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Ausstelllung "Kunst zu Gewalt gegen Frauen"

Frauennotruf Wetterau

Anlässlich unseres 30-jährigen Bestehens veranstalten wir die Ausstellung »Kunst zu Gewalt gegen Frauen«. Die Ausstellung soll auf das vielfach noch tabuisierte Thema aufmerksam machen und dafür sensibilisieren.
11 Künstler*innen haben sich mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auseinandergesetzt und zeigen in kreativer Umsetzung von Kunstobjekten, Skulpturen, Bildern und Texten ihre persönliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen.
Die frei zugänglichen Ausstellungsorte ermöglichen es, eine breite Schicht der Bevölkerung zu erreichen, um so auf diesen gesellschaftlichen Missstand hinzuweisen.
Der Frauen-Notruf Wetterau freut sich auf regen Anklang und viele Interessierte.

Jahresbericht 2017

Frauennotruf Wetterau

Unser Jahresbericht über unsere Tätigkeit in 2017 ist fertig und steht zum Download bereit.
Die Printausgabe versenden wir gerne.


Verliebt, verletzt, verzweifelt: Gewalt in der Welt von Jugendlichen
Frauen-Notruf Wetterau e.V. legt Jahresbericht 2017 vor – Gewalt in der Welt von Jugendlichen als Schwerpunkt – Beratung und Präventionsarbeit
Auch das Jahr 2017 war ein ereignis- und arbeitsreiches für den Frauen-Notruf Wetterau. Neben der Beratung von Gewaltopfern war auch die Präventionsarbeit ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt, was sich in dem neu vorgelegten Jahresbericht 2017 des Frauen-Notrufs Wetterau widerspiegelt.
Der Schwerpunkt des Jahresberichts 2017 ist die Gewalt in der Welt von jugendlichen Mädchen und Jungen. Zu diesem Thema durchgeführte Studien haben in den letzten Jahren aufgezeigt, dass erschreckend viele Jugendliche Gewalt schon in ihrer ersten Beziehung erleben. So zeigte die 2017 veröffentlichte „SPEAK!“-Studie, dass 55% der befragten Mädchen und 40% der befragten Jungen bereits Erfahrungen mit nichtkörperlicher sexualisierter Gewalt gemacht haben. Oft werden diese Formen von Gewalt in der Schule gemacht. Auch Erfahrungen mit körperlicher Gewalt haben bereits viele Jugendliche gemacht (23% der befragten Schülerinnen und Schüler, Mädchen sind wesentlich häufiger betroffen als Jungen). „Diese Zahlen zeigen, dass Lehrkräfte und Eltern dringend Informationen brauchen, um auf diese Entwicklung reagieren zu können. Wichtig ist außerdem Präventionsarbeit an Schulen zu etablieren.“, betont der Frauen-Notruf Wetterau. Ziel ist es Strukturen zu erschaffen, die dabei helfen, sexualisierte Gewalt zu verhindern.
Mädchen und Frauen mit Behinderung erleben deutlich häufiger als solche ohne Beeinträchtigung Gewalt, daher ist es notwendig neue Präventions- und Hilfsangebote zu entwickeln und bestehende auszuweiten. Auch 2017 wurde deshalb die Arbeit im Netzwerk „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“ fortgesetzt. Aus dieser Arbeit ging das Projekt „DIE STARKE SUSE“ hervor. Das Projekt richtet sich an Mädchen und Frauen mit Beeinträchtigung. In Workshops werden Möglichkeiten vermittelt, um sich vor sexualisierten Übergriffen zu schützen. Auch wird vermittelt, wo sie sich bei Bedarf Hilfe holen können.
Die Koordination der medizinischen Soforthilfe für Opfer einer Vergewaltigung wurde 2017 fortgesetzt. 2017 nahmen 17 Frauen das Angebot in Anspruch, die meisten der Betroffenen waren jünger als 20 Jahre. Seit dem Beginn des Angebots im Jahr 2015 hat sich gezeigt, dass dieses eine Versorgungslücke in der Region schließt.
Des Weiteren befinden sich im Jahresbericht Informationen zur finanziellen Situation des Frauen-Notrufs, zu weiteren Arbeitsschwerpunkten und zur Vernetzungsarbeit mit anderen Einrichtungen und Institutionen. Der Jahresbericht steht auf der Homepage des Frauen-Notrufs Wetterau www.frauen-notruf-wetterau.de zum Abruf bereit oder ist in gedruckter Version direkt beim Frauen-Notruf erhältlich.
Die Beratungsstelle des Frauen-Notrufs Wetterau befindet sich in Nidda, Hinter dem Brauhaus 9, und kann unter der Woche von 9:00 – 13:00 Uhr, mittwochs zusätzlich von 15-19:00 Uhr, erreicht werden. Auf Absprache können Beratungen auch außerhalb der Öffnungszeiten und andernorts erfolgen: Kontakt: Tel: 06043-4471 oder info@frauennotruf-wetterau.de.

