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"frei leben – ohne Gewalt" - Am 25. November 2020 erinnert die blaue Fahne vor dem Rathaus an den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“

Frauennotruf Wetterau

Weltweit organisieren Frauenprojekte und Initiativen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen einsetzen, am 25. November den Aktionstag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Auch von staatlicher Seite wird zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen.

Um auf diesen Aktionstag aufmerksam zu machen, werden vor den Rathäusern in Nidda und Ortenberg die Fahnen “frei leben – ohne Gewalt” der Menschenrechtsorganisation “TERRE DES FEMMES” gehisst.

Der Aktionstag erinnert an die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung der drei prominenten Schwestern Mirabal im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo. Dieses populäre Beispiel steht stellvertretend für die sexuelle, politische und kulturelle Gewalt Trujillos gegenüber Frauen. 1981 wurde der 25. November von lateinamerikanischen und karibischen Feministinnen zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen.

Frauen-Service-Klubs setzen Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Frauennotruf Wetterau

Am 25. November, dem “Orange Day”, werden seit 1981 die Menschenrechte gegenüber Frauen und Mädchen thematisiert. Sie haben die dringend notwendige Stärkung von Frauenrechten zum Ziel. Die drei Frauen-Service-Klubs Soroptimist Club Bad Nauheim, der Zonta Club Bad Nauheim-Friedberg und der Inner Wheel Clubs Bad Nauheim-Friedberg haben schon in der Vergangenheit im gemeinsamen Einsatz Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. Auch wenn in 2020 die gemeinsam geplanten Aktionen wegen Corona teilweise ausfallen, tun sie das was möglich ist. Hier geht es zum Artikel in der Wetterauer Zeitung
Foto: PV

Zuhause nicht sicher: Fälle von Gewalt in Partnerschaften auch 2019 auf hohem Niveau

Frauennotruf Wetterau

Die Zahl von Mord und Totschlag, Sexualdelikten, Körperverletzungen oder Stalking ist in (Ex-) Paarbeziehungen im Jahr 2019 auf hohem Niveau geblieben. Die neuen Zahlen der Kriminalstatistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt des Bundeskriminalamtes zeigen insgesamt sogar einen leichten Anstieg. Hier geht es zur Meldung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Während der Corona-Krise ist vielen Menschen bewusst geworden, wie wichtig eine gute Nachbarschaft ist. Die Nachbarschaft im direkten Umfeld ist bei Gewalt in Familie und Partnerschaft besonders wichtig, um Betroffenen und ihrem Umfeld zu zeigen, welche Handlungsmöglichkeiten es gegen Gewaltsituationen im häuslichen Umfeld gibt und wo sie Hilfsangebote finden.

Deshalb wollen wir zusammen mit der Initiative „Stärker als Gewalt“ in diesem Jahr den November als einen bundesweiten Aktionsmonat für eine starke Nachbarschaft gegen häusliche Gewalt ausrufen. Gewalt gegen Frauen und genauso auch gegen Männer geht uns alle an. Unter dem Motto „Unsere Nachbarschaft ist #StärkerAlsGewalt“ steht der Zusammenhalt in der Nachbarschaft und in den Kommunen im Mittelpunkt: Um Gewalt zu erkennen, Betroffene zu unterstützen und ihnen dabei zu helfen, sich aus der Gewaltsituation zu befreien.
Die Aktion soll uns zum Handeln motivieren – für eine Nachbarschaft, die stärker als Gewalt ist.

20 600 Euro für soziale Projekte in der Großgemeinde Nidda - Der Frauen-Notruf sagt DANKE für die großzügige Spende!

Frauennotruf Wetterau

NIDDA – Mit 20 600 Euro unterstützt die Krugsche Stiftung in diesem Jahr soziale Projekte in Nidda. Zur Übergabe der Zuwendungen hatten Bürgermeister Hans-Peter Seum, Stadtverordnetenvorsteherin Susanne Repp und Pfarrerin Hanne Allmansberger Vertreter des Frauennotrufes, der Grundschulen in Nidda, der Niddaer Ausgabestelle der Schottener Tafel, des Gymnasiums, der Jugendhilfe und des Betreuungsvereins im Diakonischen Werk Wetterau in das Bürgerhaus eingeladen.
Die Krugsche Stiftung wurde 1763 durch Testament von Karl Wilhelm Krug zu Nidda gegründet und soll “armen Leuten in Nidda” Hilfen gewähren. Bürgermeister Hans-Peter Seum wies darauf hin, dass die Stiftung über ein Grundvermögen in Höhe von mehr als 50 000 Euro verfügt. “Es ist ein Segen, dass diese 250 Jahre alte Stiftung bis heute Bestand hat und immer noch über einen solchen soliden Grundstock verfügt” zeigte sich Seum bei der Zusammenkunft zufrieden, damit soziale Einrichtungen unterstützt werden zu könnten. “Regelmäßig kommen zusätzlich Spenden und Erbschaften hinzu, sodass auch in Zeiten ungünstiger Zinssituation finanzielle Mittel ausgeschüttet werden können.” Die Auswahl der in diesem Jahr begünstigten Einrichtungen sei dem Vorstand leicht gefallen. “Mit den ausgewählten Institutionen werden Menschen in besonderen Notlagen unterstützt, aber auch Investitionen ermöglicht, die aus verschiedenen Gründen anderweitig nicht gestemmt werden können”, so Seum weiter. In Zeiten knapper öffentlicher Haushalte sei es wichtig, auf regelmäßige Unterstützung auch aus Stiftungen zurückgreifen zu können.

Der Frauen-Notruf beabsichtigt die Herausgabe einer Broschüre mit Informationen zu Hilfsangeboten nach sexuellem Missbrauch und Vergewaltigung. Außerdem soll über die Rechte der Frauen und die Möglichkeiten, Chancen und Folgen einer Strafanzeige aufgeklärt werden.

