Leichte Sprache Gebärdensprache English Türkçe Русский український العربية Francais فارسی ትግርኛ other languages

Herzlich Willkommen beim Frauen-Notruf Wetterau e. V.

Beratungs- und Interventionsstelle

Hilfe für Frauen, Mädchen und trans Personen ab 16 Jahren bei körperlicher, seelischer und/oder sexualisierter Gewalt.
Wir beraten persönlich, telefonisch oder über unsere Online-Beratung. Auf Wunsch auch anonym. Die Beratung ist kostenlos.

06043 - 44 71
Montag - Freitag 09:00 - 13:00 Uhr, Mittwoch zusätzlich 15:00 - 19:00 Uhr



Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda


Kontaktformular und Anfahrt

Unser Angebot

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. bietet Beratung und Unterstützung für Frauen, Mädchen und trans Personen ab 16 Jahren,
die sexualisierte, psychische oder körperliche Gewalt erlebt haben oder gerade erleben.

Das Angebot richtet sich nicht nur an die Betroffenen, sondern auch an deren Familien, Freunde, Freundinnen und Fachkräfte aus anderen Bereichen.

Unser Angebot richtet sich an Frauen, Mädchen und trans Personen ab 16 Jahren,
jeglicher kultureller, ethnischer und sozialer Herkunft, unabhängig vom Aufenthaltsstatus,
egal welchen Alters, mit und ohne Behinderung, gleich welcher Lebensform..

Mehr über unser Angebot:

Hier klicken

Soforthilfe

nach Vergewaltigung

Medizinische Hilfe und Spurensicherung nach einer Vergewaltigung mit oder ohne vorheriger Anzeige.

Weiterlesen

Suse

Wir stärken Frauen und Mädchen mit Behinderung, die Gewalt erleben oder erlebt haben.

Weiterlesen

Familienrechtliche Erstberatung

Hier finden Sie die Termine der familienrechlichen Erstberatung

Weiterlesen

News

Spendenlauf gegen Gewalt an Frauen lockt fast 80 Teilnehmer an

Frauennotruf Wetterau

Der erste Spendenlauf zum Orange Day in Friedberg übertraf alle Erwartungen. Fast 80 Läufer setzten ein starkes Zeichen gegen Gewalt.

Unter dem Motto „Gewalt läuft nicht in der Wetterau“ ist erstmals ein Spendenlauf auf die Beine gestellt worden. Die fünfte Auflage der zentralen Veranstaltung zum Orange Day war in Friedberg terminiert, dies in der Mainzer-Tor-Anlage zwischen der Straße „Am Schützenrain“ und dem Goetheplatz.

Dass das Aktionsbündnis mit dieser Idee richtig lag, zeigte die überraschend große Resonanz, mit der die Veranstalterinnen nicht gerechnet hatten. Fast 80 Anmeldungen gab es für den Spendenlauf. Dazu kamen noch einmal fast so viele Besucher, darunter auch ein dreiköpfiges Team des HR mit Reporterin Maike Tschorn, die live für die Fernsehsendung „Hallo Hessen“ berichtete.

„Diese Veranstaltung ist ein sportliches aber auch ein gesellschaftliches Ereignis“, sagte Simone Mertel vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises in ihrer Begrüßung.

Besonders erfreut zeigte sich Mertel über die Teilnahme vieler Männer an der Veranstaltung. Mertel: „Haltung hat kein Geschlecht. Wir alle stehen hier für Gleichberechtigung, Sicherheit und Respekt.“ Gekommen waren auch die Erste Kreisbeigeordnete Birgit Weckler und Polizeipräsident Torsten Krückemeier (Polizeipräsidium Gießen).

Drei wichtige Hilfsprojekte

„Mit jedem Schritt, den Sie hier laufen, unterstützen Sie drei wichtige Hilfsprojekte“, erklärte Weckler. Es sind dies die Vereine „Frauen helfen Frauen Wetterau“, „Frauen-Notruf Wetterau“ und „Wildwasser Wetterau“.