Mehrsprachiger Flyer "Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung"

Frauennotruf Wetterau

Flyer “Hilfe nach Vergewaltigung” in 10 Sprachen ist fertig und kann kostenfrei über den Frauen-Notruf Wetterau e.V. bezogen werden.

Neue Selbsthilfegruppe / Gesprächsrunde

Frauennotruf Wetterau

Das Alter. Frauengruppe ü65.

Ja, wir werden immer älter. Aber es hat sich auch in den letzten Jahren viel geändert. Mit dem demografischen Wandel nehmen ebenso Grenzsituationen, wie chronische Krankheiten, Pflegebedürftigkeit oder Demenz zu. Welches Bild vom „Altern“ habe ich? Das Alter verdient eine neue Betrachtung und Möglichkeiten der Sinnhaftigkeit.
Aber sehen wir das Älterwerden positiv, denn wie ich damit umgehe, liegt meist in meinen Händen. Unsere Gesellschaft bietet heute eine Vielfalt von Altersbildern und Möglichkeiten neue Rollen und Aufgaben auszuprobieren. An dem was uns möglich sein kann und dem was ich selbst will, kann ich lernen, mich zu orientieren.
Einschneidende Veränderungen im Alter ergeben sich durch die familiären Verhältnisse oder den sozialen Rollen, die ich in meinem Leben einnehme.
Ebenso bedeutend ist der Übergang von beruflicher zur nachberuflicher Lebenszeit, der nicht selten zu Problemen führen kann. Das Loslassen von beruflichen Fähigkeiten, das Fehlen von Aufgaben und Zielen kann dann belastend sein.
Dies muss aber nicht sein. Ziel eines positiven oder auch neuen Bildes vom Alter könnten vielfältige Orientierungshilfen vermitteln. Was ist mir heute wichtig, welche Aufgaben könnte ich übernehmen, was passt zu mir? All diesen Fragen könnten wir eine Bedeutung verleihen und gemeinsam auf Spurensuche gehen.
Mit Humor, Mut und innerer Achtsamkeit sich selbst ernst nehmen, als Ausdruck von Lebensfreude und eigener Lebensgestaltung.
In einer Selbsthilfe/Gesprächsgruppe könnten wir uns Mut machen, miteinander reden und uns austauschen. Wir könnten aus der gewohnten Routine des „Grübelns“ oder auch „Jammerns“ ausbrechen und andere Wege gehen.
Zur Gründung einer Selbsthilfe/Gesprächsgruppe laden wir ein: 1 mal monatlich, montags, ab 30. Juli von 16-18:00 Uhr in den Räumen des Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda ein. Anmeldungen erbeten: www.frauennotruf-wetterau.de und info@frauennotruf-wetterau.de

"Kunst zu Gewalt gegen Frauen"

Frauennotruf Wetterau

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens seiner Beratungsstelle veranstaltet der Verein Frauen-Notruf Wetterau e.V. die Ausstellung »Kunst zu Gewalt gegen Frauen«. Die Ausstellung soll auf das vielfach noch tabuisierte Thema aufmerksam machen und dafür sensibilisieren.
12 Künstler*innen haben sich mit dem Thema Gewalt gegen Frauen auseinandergesetzt und zeigen in kreativer Umsetzung von Kunstobjekten, Skulpturen, Bildern und Texten ihre persönliche Wahrnehmung von Gewalt gegen Frauen.
Die frei zugänglichen Ausstellungsorte ermöglichen es, eine breite Schicht der Bevölkerung zu erreichen, um so auf diesen gesellschaftlichen Missstand hinzuweisen.
Der Frauen-Notruf Wetterau freut sich auf regen Anklang und viele Interessierte.

Wertvolle Unterstützung

Frauennotruf Wetterau

Inner-Wheel-Club unterstützt Arbeit des Frauen-Notrufs durch Spende

Erneut unterstützt der Inner-Wheel-Club Bad Orb-Büdingen-Nidda soziale Projekte. Präsidentin Uta Drescher übergab zusammen mit ihren Clubkolleginnen Ilona Appel und Irmtraud Hofmann im Niddaer Haus der Kirche und Diakonie Spenden an Christa Mansky vom Frauen-Notruf Wetterau und Karin Kornelia Brückmann vom Evangelischen Dekanat Büdinger Land. Die Gelder wurden beim traditionellen Basar des Clubs während des Martinimarktes im Niddaer Bürgerhaus erwirtschaftet.
Drescher, Appel und Hofmann ließen sich die konkreten Vorhaben der beiden Institutionen erläutern. So wird der Frauen-Notruf Selbstverteidigungskurse für Frauen mit dem zur Verfügung gestellten Geld unterstützen. Christa Mansky stellte das Projekt vor, das im Zuge des 30-jährigen Bestehens des Frauen-Notrufs stattfindet.
Auch Karin Kornelia Brückmann vom Dekanat berichtete über die geplante Verwendung der Spende für den in den Sommerferien stattfindenden „Urlaub mit Koffer“. Dafür haben sich schon sieben Familien mit insgesamt 20 Personen angemeldet. Am 2. Juli geht die Gruppe gemeinsam auf die Reise nach Licherode. Damit an dem Urlaub auch Familien mit niedrigem Einkommen teilnehmen können, werden die Kosten für diese reduziert.
Sowohl die Selbstverteidigungskurse als auch die Kostenreduzierung für das Freizeitangebot des Dekanats können mit den Inner-Wheel-Spenden realisiert werden. Deshalb bedankten sich Mansky und Brückmann im Namen derjenigen, die in den Genuss dieser Angebote kommen, herzlich bei den Inner-Wheel-Vertreterinnen. Uta Drescher dankte wiederum den beiden Frauen für ihr Engagement und nutzte die Gelegenheit, um auf das Benefizkonzert des Clubs zugunsten des Kinderschutzbundes Schotten hinzuweisen, das am 16. September im Parksaal von Bad Salzhausen stattfindet.