Das Gymnasium Nidda wird eine Kamera für Videokonferenzen anschaffen, die Jugendhilfe Nidda wird die finanzielle Zuwendung für die flexiblen und ambulanten Hilfsmaßnahmen für Eltern, Kinder und Jugendliche verwenden. Gerade im Bereich Beratungsangebote für Menschen mit Behinderungen sei eine erhebliche Unterdeckung entstanden, die aufgefangen werden müsse. Die Otto-Dönges-Schule wird die finanzielle Unterstützung für die Teilnahme am “Ferdi-Programm” zur Förderung emotionaler und sozialer Kompetenzen verwenden.

Der Betreuungsverein im Diakonischen Werk Wetterau wird die Zuwendung für eine Unterdeckung im Beratungsprojekt für Menschen mit Behinderungen verwenden. (Kreis-Anzeiger, 06.11.2020)
Foto: Bonarius

Informationsabend des Frauen-Notrufs Wetterau e.V. am 17. November

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis(pm). “Gemeinsam gegen häusliche Gewalt” ist das Thema eines Informationsabends des Frauen-Notrufs Wetterau und der Koordinierungs- und Fachstelle „Nidda lebt Demokratie“ im Bürgerhaus Wallernhausen. Die Veranstaltung findet am Dienstag, 17. November, um 18 Uhr statt.
Häusliche Gewalt an Frauen und Kinder ist kein neues Phänomen, doch bedingt durch die Corona-Pandemie haben die Übergriffe im privaten Umfeld zugenommen, so die Initiative.

Dieser Entwicklung möchten sich die Expertinnen des Frauen-Notrufs Wetterau annehmen und im Vorfeld des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November verschiedene Fragen klären, zum Beispiel: Wie kann ich handeln, wenn ich einen Verdachtsfall im Familien-, Freundes-, oder Bekanntenkreis habe?

Aufgrund der Corona-Pandemie wird um Anmeldung per E-Mail an a.rabe@nidda.de oder unter der Telefonnummer 01 60-98 01 42 85 gebeten. (Wetterauer Zeitung, 23.10.2020)

Familienrechtliche Erstberatung Freitag, 06.11.2020

Frauennotruf Wetterau

Leider kann der Termin aufgrund der Einschränkungen durch Corona nicht stattfinden!

Auch in Zeiten von Corona bietet die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der Termin ist am Freitag 06. November 2020 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Pressemitteilung: Istanbul-Konvention konsequent umsetzen

Frauennotruf Wetterau

(01.09.2020) Die Bundesregierung veröffentlicht heute den GREVIO-Staatenbericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in Deutschland. Auch über zwei Jahre nach Inkrafttreten der Gewaltschutz-Konvention fehlen Deutschland ein politisches Konzept, handlungsfähige Institutionen und die notwendigen Ressourcen, um alle Frauen und Mädchen vor Gewalt zu schützen, kritisiert das zivilgesellschaftliche Bündnis Istanbul-Konvention, BIK.

Der Zusammenschluss von Frauenrechtsorganisationen, Gewaltschutz-Verbänden und Expert*innen gegen geschlechtsspezifische Gewalt kreidet an, dass Hilfestrukturen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Deutschland weiterhin lückenhaft und unterfinanziert sind. „Frauenhäuser müssen immer wieder schutzsuchende Frauen mit Kindern abweisen. Beratungsstellen können Frauen oft nur auf Termine im nächsten Monat vertrösten. Vielerorts bleibt es noch dem Zufall überlassen, ob eine vergewaltigte Frau in der Notaufnahme auf Personal trifft, das sie qualifiziert versorgt und Beweismittel sichert,“ so Heike Herold, Geschäftsführerin der Frauenhauskoordinierung, FHK.

„Auf Bundesebene braucht es dringend einen neuen Aktionsplan gegen geschlechtsspezifische Gewalt, der für alle betroffenen Ministerien überprüfbare Ziele, Zeitschienen und Verantwortlichkeiten festlegt. Dies setzt eine staatliche Koordinierungsstelle für die Istanbul-Konvention voraus, die mit einem klaren Mandat ausgestattet, hoch in der administrativen Hierarchie verankert und mit einem ausreichenden Budget abgesichert ist. In den Bundesministerien und den Bundesländern muss Gewaltschutz zur Chef*innensache werden, damit sich für Gewalt betroffene Frauen und Mädchen endlich etwas ändert,“ fordert Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin des Deutschen Juristinnenbunds, djb, für das Bündnis.

„Nicht nur bei Schutz und Unterstützung für Betroffene, sondern auch im Hinblick auf die Verhütung künftiger Gewalt sieht das Bündnis enormen Aufholbedarf. Die Förderung geschlechtsbewusster Gewaltprävention ist in Deutschland praktisch inexistent,“ bemängelt Nadine Seyler vom Bundesfachverband feministische Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, BVFeSt. „Wenn wir wollen, dass in 10 Jahren weniger Männer zu Tätern und Frauen zu Betroffenen werden, müssen wir heute mit Kindern und Jugendlichen an Rollenbildern, Konfliktlösungsstrategien und Selbstbehauptung arbeiten.“ In der Jugendhilfe haben sich geschlechtsspezifische Hilfen nach Gewalterfahrungen zudem noch nicht ausreichend etabliert, beobachtet das BIK. Beispielsweise werden bei Umgangsregelungen selbst nach sexualisierter Gewalt oft keine ausreichenden Schutzmaßnahmen für Mädchen getroffen.

„Der Schutz aller Frauen vor Gewalt ist ein bedeutender Grundsatz der Istanbul-Konvention. Er gilt ausdrücklich für besonders schutzbedürftige Personen, wie geflüchtete Frauen, Migrant*innen, Sexarbeiter*innen, Lesben, Trans- und Interpersonen oder Personen mit Behinderung,“ erklärt Martina Puschke, Projektleiterin bei Weibernetz. „Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind besonders häufig von Gewalt betroffen. Ein umfassendes Gewaltschutzkonzept für Frauen mit Behinderungen, wie es sowohl die Istanbul-Konvention als auch die UN-Behindertenrechtskonvention fordern, steht aber noch aus.