„Wir alle senden hier ein großartiges Zeichen dafür, dass die Gesellschaft solidarisch zusammensteht“, sagte Polizeipräsident Krückemeier und fügte hinzu: „Die Gesellschaft hat bis heute nicht gelernt, ohne Gewalt auszukommen. Das erleben wir bei der Polizei täglich.“

Krückemeier bedauerte, dass die Zahlen im Bereich „Gewalt gegen Frauen“ erneut gestiegen sind. Nach den kurzen Reden ging es dann auch gleich los. Unter dem Beifall der Zuschauer starteten die Läuferinnen und Läufer auf dem 250 Meter langen Rundkurs, viele – wie gewünscht – in Orange. An der Spitze lief zunächst Birgit Weckler, die allerdings von einer jungen Läuferin schnell überholt wurde.

Nach jeder Runde gab es einen Stempel. Einige Teilnehmer spazierten über den Rundkurs, andere joggten gemütlich. Auch Krückemeier lief mit zwei Polizisten eine Runde. Für jede gedrehte Runde spendeten die Teilnehmer einen von Ihnen oder ihren Sponsoren festgelegten Betrag.

Nach einer Stunde schon 15 Runden

Nach einer knappen Stunde verkündete Moderatorin Germaine Stragies aus Ortenberg, dass die ersten Läuferinnen und Läufer bereits 15 Runden absolviert haben. Während die Teilnehmer des Laufes ihre Runden drehten, herrschte auf der Grünfläche vor dem ehemaligen Postamt reges Treiben.

Zahlreiche Vereine, Gruppen und Organisationen informierten über ihre Arbeit, darunter auch die Polizeidirektion Wetterau. Gekommen waren hier auch André Waldheim, der Schutzmann vor Ort in Friedberg, sowie Mitarbeiter des kreisstädtischen Ordnungsamtes.

Die Wetterauer Landfrauen verteilten orangefarbene Papiertüten mit dem Slogan der hessischen Landfrauen: „Gewalt kommt nicht in die Tüte.“ Mit dabei auf dem Info-Markt vor der Bühne waren Frauenhaus, Frauennotruf und Frauenzentrum, sowie die Service-Clubs „Rotarier“, der Soroptimist-Club und „Inner Wheel“, die mit Kuchen, Waffeln und Kaffee fürs leibliche Wohl sorgten. Auf der Bühne erläuterte Ferda Karatas von „Frauen helfen Frauen“ den geschichtlichen Hintergrund des Orange Day. Simone Mertel informierte über die Arbeit des Fachdienstes, während Anne Hantschel vom Frauennotruf über die Auswirkungen häuslicher Gewalt auf Kinder einging. Das Finale des Bühnenprogramms bestritten Sängerin Rima Savazian und „Sue Revolution“ (Gesang, Gitarre). So ging die wichtige Aktion erfolgreich zu Ende.

Kreis-Anzeiger, 28.11.2025

Mehr

Zonta Club und Frauen-Notruf setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Frauennotruf Wetterau

Zum Orange Day fand im Lumos-Kino eine Podiumsdiskussion statt, anschließend wurde der Spielfilm „Die Berufung“ gezeigt.

Der Zonta Club Nidda-Oberhessen hat sich auch in diesem Jahr unter dem Motto „Zonta says NO! zu Gewalt gegen Frauen“ am Orange Day beteiligt – dem internationalen Aktionstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Im Lumos-Kino fand in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau eine Podiumsdiskussion statt, anschließend wurde der Spielfilm „Die Berufung“ gezeigt.

Susanne Ickemann vom Zonta Club freute sich über die große Resonanz. Zahlreiche Menschen kamen ins Kino, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – leider aus aktuellem Grund. Allein 2024 wurden in Deutschland über 100 Frauen von ihren Partnern getötet.

Der Zonta Club unterstützt den Frauen-Notruf seit vielen Jahren, ebenso die Stadt Nidda. Gleichstellungsbeauftragte Karin Knölcke sorgte für Werbung und Organisation. Auch das Lumos-Kino engagierte sich bereits 2024 am Orange Day mit einem Film. Ickemann dankte allen Kooperationspartnern, Stadträtin Sharon Rieck schloss sich an.