Die Pressemitteilung finden Sie hier#

Umgang mit Vergewaltigungsopfern - Doppelt traumatisiert

Frauennotruf Wetterau

Aus Angst vor dem, was ihnen bei Behörden oder vor Gericht widerfahren kann, gehen nur wenige Frauen zur Polizei, nachdem sie Opfer von sexueller Gewalt geworden sind.
Hier berichten Frauen, was sie erleben mussten.
Den Film dazu finden Sie hier

Frauen-Notruf Wetterau e.V. fördert Wendo-Kurse für Frauen und Mädchen im Wetteraukreis

Frauennotruf Wetterau

“Never give up” by Jacky Flemming

Dieses Jahr feiert der Frauen-Notruf Wetterau e.V. sein 30jähriges Jubiläum. Aus diesem Grund will der Verein mehrere Wendo-Tages-Workshops finanziell unterstützen.

Wendo ist ein für Frauen entwickeltes Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungstraining. Es stärkt das Selbstbewusstsein, ermutigt und macht Spaß. Die Frauen lernen, Gefahren zu erkennen und einzuschätzen. Erfolgreiche Abwehr von Belästigungen, Anmachen oder Angriffen hängt nicht von der Körperkraft ab. Die Entschlossenheit, sich selbst wichtig zu nehmen und sich für sich selbst einzusetzen, ist dafür genauso notwendig. Deswegen werden nicht nur gezielte Abwehrtechniken gelernt, sondern auch der Einsatz von persönlichen Stärken, der Stimme und des eigenen Willens. Die Frauen lernen, wieder auf ihr Gefühl zu vertrauen und frühzeitig Grenzen zu setzen. So können sie aktiv mit der eigenen Angst umgehen und bei Grenzverletzungen und Übergriffen reagieren. Das gestärkte Selbstbewusstsein hilft ihnen außerdem dabei, ihren Bewegungsfreiraum wieder zu erweitern und sich nicht von ihren Ängsten einschränken zu lassen.

Wendo ist kein Kampfsport. Alter, körperliche Fitness und Vorkenntnisse spielen keine Rolle.

Im Frauen-Notruf werden Mädchen und Frauen unterstützt, die bereits Gewalt erlebt haben. Mit dem Angebot möchte der Verein dazu beitragen, dass Mädchen und Frauen Methoden erlernen und so gestärkt werden, dass sie keine Gewalt erleben müssen.

Durchgeführt werden die Kurse von qualifizierten Wendo-Trainerinnen von „Unvergesslich weiblich e.V. Gießen“ und „Frauen in Bewegung e.V. Frankfurt“.

Interessierte Gruppen, Einrichtungen, Vereine oder auch Einzelpersonen können sich ab sofort beim Frauen-Notruf melden. Nähere Einzelheiten und alle weiteren Informationen unter:
Telefon 06043 – 4471, Mail info@frauennotruf-wetterau.de, Fax 06043 – 4473 oder persönlich nach Terminabsprache.

Volksbank Mittelhessen unterstützt Kunstausstellungen des Frauen-Notrufs Wetterau e.V.