“Zudem bemängelt das Bündnis, dass die Konvention in Deutschland noch immer nicht in voller Gänze Geltung hat. „Mit dem Vorbehalt gegen Artikel 59, der gewaltbetroffenen Frauen einen eigenständigen Aufenthaltstitel unabhängig vom Ehemann gewährt, tritt Deutschland Gewaltschutz für Migrant*innen mit Füßen. Auch der Gewaltschutz von geflüchteten Frauen ist weiterhin mangelhaft. Weder haben Sie uneingeschränkten Zugang zum Hilfssystem, noch finden geschlechtsspezifische Fluchtgründe in der Praxis ausreichend Berücksichtigung,“ kritisiert Jessica Mosbahi, Referentin für Menschenrechte und Politik von medica mondiale.

Die Istanbul-Konvention ist ein Menschenrechtsabkommen des Europarats zur Bekämpfung und Verhütung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen und seit Februar 2018 in Deutschland geltendes Recht. Das Abkommen hat weitreichende Konsequenzen auf der Bundes-, Länder- und der kommunalen Ebene und für viele verschiedene Ressorts von der Kultus- bis zur Gesundheitspolitik.

Bündnis Istanbul-Konvention: Im Bündnis Istanbul-Konvention haben sich mehr als 20 Frauenrechtsorganisationen, Bundesverbände und Expert*innen mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewalt gegen Frauen und Mädchen zusammengeschlossen. Das Bündnis verfolgt das Ziel, als Teil der Zivilgesellschaft die Umsetzung dieser verbindlichen Konvention in Deutschland zu begleiten und voranzutreiben sowie das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Istanbul-Konvention zu stärken. Das BIK schreibt derzeit einen eigenen GREVIO-Alternativbericht, welcher Anfang 2021 veröffentlicht wird.

Mitgliedsorganisationen: BAG Autonome Mädchenhäuser, BAG Forsa e.V., BAG kommunaler Frauenbüros, BAG Täterarbeit e.V., bff – Frauen gegen Gewalt e.V.., BIG e.V., BVFeSt e.V., DaMigra e.V., Deutscher Frauenrat e.V., djb e.V., Frauenhauskoordinierung e.V., gesine intervention, JUMEN, KOK e.V., S.I.G.N.A.L. e. V., MIA e.V., medica mondiale e.V., Weibernetz e. V., Zentrale Informationsstelle Autonomer Frauenhäuser

Pressekontakt für das Bündnis: Monika Remé, Koordinatorin Bündnis Istanbul-Konvention,
reme@frauenrat.de

Beratung und Unterstützung in Zeiten der Corona-Pandemie

Frauennotruf Wetterau

Damit der Frauen-Notruf Wetterau e.V. auch während der Corona-Pandemie Beratung und Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen in vollem Umfang anbieten kann, musste die technische Ausstattung erweitert werden.

Dank der finanziellen Förderung durch die Lotterie GlücksSpirale konnten Laptops und Handys angeschafft werden.
Nun können die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs vom Home-Office aus beraten und unterstützen. Außerdem können sie an Online-Fortbildungen teilnehmen und eigene Online-Vorträge halten.

Ein herzliches Dankeschön vom gesamten Notruf-Team!

Pressebericht Kreisanzeiger: CDU Nidda informiert sich über den Frauen-Notruf und verspricht Unterstützung

Frauennotruf Wetterau

Der Frauen-Notruf war bei der CDU Nidda zu Gast. Christa Mansky und Christiane Wettig berichteten über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Arbeit im Frauen-Notruf. Die anwesenden CDU Mitglieder zeigten erfreulich großes Interesse und sagten dem Frauen-Notruf die Unterstützung der CDU Nidda zu. Hier geht es zum Pressebericht im Kreis-Anzeiger.
Foto: Ulrich

Den Dammbruch verhindern – die Istanbul-Konvention stärken

Frauennotruf Wetterau

Das Bündnis Istanbul-Konvention, ein Zusammenschluss von Frauenrechtsorganisationen in Deutschland, Verbänden und Expert*innen gegen geschlechtsspezifische Gewalt, zeigt sich besorgt über aktuelle Angriffe auf die Istanbul-Konvention, den bedeutendsten Frauenschutzvertrag in Europa.

Von der Bundesregierung fordert das Bündnis, Gewaltschutz von Frauen und Mädchen zu einem Eckpfeiler deutscher Außenpolitik zu machen. Es erklärt sich solidarisch mit den Frauenbewegungen und fortschrittlichen Kräften in Polen, Ungarn und der Türkei, die das Recht aller Frauen und Mädchen auf ein Leben ohne Gewalt verteidigen.

„Die Istanbul-Konvention war ein historischer Durchbruch für Frauen und Mädchen“, erklärt Katja Grieger, Geschäftsführerin des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff). „Wird die Konvention konsequent umgesetzt, rettet sie Leben. Staaten, die von dem Vertrag zurücktreten oder die Umsetzung blockieren, senden das Signal, Frauen ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit abzuerkennen.“

Jede dritte Frau in der EU hat seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. In Deutschland versucht täglich ein (ehemaliger) Partner seine Frau umzubringen. Jeden zweiten bis dritten Tag geschieht ein solcher Frauenmord. 2019 gab es in der Türkei nach Angabe der Initiative „Wir werden Frauenmorde stoppen“ (Kadın Cinayetlerini Durduracağız) 474 Femizide. Gleichzeitig fordern prominente Vertreter*innen der Regierungspartei von dem Abkommen zurückzutreten. Auf EU-Ebene blockieren osteuropäische Staaten die Ratifizierung. Tschechien, die Slowakei, Bulgarien, Lettland und Litauen haben die Konvention zwar selbst unterzeichnet, aber noch nicht in nationales Recht überführt. In Ungarn hat das Parlament im Mai 2020 die Ratifizierung gestoppt. Zuletzt kündigte der polnische Justizminister im Juli 2020 an, einen Austritt zu befürworten.

