu. Das fängt bei Selbstmorddrohungen an und geht bis hin zu Morddrohungen und der Drohung, die gemeinsamen Kinder wegzunehmen. Hinzukommen Schamgefühle. Wenn die Frau mit einem Mann verheiratet ist, der ein hohes Amt innehat, oder wenn sie selbst über einen hohen gesellschaftlichen Statuts verfügt, ist das öffentliche Eingeständnis, Gewalt erfahren zu haben, häufig besonders schwierig.

Schmidt: In unserem Unternehmen arbeiten viele Mütter in Teilzeit, die sich ihr Leben alleine nicht leisten können. Daraus resultiert eine finanzielle Abhängigkeit, wodurch sich die betroffenen Frauen schwerer aus einer Gewaltbeziehung lösen können.

Der Frauen-Notruf berät Frauen im Kreis seit über 35 Jahren. Beobachten Sie sinkende oder steigende Zahlen bei Gewalttaten gegenüber Frauen?

Hantschel: Während der Corona-Pandemie war es erst ganz still – und dann sind die Zahlen stark nach oben gegangen. Im Moment verzeichnen wir – im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie – steigende Beratungszahlen. Wir gehen aber davon aus, dass die Gewalt immer schon da war und der gesellschaftliche Wandel dazu beigetragen hat, dass sich Frauen eher Hilfe suchen.

Laut UN Women Deutschland ist geschlechtsspezifische Gewalt kein »Frauenproblem«, sondern ein wichtiges Thema für Menschen aller Geschlechter. Was bedeutet das?

Hantschel: Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, gegen Gewalt an Frauen, Mädchen und Trans anzutreten. Was hilft es uns, wenn wir alle Frauen dafür sensibilisieren und aufklären, aber sich die andere Hälfte der Bevölkerung kein Stück verändert? Hinzu kommt, dass gerade in den entscheidenden Institutionen und Positionen, die gesellschaftlich etwas verändern können, überwiegend Männer sitzen. Wir brauchen auch die Männer auf unserer Seite.

Schmidt: In den sozialen Medien nehme ich wahr, dass sich vor allem junge männliche Millennials für Frauenthemen einsetzen. In unserem Unternehmen, das fast ein reiner Frauenbetrieb ist, versuchen wir, dass sich Frauen untereinander stärken und füreinander da sind. Mit dem Frauen-Notruf Wetterau wird es einen Workshop geben, in dem Methoden dargelegt werden, wie ein Unternehmen mit Gewaltfällen gegen Frauen umgeht. Mit seinen Arbeitskolleginnen und -kollegen verbringt man unfassbar viel Zeit und bemerkt Wesensveränderungen vielleicht noch eher als die eigene Familie. Wir als Unternehmen sehen uns dabei in der Verantwortung.

Anne Hantschel (37) studierte Sozialwissenschaften und ist für die Öffentlichkeitsarbeit und einen Teil der Geschäftsführung beim Frauen-Notruf Wetterau in Nidda zuständig. Er berät und unterstützt Frauen, Mädchen und Trans, die von Gewalt betroffen sind. Gemeinsam werden Lebensperspektiven entwickelt, Wege aus der Gewalt gefunden und Bewältigungsstrategien für erlebte Gewalt entwickelt. Außerdem informiert der Frauen-Notruf die Öffentlichkeit und Fachkräfte über Gewalt gegen Frauen und Kinder und sensibilisiert für diese spezifische Problematik. Des Weiteren sollen strukturelle Veränderungen herbeigeführt werden, damit von Gewalt betroffene Frauen, Mädchen und Trans notwendige Hilfen und ihnen zustehende Rechte effektiv und auch zeitnah bekommen.

Bea Schmidt (29) studierte Germanistik und Medienwissenschaft und ist für Social Media und Öffentlichkeitsarbeit bei der Bäckerei Naumann zuständig. Am 25. November wird anlässlich der »Orange Days« in allen Filialen der Bäckerei Naumann im Wetteraukreis orangefarbenes Gebäck verkauft, sorgfältig eingebettet in gut platzierte Informationen zur Gewalt gegen Frauen und Mädchen und in eine gute Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit. Außerdem wird es von 10 bis 14 Uhr einen Info- und Meetingpoint mit dem Frauen-Notruf Wetterau und der Opferschutzkoordinatorin der Polizeidirektion Wetterau, Judith Pollesch, in der »Cafézeit« der Bäckerei Naumann in Büdingen geben. Neben Bürgermeister Benjamin Harris sind Vertreterinnen des Bezirkslandfrauenvereins Nidda vor Ort.

Foto von links: Anne Hantschel, Bea Schmidt
Kreis-Anzeiger online, vom Anja Carina Stevens, 01.11.2023

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 9. November 2023 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden. Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine in 2023 finden Sie HIER

Benefiz-Flohmarkt zu Gunsten des Frauen-Notrufs Wetterau e.V. am 21. Oktober

Frauennotruf Wetterau

Am Samstag, dem 21.10.2023, findet im Kreativhaus in Friedberg (Kaiserstr. 89) von 11-18 Uhr ein Benefiz-Flohmarkt statt.
Der Erlös wird an uns, den Frauen-Notruf Wetterau e.V., gespendet. Vor Ort gibt es Kaffee, Tee und Kuchen. Wir werden auch für ein paar Stunden mit Infomaterialien vor Ort sein. Wir freuen uns auf Euch und tolle Gespräche! Vielleicht findet Du auch ein neues Lieblingsteil ;)