Frauennotruf Wetterau

v.l.: Renate Fleischer-Neumann, Silke Haas und Christa Mansky

Der Frauen-Notruf feiert dieses Jahr sein 30jähriges Jubiläum.
Im Zuge dessen finden zwei Kunstausstellungen statt, die Werke von verschiedenen Künstlern*innen zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ zeigen. Termine und Veranstaltungsorte werden noch bekannt gegeben. Um die finanziellen Mittel für diese Veranstaltungen aufzustocken, hatte sich der Frauen-Notruf im letzten Jahr beim Wettbewerb der Volksbank Mittelhessen „Unser Kultur-Event 2018“ um eine Förderung beworben. Hierbei unterstützt die Volksbank rund 60 mittelhessische Vereine mit bis zu 1.000 Euro. Insgesamt wurden Fördergelder von 33.333 Euro ausgelobt.
Der Frauen-Notruf hatte Glück und wurde ausgelost. Die Regionaldirektorin der Volksbank Mittelhessen, Silke Haas, besuchte den Frauen-Notruf Wetterau e.V. zur symbolischen Spendenübergabe. Die Volksbank Mittelhessen hat sich #engagiert! Renate Fleischer-Neumann und Christa Mansky vom Frauen-Notruf freuten sich über eine Förderung in Höhe von 1.000 Euro.
Die Volksbank Mittelhessen übernimmt Verantwortung für die Region und fördert zahlreiche regionale Initiativen, Vereine sowie soziale und gemeinnützige Einrichtungen durch finanzielle Fördermaßnahmen. Diese Förderung erfolgt über die regelmäßige Ausschreibung von Förderwettbewerben, bei denen Projekte und Ideen eingereicht werden können. Im Jahr 2017 hat die Volksbank Mittelhessen Fördermittel in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro vergeben. Eine Übersicht inklusive der jeweiligen Teilnahmebedingungen zu allen aktuellen Wettbewerben steht unter www.vb-mittelhessen.de/engagement zur Verfügung.

Vergewaltigung im Kurpark

Frauennotruf Wetterau

Wetterauer Zeitung, 21.03.2018 von Christoph Agel

Nach Vergewaltigung: »Eine Frau ist nirgendwo sicher«
Die Vergewaltigung am Sonntagmorgen im Bad Nauheimer Kurpark wirft die Frage auf, ob sich eine Frau sicher fühlen kann, wenn selbst mitten in der Stadt so etwas passiert.

Im vergangenen Jahr haben sich 283 Frauen vom Frauennotruf Wetterau beraten lassen. Die Einrichtung kümmert sich um Frauen, denen Gewalt widerfahren ist. Schwerpunkte sind häusliche Gewalt und Vergewaltigung außerhalb der Partnerschaft. (Symbolfoto: dpa)

Eine Frau ist nirgendwo sicher, das ist leider so. Es kann überall passieren. Aber es passiert mehr in den Räumen, wo Frauen denken, dass sie sicherer sind«, sagt Christa Mansky vom Frauennotruf Wetterau. Ob die Frau, die am Sonntagmorgen um 5.15 Uhr durch den Bad Nauheimer Kurpark ging, gedacht hat, dass sie sicher wäre, ist reine Spekulation. Sie war nicht sicher. Ein Mann überfiel sie von hinten, bedrohte die 59-Jährige, vergewaltigte sie.

»Das, was da passiert ist, trifft die Urängste aller Frauen«, sagt Christa Mansky. Im Dunklen und draußen alleine unterwegs gewesen und überfallen worden. Real betrachtet, sei das aber nicht die typische Situation: »Die eigene Wohnung ist gefährlicher als draußen«, das werde beispielsweise in Selbstverteidigungskursen für Frauen vermittelt.

Der Mythos vom Minirock
Und es sei tatsächlich so: Zu Hause oder in der Wohnung des späteren Täters sei das Risiko höher. Solche Taten geschähen also eher im privaten als im öffentlichen Raum, stellt Mansky klar und verweist auf eine statistische Auswertung aus den vergangenen zwei Jahren aus dem Hochwaldkrankenhaus.

Der Gegensatz von der Unsicherheit da draußen und der Sicherheit hier drinnen scheint also ein Mythos zu sein. Gleiches gilt laut Mansky auch für das Alter der Opfer: »Es ist der Mythos, dass es im wesentlichen junge Frauen trifft,. die Attraktiven, die mit dem Minirock.« Die Realität sei eine andere: »Es sind die Frauen, die ›am leichtesten zu kriegen sind‹.« Sprich Frauen, die alkoholisiert sind, unter Drogen stehen, auch ältere Frauen, die sich nicht mehr wehren können – und eine ganz hohe Rate von Frauen mit Behinderungen. Oft kämen auch K.-o.-Tropfen zum, Einsatz. Nicht unbedingt nur in einer Disco, sondern auch in der Kneipe oder im privaten Rahmen. Seit Jahren ist der Frauennotruf mit einer Kampagne zu diesem Thema in Schulen und bei Vereinen unterwegs, warnt vor den Gefahren. »K.-o.-Tropfen sind im Wetteraukreis massiv unterwegs«, sagt Mansky.

Im vergangenen Jahr haben sich insgesamt 283 Frauen vom Frauennotruf Wetterau beraten lassen – teils telefonisch, teils persönlich. Die Einrichtung kümmere sich zum, Beispiel um Themen wie sexuelle Nötigung, Stalking, Ehrenmord – »eigentlich die ganze Palette von Gewalt gegen Frauen«, sagt Mansky. Schwerpunkte seien häusliche Gewalt in Form von Körperverletzung, Vergewaltigung und psychischer Gewalt –, außerdem Vergewaltigung außerhalb der Partnerschaft. Die Zahl der Frauen, die sich nach einer Vergewaltigung beim Frauennotruf Wetterau wegen einer Beratung melde, steige. Durch die medizinische Soforthilfe haben Frauen nach einer Vergewaltigung ganz andere Möglichkeiten als früher, sagt Mansky.