Dabei berufen sich Gegner*innen des Abkommens immer wieder darauf, traditionelle Werte schützen zu wollen. Dies ist besorgniserregend. „Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein Verbrechen. Sie muss gestoppt werden vorbehaltlos und ausnahmslos!“, sagt Dr. Delal Atmaca, Geschäftsführerin des Dachverbands der Migrantinnenorganisationen. „Noch benutzen Politiker*innen die Drohung vor allem, um bei frauenfeindlichen Wähler*innengruppen zu punkten. Der tatsächliche Austritt Polens oder der Türkei wären ein Dammbruch, den es unbedingt zu verhindern gilt.“

Das Bündnis begrüßt, dass sich Bundesfrauenministerin Franziska Giffey bereits in einem Brief an ihre polnische Amtskollegin gewendet und Gewaltschutz zur Priorität der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erklärt hat. Außenminister Heiko Maas sollte diesem Beispiel jetzt folgen und den Schutz von Frauen und Mädchen fest in der deutschen Außenpolitik verankern.

„Die Umsetzung der Istanbul-Konvention zu blockieren, verzögern oder rückgängig zu machen, muss Konsequenzen haben“, fordert Mona Küppers, Vorsitzende des Deutschen Frauenrates (DF), für das Bündnis. „Ein Europa ohne Frauenrechte und effektiven Schutz von Frauen vor Gewalt ist im 21. Jahrhundert nicht mehr verhandelbar.“

Die Istanbul-Konvention ist ein Menschenrechtsabkommen des Europarats zur Bekämpfung geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen und Mädchen und seit Februar 2018 in Deutschland geltendes Recht – leider immer noch mit Vorbehalten bezüglich der Rechte von Migrant*innen. Sie verpflichtet die Unterzeichnerstaaten dazu, zum Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt zusammenzuarbeiten (Artikel 62 Istanbul-Konvention).

Bündnis Istanbul-Konvention: Im Bündnis Istanbul-Konvention haben sich mehr als 20 Frauenrechtsorganisationen, Bundesverbände und Expert*innen mit dem Arbeitsschwerpunkt Gewalt gegen Frauen und Mädchen zusammengeschlossen. Das Bündnis verfolgt das Ziel, als Teil der Zivilgesellschaft die Umsetzung dieser verbindlichen Konvention in Deutschland zu begleiten und voranzutreiben sowie das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung der Istanbul-Konvention zu stärken.

Mitgliedsorganisationen: BAG Autonome Mädchenhäuser, BAG Forsa e.V., BAG kommunaler Frauenbüros, BAG Täterarbeit e.V., bff – Frauen gegen Gewalt e.V.., BIG e.V., BVFeSt e.V., DaMigra e.V., DF e.V., djb e.V., Frauenhauskoordinierung e.V., gesine intervention, JUMEN, KOK e.V., S.I.G.N.A.L. e. V., MIA e.V., medica mondiale e.V., Weibernetz e. V., ZIF

Pressekontakt für das Bündnis: Monika Remé, Koordinatorin Bündnis Istanbul-Konvention, 030 204569-27, reme@frauenrat.de

Die Soroptimistinnen unterstützen den Frauen-Notruf mit einer Spende

Frauennotruf Wetterau

Ein herzliches Dankeschön an den Serviceclub Soroptimist International Bad Nauheim für die großzügige Spende an den Frauen-Notruf! Wir haben uns sehr gefreut! Hier geht es zum Artikel der Wetterauer Zeitung

bff Fachtags-Video ist online: Suse. Im Recht! - Strategien für einen inklusiven Rechtsweg für Frauen mit Behinderungen

Frauennotruf Wetterau

„Suse schließt die Lücken beim Zugang zum Recht!“ – Suse setzt sich für einen barrierearmen Zugang zum Recht für Frauen und Mädchen mit Behinderungen ein. In dem Fachtags-Video werden Erfahrungen und Ergebnisse aus dem bff-Projekt „ Suse – sicher und selbstbestimmt. Im Recht. “ vorgestellt.

Das Projekt wird von Aktion Mensch und der CMS-Stiftung gefördert.

Während der digitalen Tagung findet ein Austausch mit Expert*innen und Selbstvertreter*innen über Bedarfe, Erkenntnisse und Lösungsansätze für einen barrierearmen und inklusiven Rechtsweg für Frauen und Mädchen mit Behinderungen statt.

Gleichzeitig ist der digitale Fachtag für Selbstvertreter*innen eine Plattform, auf der sie Ihre Perspektiven und Sichtweisen auf ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben artikulieren können.

Die digitale Abschlusstagung ist hier abrufbar.

Das vollständige Programm des Fachtags finden Sie hier

Gäst*innen sind:
Jürgen Dusel, Behinderten-Beauftragter der Bundes-Regierung
Martina Puschke, Weibernetz e.V., Kassel
Ricarda Kluge, Weibernetz e.V., Berlin
Katja Eichler, Vorstand Bundesnetzwerk für Frauen-Beauftragte in Einrichtungen, Marburg
Susann Schwentke, Suse-Beirat, Neumünster
Ursula Schele, bff-Vorstand und Suse-Beirat, Petze e.V., Kiel

Infos über das Projekt sind hier zu finden.

Frauen und Mädchen mit Behinderungen erhalten Hilfe und Unterstützung bei uns im Frauen-Notruf. Wenn Sie Gewalt erleben oder erlebt haben oder sich schützen wollen.

Hier auf Suse-hilft.de gibt es zu diesem Thema viele Infos in schwerer und Leichter Sprache und in DGS.

Bild: ©Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013.