Rückblick auf den Charity Walk in Nidda

Frauennotruf Wetterau

Am Samstag, dem 14.10.2023, fand in Nidda der 1. Charity Walk, veranstaltet durch die Ahmadiyya Gemeinschaft statt. Wir, der Frauen-Notruf Wetterau e.V., waren als Team vor Ort und nahmen ebenfalls begeistert an dem Lauf teil.
Einen besonderen Dank sprechen wir der Ahmadiyya Gemeinde für ihre Spende an uns in Höhe von 1500 € sowie andere gemeinnützige Organisationen in und um Nidda aus.
Unter dem Motto „Liebe für alle, Hass für keinen“ verbrachten wir einen sonnigen Samstag mit der Ahmadiyya Gemeinde, dem Bürgermeister von Nidda Thorsten Eberhard und vielen anderen. Im Anschluss an die Läufe wurden wir mit einem leckeren Essen versorgt. Mit einem Infostand und Materialien haben wir über unsere Arbeit und die damit verbundene Wichtigkeit der Arbeit gegen Gewalt an Frauen informiert.

Charity Walk der Ahmadiyya Muslim Gemeinde zu Gunsten des Frauen-Notrufs Wetterau am 14. Oktober

Frauennotruf Wetterau

Begegnen, Laufen, Helfen!
Unter diesem Motto findet der 1. Ahmadiyya Charity Walk in Nidda unter der Schirmherrschaft von Niddas Bürgermeister Herrn Eberhard statt. Die Ahmadiyya Muslim Gemeinde organisiert bundesweit seit Jahren Charity Walks und andere gemeinnützige Aktionen, um den Erlös zu spenden und ein Zeichen für Freundschaft und Frieden zu setzen.

Wir freuen uns sehr über den Charity Walk und dass wir neben der Feuerwehr der Stadt Nidda, dem Seniorenclub Nidda und dem Kinderheim Harb einen Teil des Erlöses als lokale Organisation gespendet bekommen. Wir werden am Samstag persönlich mit einem Infostand vor Ort sein und auch an dem Lauf teilnehmen. Wir freuen uns auf zahlreiche Teilnehmer*innen!

Der Lauf für Erwachsene geht durch die Stadt Nidda über eine flache Strecke von ca. 3km. Jede*r kann in seinem/ihrem eigenen Tempo laufen oder gehen – jeder Schritt zählt. Die Startgebühr beträgt für Erwachsene 10€ und beinhaltet unter anderem auch ein Getränk. Nach dem Lauf gibt es kostenloses Essen vor Ort.

Treffpunkt ist in Nidda am SC Viktoria Sportplatz ab 10:00 Uhr.
Zeitplan:
11:00 Uhr Anmeldung
12:00 Uhr Begrüßung
12:30 Uhr Start Kinderlauf
13:00 Uhr Start Hauptlauf
14:00 Uhr Siegerehrung und Scheckübergabe
Im Anschluss gemeinsames Essen

Tanzen gegen Gewalt

Frauennotruf Wetterau

Nidda (red). Im Rahmen der Interkulturellen Wochen im Wetteraukreis fanden im Alten Kino in Nidda und im Junity in Friedberg zwei Tanz-Workshops für Frauen und Mädchen statt. Beide Workshops waren gut besucht. Über die Vielfalt der teilnehmenden freuten sich die Veranstalterinnen besonders, da mit dem Tanz Solidarität zwischen allen Frauen – egal welchen Alters, welcher Herkunft und Lebensweise – Ausdruck findet.

Die Altersspanne der Teilnehmerinnen reichte von 14 bis 70 Jahren, und das gemeinsame Erlernen der kraftvollen Choreografie von »One Billion Rising« stand im Vordergrund. Die Organisation der Workshops hatten der Frauen-Notruf Wetterau, das Frauenzentrum Wetterau, die Vereine Rumi Kultur, Lernpoint und Wetterau-Sicht inne.

Kampagne gegen Gewalt an Frauen

Hinter dem »One Billion Rising«-Tanz steht die gleichnamige Kampagne, die sich für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen einsetzt. Jedes Jahr kommen weltweit am 14. Februar Menschen zusammen und tanzen gemeinsam für Gleichberechtigung, Sicherheit, Rechte und Bildung von Frauen und Mädchen. In Nidda und Friedberg konnte man den Tanz in einem angenehmen Tempo innerhalb des jeweiligen Nachmittags erlernen. Zwischendurch erhielten die Teilnehmerinnen Info-Material verschiedener Einrichtungen und Vereine, die sich für ein offenes Miteinander und gegen Gewalt an Frauen und Mädchen einsetzen. Getränke, Obst und kleine Snacks standen kostenfrei zur Verfügung. Auch den Hintergrund von »One Billion Rising« erläuterte man nochmals und besprach ihn in der Gruppe.

Ziel der Veranstalterinnen ist es, die »One Billion Rising«-Kampagne bekannt zu machen, sodass in Zukunft der erste »One Billion Rising«-Flashmob im Wetteraukreis am 14. Februar stattfinden kann. Neben dem Erlernen und Verbreiten des Tanzes waren den Veranstalterinnen ein solidarisches positives Umfeld sowie Spaß und ein kritischer Blick auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein wichtiges Anliegen.

Interessierte, die an einem künftigen Tanz-Workshop oder einer öffentlichen Aktion (etwa Flashmob) teilnehmen möchten, können sich beim Frauen-Notruf Wetterau in einen E-Mail-Verteiler aufnehmen lassen (info@frauennotruf-wetterau.de).

Kreis-Anzeiger, 14.10.2023