Schreien als Chance
Neben der Beratung und einer Untersuchung hat Mansky auch einen Rat für Frauen, wie sie in der Situation der Vergewaltigung selbst reagieren sollten: Wenn Frauen in der Lage seien, zu schreien und sich zu wehren, dann gebe es eine reale Chance, dass der Täter die Flucht ergreife. Die Expertin schränkt allerdings ein: Diese Chance gebe es dann, wenn die Vergewaltigung draußen begangen werde,
Was die Täter betrifft, so könne sie aus den Erfahrungen ihrer langjährigen Arbeit nicht bestätigen, dass Männer aus anderen Ländern grundsätzlich gewalttätiger seien als deutsche Männer. »Gewalt gegen Frauen passiert weltweit.«

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Info
Stand der Ermittlungen
Am Sonntagmorgen um 5.15 Uhr ist eine 59-jährige Frau im Bad Nauheimer Kurpark nahe eines kleinen Brunnens hinter den Kolonnaden vergewaltigt worden. Ein Zeuge wurde auf die Schreie der Frau aufmerksam, verfolgte den mutmaßlichen Täter, bekam ihn zwischenzeitlich zu fassen, konnte ihn aber nicht festhalten. Der flüchtige Mann wird als etwa 1,85 Meter groß, mit schwarzer Lederjacke und vermutlich dunkler Mütze beschrieben. Er soll dunkelhäutig sein und die Frau auf Englisch bedroht haben. Nach Angaben von Polizei-Pressesprecherin Sylvia Frech lagen am Dienstag noch keine weiteren Hinweise zum Täter vor. Ob eine nahe der Kolonnaden angebrachte Kamera die Ermittlungen weiterbringt, bleibt abzuwarten. Die Polizei müsse schauen, ob sie in Betracht komme oder ob sie etwas aufgezeichnet haben könnte. Hinweise an die Polizei unter Tel. 0 60 31/60 10. (agl)

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VERGEWALTIGUNG IN BAD NAUHEIM

Möglichkeiten nach Vergewaltigung: Untersuchung und Spurensicherung

Im Bad Nauheimer Kurpark ist am Sonntagmorgen eine 59-jährige Frau vergewaltigt worden. Frauen, die Opfer geworden sind, können Spuren sichern lassen, die entscheidend werden können.
Früher seien Frauen nach einer Vergewaltigung oft nicht zur Ärztin oder zum Arzt gegangen, sagt Christa Mansky vom Frauennotruf Wetterau. Sie hätten Angst gehabt – davor, dass die Polizei oder die Krankenkasse eingeschaltet werde. Es seien auch Frauen abgewiesen worden, mit dem falschen Argument, sie müssten erst zur Polizei gehen. Die Konsequenz: Die Opfer waren medizinisch unversorgt, litten womöglich unter übertragbaren Geschlechtskrankheiten oder waren ungewollt schwanger.

Anonym und kostenlos behandeln lassen
Seit November 2015 sei das anders, sagt Mansky und verweist auf die medizinische Soforthilfe, bei der die Polizei auch außen vor bleiben könne. Im Bad Nauheimer Hochwaldkrankenhaus könne sich eine Frau nach einer Vergewaltigung anonymisiert und kostenlos behandeln und auf Wunsch Spuren sichern lassen. Diese Spuren werden ein Jahr lang in der Rechtsmedizin in Gießen gelagert. Opfer können sich überlegen, ob sie im Laufe dieses einen Jahres auf die Spuren zurückgreifen, um sie gegen den Täter einzusetzen. Die Ärzte würden darauf hinweisen, dass die Polizei hinzugezogen werden könne, sagt Mansky. »Die Frauen haben jetzt eine Wahlmöglichkeit. Das Entscheidende ist, dass sie nach der Vergewaltigung medizinisch behandelt werden.«
Doch wie hoch sind die Hemmungen für Opfer, über ihre Erfahrungen zu sprechen oder sich nach einer solchen Tat untersuchen zu lassen? »Die Anzeigenbereitschaft und damit öffentlich umzugehen, steigt, je fremder der Täter ist«, sagt Christa Mansky. Gerade weil die meisten Vergewaltigungen im nahen Sozialraum begangen würden, also beispielsweise vom Arbeitskollegen, vom Chef, vom Dozenten, vom besten Freund des Partners bis hin zum eigenen Partner, sei die Sache mit der Anzeige so schwierig für Opfer. »Da muss die Entscheidung, ob ich eine Anzeige mache, gut überlegt sein. Denn eine Anzeige hat große Konsequenzen. Und das kann eine Frau eigentlich nicht sofort nach einer Tat entscheiden.« Ein weiterer Punkt spreche für die Sicherung und Aufbewahrung der Spuren: Ein gewisser zeitlicher Abstand ermögliche Frauen, zu Stabilität und zu einer Entscheidung zu kommen. Eine solche Entscheidung sei viel tragfähiger für die Frauen und letztendlich für das Strafverfahren. (agl)

Armut jetzt bekämpfen!