Presseartikel Wetterauer Zeitung - AUS DEM PARLAMENT

Frauennotruf Wetterau

Frauen-Notruf (jw) – Die Stadt Friedberg unterstützt die “Beratungs- und Interventionsstelle zu sexualisierter und häuslicher Gewalt” des Frauen-Notrufs Wetterau ab diesem Jahr mit einem regelmäßigen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro jährlich. Dem Antrag der Grünen stimmten bis auf einen FDP-Abgeordneten alle anderen zu. (Wetterauer Zeitung, 01.07.2020)

Istanbul-Konvention muss umgesetzt werden - Jahresbericht des Frauen-Notrufs Wetterau: Immer mehr Frauen nutzen die anonyme Online-Beratung. 273 Mädchen und Frauen suchten Schutz.

Frauennotruf Wetterau
Nidda (red). Die Bedeutung der Istanbul-Konvention für den Gewaltschutzbereich und deren konsequente Umsetzung auch in der Wetterau ist ein wichtiges Thema im Jahresbericht 2019 des Frauen-Notrufs.

Die Istanbul-Konvention ist das “Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt”. Das Abkommen umfasst alle Formen von Gewalt, definiert den Begriff Diskriminierung der Frau und legt einen besonderen Schwerpunkt auf häusliche Gewalt. Mit der Unterzeichnung im Februar 2018 hat sich Deutschland verpflichtet, ein Gesamtkonzept zu Schutz, Bekämpfung, Prävention und effektiver Strafverfolgung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu erstellen und auf allen Ebenen umzusetzen. Bisher wurden die Vorgaben nur unzureichend erfüllt. Mehr als die Hälfte der Wetterauer Bevölkerung sind Frauen. Jede zweite bis dritte Frau wird mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Unterschiedliche Formen sexueller Belästigung erlebt jede zweite Frau in Deutschland. Mädchen und Frauen mit Behinderung sind doppelt so häufig von Gewalt und sexualisierte Gewalt betroffen als Frauen ohne Einschränkungen. Sie nehmen jedoch viel seltener die Unterstützungsangebote aus dem Gewaltschutzbereich in Anspruch. Um diese Situation zu verbessern, wurde 2015 vom Frauen-Notruf Wetterau das Netzwerk “Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken” gegründet.
In 2019 hat sich das Suse-Netzwerk um eine Arbeitsgruppe erweitert, die in Leichter Sprache arbeitet. So können Expertinnen in eigener Sache mit kognitiven Einschränkungen ihre Interessen einbringen. Zusätzlich wurde das inklusive Projekt “Gemeinsam gegen Gewalt” erarbeitet.
In 2019 nutzten 273 Mädchen und Frauen mit und ohne Behinderung die Unterstützung des Frauen-Notrufs Wetterau überwiegend mehrmals. Teilweise konnte der Kontakt durch das proaktive Vorgehen in direkter Zusammenarbeit mit der Polizei hergestellt werden. Beim proaktiven Ansatz informiert die Polizei von Gewalt betroffene Frauen, Mädchen und Trans über das Beratungsangebot des Frauen-Notrufs und bietet die Übermittlung der Kontaktdaten zur Terminabsprache an die Beratungsstelle an. Auch Angehörige und Menschen, die beruflich oder privat mit Häuslicher Gewalt, Stalking oder sexualisierter Gewalt in Berührung kamen, wurden beraten. Für Beratungsgespräche mit Rollstuhl-Fahrerinnen und Geh-Eingeschränkten konnte auf das Karl-Dietz-Haus ausgewichen werden, da die Räume des Frauen-Notrufs nicht barrierefrei sind. Zunehmend wurde auch die geschützte und anonyme Online-Beratung genutzt. Es fällt manchen Frauen, die von Gewalt betroffen sind, leichter, sich über diesen weniger direkten Kontakt mitzuteilen.
Zur Unterstützung der Fachkräfte im Wetteraukreis wurde die Broschüre “Häusliche Gewalt” aktualisiert, inhaltlich erweitert und neu aufgelegt. Die Broschüre dient Fachkräften dazu, sich über einen angemessenen Umgang mit dem Verdacht auf Häusliche Gewalt zu informieren, und zeigt die abgestimmte Arbeitsweise verschiedener Institutionen auf. Der Frauen-Notruf wirkte dabei im Rahmen des fachübergreifenden Arbeitskreises “Runder Tisch gegen häusliche Gewalt” mit.
Über weitere Arbeitsschwerpunkte und Maßnahmen des Frauen-Notrufs, Informationen zur finanziellen Situation, zur Vernetzungsarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen in 2019 und die Ziele für 2020 kann im Jahresbericht nachgelesen werden. Dieser kann online auf der barrierefreien Homepage www.frauennotruf-wetterau.de heruntergeladen werden oder ist in gedruckter Version direkt im Frauen-Notruf erhältlich.
Ohne die Finanzierung durch Land, Kreis, Kommunen, Gemeinden und viele weitere Unterstützer wäre diese Arbeit im vergangenen Jahr nicht möglich. Auch die Ziele für 2020 sind jahresfüllend und wichtig, weshalb eine Fortführung und Stärkung der finanziellen Unterstützung dringend notwendig ist.
Die Beratungsstelle des Frauen-Notrufs befindet sich in Nidda, Hinter dem Brauhaus 9, und ist täglich von 9 bis 13 Uhr sowie mittwochs von 15 bis 19 Uhr erreichbar. Nach Absprache können Beratungen auch außerhalb der Öffnungszeiten und andernorts erfolgen. Die Beratung ist kostenfrei. Eine Kontaktaufnahme ist unter 06043/4471, per E-Mail an info@frauennotruf-wetterau.de oder über die geschützte Online-Beratung auf der Homepage www.frauennotruf-wetterau.de möglich.
[Kreisanzeiger, 27.06.2020]

Familienrechtliche Erstberatung - Freitag 03. Juli 2020

Frauennotruf Wetterau

Auch in Zeiten von Corona bietet die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e.V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Termin ist der 03. Juli 2020 von 9.30 – 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Studie der TU München zu Gewalt in Partnerschaften während der Corona-Pandemie

Frauennotruf Wetterau

Es gibt eine erste Studie zu Gewalt in Partnerschaften (häusliche Gewalt) und Gewalt gegen Kinder in Zeiten der Corona-Pandemie in Deutschland. Für die Studie wurden 3.800 Frauen zwischen 18 und 65 Jahren online nach ihren Erfahrungen befragt. Die Studie ist hinsichtlich Alter, Bildungsstand, Einkommen, Haushaltsgröße und Wohnort repräsentativ für Deutschland. Die Frauen wurden zwischen 22. April und 8. Mai 2020 nach dem vorangegangenen Monat gefragt. Das heißt, die Befragung bezieht sich auf die Zeit der strengsten Kontaktbeschränkungen.