Prominente Gesprächspartnerin

Rieck hatte eine prominente Gesprächspartnerin für die Podiumsdiskussion gewonnen: Dr. Anna Lührmann (Bündnis 90/Die Grünen), Politikwissenschaftlerin, Bundestagsmitglied und Vorsitzende der hessischen Grünen. Sie ist Nidda verbunden, weil ihre Großeltern dort das Modehaus Erk führten. Doch ihr Hauptmotiv war ein anderes: Lührmann setzt sich für Menschenrechte und gegen jede Form von Gewalt an Frauen ein. Sie betonte: „Frauen brauchen die Hälfte der Macht – politisch und gesellschaftlich.“ Als Konsequenz forderte sie mehr strukturelle Unterstützung für Institutionen, die Frauen Schutz bieten, ihnen beim Ausstieg aus einem gewalttätigen Umfeld helfen und ihnen den Weg in ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen.

Anne Hantschel vom Frauen-Notruf stellte das Präventionsprojekt „Pepper“ vor, das sich an von Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche richtet und eine wichtige Lücke schließen soll.

Der Film „Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit“ war Lührmanns Wunsch. Er erzählt die Geschichte der US-Juristin Ruth Bader Ginsburg (1933 – 2020), die mit Mut und Klugheit für Geschlechtergerechtigkeit kämpfte und im von Männern dominierten System der amerikanischen Justiz bis zur Richterin am höchsten US-Gericht, dem Supreme Court, aufstieg.

Die Zuschauer erlebten Szenen aus den 1950er Jahren: neun Studentinnen in braven Kostümchen unter vielen Männern an der Harvard-Universität. Bei einem Empfang fragt der Dekan Ginsburg, warum sie einem Mann den Platz an einer Elite-Universität wegnimmt. Wo sie später gewiss mit Temperament und Schärfe geantwortet hätte, antwortet sie ausweichend – sie wolle ihren Mann beim Studium und im Beruf unterstützen. Eine Rolle, die sie tatsächlich übernehmen muss, als er an Hodenkrebs erkrankt.

Die Überlebenschancen scheinen gering. Ginsburg besucht zusätzlich seine Uni-Veranstaltungen, schreibt aus seinen Notizen die Studienarbeiten, um seine Berufschancen zu erhalten. Das Paar hat eine kleine Tochter. Die Szene, in der Ginsburg ihr Baby wiegt und gleichzeitig einen Studientext liest, löste im Kino spürbare Sympathie aus.

Ihr Mann wird wieder gesund, schafft den Studienabschluss, bekommt einen interessanten Job. Ginsburg hingegen, obwohl Jahrgangsbeste, bleibt zunächst arbeitslos. Renommierte Kanzleien stellen Frauen nur als Bürokräfte ein. Trotz aller Hürden bleibt sie ehrgeizig. Schließlich bekommt sie eine Stelle als Dozentin und später als Professorin an einer Universität, sie spezialisiert sich auf „Geschlechtergerechtigkeit und das Gesetz“ und wird zur Pionierin für Gleichstellung.

Gegenseitige Solidarität

Eine Zuschauerin kommentierte nach dem Film: „Hat die Frau ein Glück mit ihrem Mann gehabt!“ – ein treffender Hinweis auf die Partnerschaft in gegenseitiger Solidarität.

Eine spannende Verhandlung vor einem Berufungsgericht kommt ins Bild. Ginsburg vertritt einen Mann, der seine gebrechliche Mutter pflegt und die Kosten für eine Teilzeit-Hilfskraft von der Steuer absetzen will. Frauen würde man das zugestehen, Pflege sei ihre „natürliche“ Aufgabe. Die Gegenseite befürchtet einen „Flächenbrand“ an Gesetzesänderungen: Frauen erhielten dann Zugang zu allen Berufen und Ämtern – und genau so kommt es. Das Anliegen des Mannes ist rechtmäßig, der Flächenbrand tritt ein: Gesetze werden im Sinn der Geschlechtergerechtigkeit geändert – dank Ruth Bader Ginsburg.

Kreis-Anzeiger, 22.11.2025

Mehr