Frauennotruf Wetterau

Anlässlich der aktuellen Debatte um die Tafeln fordert ein Bündnis aus über 30 bundesweit aktiven Organisationen Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und eine sofortige Anhebung der Regelsätze in der Grundsicherung.
Die Pressemitteilung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes und den Link zum Aufruf finden Sie hier

Pressemitteilung des Bundesministeriums zum Internationalen Frauentag 2018

Frauennotruf Wetterau

Dr. Katarina Barley zum Internationalen Frauentag 2018

Gleichstellung kommt nicht von allein

Am 8.März 2018 findet der Internationale Frauentag statt. Der diesjährige Frauentag steht in Deutschland dabei ganz im Zeichen von 100 Jahren Frauenwahlrecht. Das war ein Meilenstein für die Gleichstellung der Frau, vor allem aber auch ein demokratischer Aufbruch in Deutschland.

Bis zur vollständigen Gleichstellung von Frauen und Männern in unserer Gesellschaft ist es allerdings noch ein weiter Weg. Dies zeigen nicht zuletzt die anhaltenden Debatten um alltäglichen Sexismus, beispielsweise im Rahmen der #metoo-Bewegung, oder die nach wie vor bestehende Ungleichheit bei der Bezahlung von Frauen und Männern.

Anlässlich des diesjährigen Frauentages erklärt Bundesfamilienministerin Dr. Katarina Barley:

„Gleichstellung passiert nicht von allein. Im Gegenteil sehen wir, dass sicher geglaubte Fortschritte wieder in Frage gestellt werden. Für uns ist klar: Wer Frauenrechte angreift, greift das Selbstverständnis unserer aufgeklärten und liberalen Demokratie an. Das gilt für Deutschland, für Europa und Weltweit.“

Mit Blick auf die Bezahlung von Frauen und Männern betont Dr. Katarina Barley:

„Auch bei uns bleibt noch viel zu tun – nicht zuletzt auch auf dem Arbeitsmarkt. Mit dem Entgelttransparenzgesetz haben wir im vergangenen Jahr ein wichtiges Werkzeug geschaffen, um gegen die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern vorzugehen. Wir müssen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter gehen. Wir wollen mehr Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern am Arbeitsmarkt herstellen. Dazu gehören viele verschiedene Maßnahmen. Ich freue mich, dass wir in den Koalitionsverhandlungen eine weitere Aufwertung der Sozial- und Pflegeberufe durchgesetzt haben, in denen ja meist Frauen arbeiten. Dazu gehören etwa die Abschaffung von Schulgeldern und die Einführung einer Ausbildungsvergütung. Wir werden zudem ein Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit einführen. Auch davon profitieren in erster Linie Frauen, die heute allzu oft in der Teilzeitfalle landen. Außerdem ermutigen wir so die Väter, ihre Arbeitszeit vorübergehend für die Familie zu reduzieren. Wir wollen mehr Kitas gebührenfrei machen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für alle Grundschulkinder einführen. Dadurch stärken wir Eltern zusätzlich, Familie und Beruf gut zu vereinbaren.“

Präventionskurse für Frauen und Mädchen mit Behinderung

Frauennotruf Wetterau

Kreis-Anzeiger 27.01.2018

Auch in diesem Jahr bieten qualifizierte Fachkräfte aus dem Gewaltschutzbereich und der Behindertenhilfe Präventionsworkshops für Frauen und Mädchen mit Behinderung an. Das Projekt wird vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration gefördert und ist somit für die Teilnehmerinnen kostenfrei.

Entstanden ist das Angebot aus dem Wetterauer Netzwerk „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“. Denn Frauen und Mädchen mit Behinderung erleben deutlich mehr Gewalt als andere Frauen und Mädchen. Vor zwei Jahren haben sich deshalb Fachkräfte aus der Behindertenhilfe und von Gewaltschutzeinrichtungen, darunter Wildwasser und der Frauen-Notruf, zusammengesetzt und Konzepte für unterschiedliche Präventionskurse entwickelt. Das Angebot reicht für Mädchen vom Grundschulalter über Jugendliche bis hin zu erwachsenen Frauen. 2017 gab es insgesamt fünf Workshops in Förderschulen und Lebensgemeinschaften im Wetteraukreis.
In den Workshops geht es um die Sensibilisierung für Grenzverletzungen und Gewalt, die Stärkung des Selbstwertgefühls und das Erproben verbaler und non-verbaler Selbstbehauptung in Rollenspielen. Die Workshops sollen in Kooperation mit (Wohn-)Einrichtungen, Werkstätten und Schulen vor Ort stattfinden. Ziel ist auch, eine Zusammenarbeit mit den jeweiligen Einrichtungen zu entwickeln. Der Gewaltschutz in den Einrichtungen kann somit gestärkt und der Zugang zu den Beratungsstellen erleichtert werden. Weitere Auskünfte gibt es bei Wildwasser Wetterau (Telefon 06031/64000, info@wildwasser-wetterau.de) oder beim Frauen-Notruf Wetterau (Telefon 06043/4471, info@frauennotruf-wetterau.de).