Ein paar zentrale Ergebnisse:
Rund 3 Prozent der Frauen in Deutschland wurden in der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen zu Hause Opfer körperlicher Gewalt, 3,6 Prozent wurden von ihrem Partner vergewaltigt. In 6,5 Prozent aller Haushalte wurde Gewalt gegen Kinder ausgeübt. Nur ein sehr kleiner Teil der betroffenen Frauen nutzte Hilfsangebote.

Hier geht es zu den Studienergebnissen

Offener Brief: Ein Frauenmord ist kein Einzelfall und kein Versehen!

Frauennotruf Wetterau

In einem Offenen Brief fordern die Frauenbegegnungsstätte Uthamara und der Dachverband des êzidischen Frauenrats eine lückenlose Aufklärung des Femizides in Einbeck/ Niedersachsen. Über 150 Frauenorganisationen haben den Offenen Brief gegen den Frauenmord an Besma A. mitunterzeichnet. Auch wir unterstützen die Forderung des Offenen Briefes!

Besma A. wurde Mitte April von ihrem Ehemann erschossen. Der Ehemann rief danach die Feuerwehr an und erklärte, er habe seine Frau aus Versehen erschossen. Da der Täter unter massivem Alkoholeinfluss gestanden habe, erklärte ein Arzt ihn als nicht haftfähig und C.A. wurde in ein Krankenhaus gebracht. Noch am selben Tag wurde der Täter wieder auf freien Fuß gesetzt. Der Offene Brief wurde inzwischen an zahlreiche Bundesministerien sowie niedersächsische Landesministerien übergeben und es hat eine Social-Media-Aktion stattgefunden. Hier geht es zum Offenen Brief

Familienrechtliche Erstberatung am 5. Juni 2020

Frauennotruf Wetterau

Auch in Zeiten von Corona bietet die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e.V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Termin ist der 05. Juni 2020 von 10.00 – 12.30 Uhr. Die Beratung findet im persönlichen Kontakt, unter Einhaltung der geltenden Infektionsschutzbestimmungen, statt. Bitte bringen Sie Ihren eigenen Mundschutz mit.

Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.

Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt.

Jahresbericht 2019

Frauennotruf Wetterau

Unser Jahresbericht über unsere Tätigkeit in 2019 ist fertig und steht zum Download bereit.
Hier finden/t Sie/Ihr alle Informationen zu unseren vielfältigen Aktivitäten im letzten Jahr.
Die Printausgabe versenden wir gerne.

Inklusives Suse-Projekt - Gemeinsam gegen Gewalt

Frauennotruf Wetterau

Mädchen und Frauen mit Behinderung sind besonders von Gewalt betroffen. Sie erleben deutlich häufiger Gewalt und sexualisierte Gewalt als Frauen ohne Einschränkungen. Auch Jungen und Männer mit Behinderung erleben mehr Gewalt als ihre Geschlechtsgenossen ohne Einschränkungen. Das Suse-Netzwerk Wetterau, in dem Mitarbeiterinnen der Behindertenhilfe, der Behindertenselbsthilfe und aus dem Gewaltschutzbereich aktiv sind, möchte mit dem Projekt “Gemeinsam gegen Gewalt” diese Situation verändern. Das Projekt ist inklusiv ausgerichtet und wird von “Aktion Mensch” gefördert. Die inklusive Projektgruppe besteht aus Männern und Frauen mit kognitiven Einschränkungen sowie Mitarbeiterinnen der Behindertenhilfe, des Frauen-Notrufs, von Wildwasser und der Selbsthilfe-Familiengruppe der Lebenshilfe. “Die inklusive Zusammenarbeit ist eine wertvolle und nachhaltige Erfahrung”, berichtet Christa Mansky, Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau in Nidda. Die einzelnen Schritte des Projekts kann man auf www.frauennotruf-wetterau.de nachverfolgen. (Kreis-Anzeiger, 03.05.2020)

Gewalt gegen Frauen - Häusliche Gewalt in der Wetterau: Corona begünstigt Misshandler

Frauennotruf Wetterau

Die Corona-Pandemie verschärft die Situation für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt sind. Da ist sich Christa Mansky sicher. Dennoch kommen beim Frauen-Notruf Wetterau derzeit weniger Hilferufe an als üblich.
Schläge, Tritte, eine Ohrfeige. Aber auch Vergewaltigung und die Kontrolle auf Schritt und Tritt: Häusliche Gewalt hat viele Formen. Und sie nimmt zu. “Durch die Corona-Pandemie verschärft sich die Situation”, sagt Christa Mansky. Die Leiterin des Frauen-Notrufs Wetterau berät und hilft seit vielen Jahren Frauen, die Opfer von Gewalt sind.
“Die aktuellen Maßnahmen und Einschränkungen sorgen dafür, dass der Misshandler noch mehr Kontrolle bekommt”, sagt Mansky. “Familien und Lebenspartner verbringen gerade viel Zeit gemeinsam zu Hause.” Die Frauen seien damit beschäftigt, alles dafür zu tun, dass die Situation nicht eskaliere. “Ihnen bleibt keine Möglichkeit, Luft zu holen.” Oder Hilfe. “Derzeit bekommen wir in der Beratungsstelle eher weniger Anrufe.” Der Rückgang sei hessenweit spürbar.
Es gebe in der aktuellen Zeit generell mehr Potenzial für Eskalationen. “Die Situation zu Hause ist für viele neu”, sagt Mansky. “Der Druck steigt, und manchmal liegen die Nerven blank.” Das führe nicht automatisch zu Gewalt, “aber dort, wo sowieso schon Probleme sind, ist die Gefahr größer, dass es eskaliert.” Man müsse zwischen Grenzüberschreitungen und häuslicher Gewalt unterscheiden. “Häusliche Gewalt wird meist systematisch ausgeführt.” Körperliche Gewalt sei nur ein Aspekt. Hinzu komme sexualisierte, psychische oder auch soziale Gewalt, indem das Opfer etwa vom Umfeld isoliert werde.
Häusliche Gewalt in der Wetterau: Frauen-Notruf berät telefonisch oder per gesichertem Chat
“Familie, Freunde und Nachbarn sollten jetzt noch wachsamer sein als sonst”, sagt Mansky. “Betroffene brauchen Unterstützung von außen. Das ist ganz wichtig.” Alleine würden sie es oft nicht schaffen, sich Hilfe zu holen. Viele Frauen würden das Problem herunterspielen. “Sie denken, dass es andere noch viel schlimmer trifft.” Doch Mansky appelliert, jede Situation ernst zu nehmen. “Die Frau hat keine Kontrolle über die Lage.” Die häusliche Gewalt könne immer neue Dimensionen annehmen. “Und selbst wenn sich Frauen trennen, bleibt die Gefahr bestehen. Deshalb: Suchen Sie sich Hilfe bei Beratungsstellen oder der Polizei.”
Die Mitarbeiterinnen des Frauen-Notrufs sind aktuell telefonisch oder per gesichertem Chat erreichbar. “Wir beraten immer individuell, der Situation entsprechend”, sagt Mansky. Sind Kinder im Haus? Gibt es einen Ort, wo die Frau hinkann? Gemeinsam werde ein Schutzkonzept erarbeitet. Eine Möglichkeit sei, Schutz in einem Frauenhaus zu suchen. Die seien aber stark ausgelastet. Das Friedberger Frauenhauses hat seine Kapazitäten kurzfristig sogar erhöht, um auf die gestiegene Nachfrage zu reagieren.
Häusliche Gewalt und Corona: Machtverhältnis spielt große Rolle
Nach Informationen des Frauen-Notrufs starben bereits vor Corona in Deutschland jede Woche drei Frauen durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners. Jede vierte Frau erfahre im Laufe ihres Lebens Gewalt durch einen Lebenspartner. Doch warum werden gerade Frauen so oft zu Opfern? “Die Gesellschaft ist noch immer patriarchal geprägt”, sagt Mansky. Das bedinge die Meinung, dass Männer eine Verfügungsgewalt über Frauen hätten. “Die Täter suchen sich ein schwächeres Opfer, um Druck abzulassen.” Häusliche Gewalt gebe es aber auch unter gleichgeschlechtlichen Paaren. “Das Machtverhältnis spielt eine große Rolle.”
Gewalt werde unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. “Häusliche Gewalt ist kein Randphänomen”, sagt Mansky. Die Täter seien meist freundliche und zuvorkommende Nachbarn, Kollegen oder Chefs. “Ihnen traut man nicht zu, dass sie Frauen und Kinder quälen und misshandeln – natürlich immer nur hinter der verschlossenen Wohnungstür.” Das sei kein privates, sondern ein gesellschaftliches Problem. “Häusliche Gewalt ist und bleibt eine Straftat. Das wird leider oft vergessen.”
Häusliche Gewalt in der Wetterau: Täter überwiegend männlich
In der Wetterau wurden 2019 laut Polizei insgesamt 392 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Es gab 328 Tatverdächtige. Davon waren 270 männlich und 58 weiblich. “Die Aufklärungsquote in diesem Bereich beträgt nahezu 100 Prozent”, sagt Polizei-Pressesprecher Tobias Kremp. Es sei aber zu beachten, dass unter den Begriff “häusliche Gewalt” verschiedene Straftatbestände fallen. Der Begriff umfasse jegliche Form, auch die Androhung, von körperlicher oder seelischer Gewalt im nahen familiären Bereich. Ob es derzeit mehr Fälle häuslicher Gewalt gebe, könne man momentan nicht sagen. “Wir beobachten diesen Bereich natürlich genau.” Neben den Geschädigten selbst würden auch Nachbarn, Freunde oder gute Bekannte sowie Verwandte relevante Vorkommnisse melden. Für Christa Mansky braucht es eine tiefgreifende strukturelle Veränderung, um die Situation zu verbessern. Dabei sei in erster Linie politischer Wille und Handeln gefragt. “Zum Beispiel durch eine grundlegende Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern.”
Der Frauen-Notruf Wetterau ist erreichbar unter Tel. 0 60 43/44 71. Auf der Internetseite www.frauennotruf-wetterau.de gibt es eine Online-Beratung.

Die Erfahrungen des Frauen-Notrufs zeigen: Häusliche Gewalt wird unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. Die psychischen und zum Teil körperlichen Folgen der Misshandlung bleiben ein Leben lang. FOTOS: DPA/PV
© DPA Deutsche Presseagentur

Wetterauer Zeitung, 04.05.2020

Die Neue Suse-hilft.de Homepage ist online

Frauennotruf Wetterau

www.Suse-hilft.de will Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken!
Die Homepage dient dazu, den Zugang zum Recht für Frauen und Mädchen mit Behinderungen, die von Gewalt betroffen sind, zu verbessern.

Auf der Homepage gibt es:
+ Umfangreiche Informationen über Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen
+ Hilfsangebote in der Nähe
+ Wissenswertes aus Politik Wissenschaft und den Fachberatungsstellen und vieles mehr!!

Die Webseite bietet auch Informationen in DGS und Leichter Sprache an

Pressebericht Kreisanzeiger - Anstieg Häuslicher Gewalt erwartet

Frauennotruf Wetterau

Fachkräfte im Wetteraukreis überlegen, die Kapazitäten der Frauenhäuser und Notunterkünfte zu erweitern.