Spenden Sie Bücher - Unterstützen Sie den Frauen-Notruf!

Frauennotruf Wetterau

Der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises sammelt im Rahmen der Aktion „Lesend Gutes Tun“ Bücherspenden. In zwei Bücherregalen im Kreishaus werden gebrauchte Bücher und Hörbücher, die gespendet wurden, für wenig Geld verkauft. Der Erlös geht an Frauenprojekte im Wetteraukreis.
Spenden auch Sie Bücher und unterstützen damit unsere Arbeit und die Arbeit anderer wichtiger Frauenprojekte in der Wetterau. Sie können die Bücher im Kreishaus in Friedberg oder auch bei uns im Frauen-Notruf in Nidda abgeben!

Kunst- und Kulturkreis Kraniche e.V. Florstadt unterstützt Frauen-Notruf Wetterau e.V.

Frauennotruf Wetterau

Spendenübergabe beim Frauen-Notruf Wetterau e.V.
Jeanette Stragies (Mitarbeiterin Frauen-Notruf), Beate Schmidt (1.Vorsitzende Kraniche) und Karl Dietrich Wolf (Kassenwart Kraniche)

Während der Benefizveranstaltung »Blue(s) statt Braun« in der Reihe »Florstadt kulturell« fand im Sommer 2017 eine Versteigerung ausgewählter Kunstobjekte des Kunst- und Kulturkreises Kraniche Florstadt statt. Dabei wurden Kunstwerke von einzelnen Künstlern gestiftet, welche zuvor im Löwschen Schloss in Staden ausgestellt waren. Der Erlös aus dieser Versteigerung wurde durch einen Spendenaufruf beim „Wintergrillen“ des Vereins Kraniche auf 250,- Euro aufgerundet. Zu der finanziellen Spende wurden dem Frauen-Notruf ergänzend zwei Kunstwerke der Künstler*innen Gogo Baumgarth und Karl Dietrich Wolf überreicht. Diese werden ihren Platz in den Räumlichkeiten der Beratungsstelle finden.
„Wir möchten dem Frauen-Notruf den Rücken stärken und dabei helfen, dass Mädchen und Frauen nach gewalttätigen Übergriffen geholfen werden kann“, erläutert die 1. Vorsitzende, Frau Beate Schmidt, das Engagement des Vereins Kraniche.
Anlässlich der Spendenübergabe beim Frauen-Notruf Wetterau betont Jeanette Stragies, Mitarbeiterin des Frauen-Notrufs, dass der gemeinnützige Verein auch weiterhin auf Spenden angewiesen sei, um neue Projekte umsetzen und deren Kosten decken zu können. In diesem Jahr feiert der Frauen-Notruf Wetterau e.V. sein 30-jähriges Jubiläum. Bei den geplanten Veranstaltungen wird auch eine Kunstausstellung mit der Thematik „Gewalt gegen Frauen“ stattfinden. Hierbei wird sich der Kunst- und Kulturkreis Kraniche ebenfalls einbringen.

550 Euro von "Blue(s) statt braun"

Frauennotruf Wetterau

Wetterauer Zeitung 23. Januar 2018

550 Euro für Frauen-Notruf
Oben auf der Bühne lieferten die Bands Cosmix und The Blue Onions eine tolle Show. Unten im Stadener Park schwitzten die Teutonen an den Getränke- und Essensständen. Ihr Einsatz hat sich gelohnt: Die Benefizveranstaltung »Blue(s) statt Braun« in der Reihe »Florstadt kulturell« hat beim letzten Mal 550 Euro für den Frauen-Notruf Wetterau ergeben. Bürgermeister Herbert Unger, die städtische Kulturbeauftragte Karola Backes-Richter und Jörg Stürtz als Vertreter des SV Teutonia Staden übergaben das Geld jetzt im Rathaus an Jeanette Stragies vom Frauen-Notruf.
Dabei betonte Unger, dass es der Stadt ein Anliegen sei, mit dieser traditionellen Veranstaltung im Stadener Park Vereine oder Institutionen zu unterstützen und damit deren Arbeit besonders zu würdigen. So wurden in den vergangenen Jahren unter anderem die Behindertenhilfe Wetterau, der Gießener Elternverein für krebs- und leukämiekranke Kinder und die Palliativstation am Bürgerhospital Friedberg unterstützt.
Der Erlös der 16. Auflage des Open-Air-Events war für den Frauen-Notruf bestimmt. Der Verein wurde 1988 von engagierten Frauen in der Wetterau gegründet. Lange Jahre leisteten sie ihre Arbeit hauptsächlich ehrenamtlich, da dem Verein kaum öffentliche Gelder zur Verfügung standen. Mehrere Male musste der Frauen-Notruf seine Räume wechseln, weil entweder kein Geld für die Miete vorhanden war oder das Haus, in dem der Verein untergebracht war, abgerissen wurde. Seit 1997 befindet sich die Beratungsstelle nun schon in Nidda. Die Stadt stellt die Räume »Hinter dem Brauhaus« vergünstigt zur Verfügung. Die Arbeit des Vereins reicht von der Akutversorgung über Rechtsberatung und Kursen bis hin zur Selbsthilfegruppe, berichtete Jeannette Stragies vom Frauen-Notruf. Sie dankte für die Unterstützung und freute sich auch darüber, dass das Publikum schon während der Veranstaltung die Spendendose befüllt hatte.