Nidda (red). Erfahrungen aus China oder auch Frankreich zeigen, dass Häusliche Gewalt in Zeiten der Corona-Pandemie um mindestens 30 Prozent steigt. Auch in Deutschland wird ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen von Fachkräften und aus der Politik erwartet. Überlegungen gehen dahin, die Kapazitäten von Frauenhäusern und Notunterkünften zu erweitern. Beratungsangebote sollen bestehen bleiben und ausgebaut werden. Das schreiben die Vertreterinnen des Frauen-Notrufs Wetterau in Nidda in einer Pressemitteilung. “Auch wenn diese Maßnahmen richtig und notwendig sind, gehen sie nicht über das Verwalten von der Gewalt hinaus”, konstatiert Christa Mansky vom Frauen-Notruf. Seit mehr als 40 Jahren gibt es für Frauen und ihre Kinder die Möglichkeit, Schutz in einem Frauenhaus zu suchen. “Aber das hat das Ausmaß von Häuslicher Gewalt nicht verringert. Im Gegenteil, die Polizei meldet jährlich eine steigende Anzahl von Fällen”, sagt Mansky. Warum sind es nach wie vor meist die Frauen, die ihr Haus verlassen müssen, obwohl der Mann der Täter ist? Warum bleiben so viele Täter von Häuslicher Gewalt und auch Vergewaltigung straffrei? Warum können Täter die nächste Frau misshandeln, nachdem sie von ihrer Partnerin verlassen wurden? Warum haben Täter das Recht, ihre Kinder regelmäßig zu sehen, obwohl sie keinen Kindesunterhalt zahlen und die Kinder Angst vor ihnen haben? Warum geraten so viele Frauen nach einer Trennung von ihrem gewalttätigen Partner in Armut? Dies sind dringende Fragen, auf die unsere Gesellschaft Antworten und Lösungen zu finden habe.
Bereits vor Corona starben in Deutschland jede Woche drei Frauen durch die Gewalt ihres Partners oder Ex-Partners. Jede vierte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Lebenspartner. Davon erleben ein Drittel der Betroffenen systematische, schwere bis sehr schwere Misshandlungen, oft über viele Jahre hinweg. Psychische und zum Teil körperliche Folgen bleiben ein Leben lang, auch wenn die Frauen es schaffen, sich aus der Gewaltbeziehung zu lösen.
Dies geschieht tagtäglich in der Mitte unserer Gesellschaft, denn Häusliche Gewalt wird unabhängig von Bildung, Einkommen oder Migrationshintergrund ausgeübt. Die Täter sind meist die freundlichen und zuvorkommenden Nachbarn, Kollegen oder Chefs. “Ihnen traut man nicht zu, dass sie Frauen und Kinder quälen und misshandeln.”
Die gesteigerte Aufmerksamkeit auf das Thema Häusliche Gewalt während der Corona-Pandemie biete die Chance, neu zu denken. Mansky weiter: “Nur eine tief greifende, strukturelle Veränderung bietet die Chance, diese unerträgliche Situation in Deutschland zu verändern. Und in erster Linie ist hier politischer Wille und Handeln gefragt.” Zum Beispiel eine grundlegende Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft und die tatsächliche Gleichstellung von Frauen und Männern, die Ächtung und Bestrafung von Gewalttaten gegen Frauen und Kinder sowie ausreichende und bedarfsgerechte Unterstützungssysteme für Frauen und ihre Kinder. Der Frauennotruf verweist auf das Grundgesetz, in dem steht: Die Würde des Menschen (und damit auch von Frauen) ist unantastbar. Es sei die Verpflichtung aller staatlicher Gewalt, sie zu achten und zu schützen. Von einer Gesellschaft ohne Gewalt gegen Frauen würden alle profitieren – sie würde menschlicher und lebenswerter werden. Ganz abgesehen von der Einsparung von mindestens 3,8 Milliarden Euro pro Jahr, die die Gesellschaft aufgrund von Häuslicher Gewalt zu tragen habe. Zahlreiche Maßnahmen für diese strukturelle Veränderung sind in der Istanbul-Konvention zu finden.
Auch während der Corona-Krise steht der Frauen-Notruf Wetterau mit seinen Unterstützungsangeboten unter folgendem Kontakt zur Verfügung: Telefon: 06043 4471, E-Mail: info@frauennotruf-wetterau.de.
(Kreisanzeiger, 17.04.2020)

Herzliche Ostergrüße!

Frauennotruf Wetterau

Dieses Jahr zu Ostern ist alles ein wenig anders. Dennoch wünschen wir auch in Zeiten von Corona frohe und sonnige Ostertage!
Ab Dienstag, den 14. April ist das Team des Frauen-Notrufs wieder erreichbar.
Sollten Sie bis dahin Unterstützung brauchen, dann können sie sich jederzeit an das Hilfe-Telefon wenden: 08000 116 016.

Wir sind für Sie da!

Frauennotruf Wetterau

Wir stehen Ihnen auch in Zeiten der Corona-Krise mit unseren Unterstützungsangeboten zur Verfügung.
Sie erreichen uns telefonisch 06043 4471 und per E-Mail oder Sie nutzen unsere sichere Onlineberatung.

Hinweis:
Außerhalb unserer Öffnungszeiten ist unser Anrufbeantworter angeschaltet.
Ein Rückruf kann nur erfolgen, wenn Sie Ihre Telefonnummer auf das Band sprechen!

Bei einem Rückruf wird unsere Rufnummer nicht angezeigt, so erscheint sie nicht in der Anrufliste oder der Telefonrechnung, die gegebenenfalls durch andere Personen kontrolliert wird.

Zögern Sie nicht auch weiterhin Kontakt zu uns aufzunehmen!

Wir wünschen Ihnen alles Gute – Bleiben Sie gesund!