Am 4. August wird wieder gefeiert

Neben den 400 Euro, welche die städtische Abrechnung als Erlös ergab, steuerten die Teutonen 150 Euro bei. Sie übernehmen den Großteil des Caterings bei »Blue(s) statt Braun«, versorgen die Musikfans mit Bier, Wein, Brezeln, Pommes und Würstchen.
Die Spendenempfänger 2018 stehen übrigens auch schon fest: Der Förderkreis der Karl-Weigand-Schule in Nieder-Florstadt soll diesmal profitieren. Dafür werden am letzten Samstag der Sommerferien, am 4. August, die »MayerBand« und Tom Woll samt Musikern auf der Bühne stehen. Wie immer gilt: Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. (Foto: pv)

„Unverzichtbar für die Region“

Frauennotruf Wetterau

Kreisanzeiger – 25.01.2018
Nidda
„Unverzichtbar für die Region“

STIPPVISITE Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler informiert sich beim Frauen-Notruf Wetterau über Aufgaben / Projekt „Suse“ im Fokus
NIDDA – (red). Informieren, unterstützen und begleiten – das sind die Hauptaufgaben des Frauennotrufs Wetterau, der seinen Sitz in Nidda hat. Der Erste Kreisbeigeordnete Jan Weckler besuchte jetzt den Verein und führte ein Gespräch mit der Vorsitzenden Renate Fleischer-Neumann und Mitarbeiterinnen. Das Motto des Vereins „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ sei auch im Wetteraukreis ein wichtiges Anliegen, „auf das die Aufmerksamkeit gerichtet werden muss“, so Weckler. Dass das Thema Gewalt gegen Frauen leider noch immer eine große Rolle spielt, zeigen verschiedene Studien. Dabei wird zumeist zwischen körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt unterschieden. Nach einer Umfrage der Bundesregierung aus dem Jahr 2004 haben 37 Prozent der befragten Frauen körperliche Gewalt, 58 Prozent sexuelle Belästigung und 42 Prozent psychische Gewalt erlebt. Diese Zahlen sind bei Gewalt gegen behinderte Frauen, so zeigt es eine Studie aus dem Jahr 2013, noch erheblich höher.
So galt das Interesse Wecklers vor allem dem Projekt „Suse“, das sich speziell mit Gewalt gegen behinderte Frauen beschäftigt. Seit drei Jahren ist der Notruf-Verein Träger für eine von deutschlandweit fünf Modellregionen „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“. Grundlage der Modellregion ist, dass Frauen mit Behinderung zwar häufiger Gewalt erleben, aber deutlich seltener Unterstützungsangebote aus dem Gewaltschutzbereich in Anspruch nehmen. In einem Netzwerk, das aus 13 Einrichtungen besteht, werden Beratungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit koordiniert sowie konkrete Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit angestoßen. Seit vergangenem Jahr werden über die Modellregion kostenfreie Workshops für behinderte Frauen und Mädchen angeboten, um sie für das Thema Gewalt zu sensibilisieren und ihr Selbstvertrauen zu stärken.
„Der Notruf ergreift Partei für Frauen und bietet ihnen Unterstützung in den verschiedenen Lebenssituationen an“, resümierte Weckler. Da die vertraulichen Beratungen für die betroffenen Frauen kostenfrei sind, unterstützt der Wetteraukreis den Verein auch finanziell“. Der Frauen-Notruf finanziert sich vor allem aus Kreis- und Landesmitteln. Geld kommt außerdem von den Wetterauer Kommunen. „Daneben ist der Verein aber auch noch auf Spenden angewiesen“, erläuterte Fleischer-Neumann. „Der Frauen-Notruf leistet eine wichtige Arbeit, auch im Bereich der Aufklärung zur Gewalt gegen Frauen und Kinder und ist unverzichtbar für die Region. Ich kann den Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, nur empfehlen, diese Unterstützung anzunehmen“, sagte Weckler abschließend.

Sexualisierte Gewalt - Wenn Jugendliche Opfer werden

Frauennotruf Wetterau

Wetterauer Zeitung – 30.11.2017

Sexualisierte Gewalt
Geliebt, verfolgt, bedroht – wenn Jugendliche Opfer werden
Was tun, wenn der Ex ständig Nachrichten schickt? Was, wenn ein Nein beim Sex nicht akzeptiert wird? Diese und andere Fragen wurden nun im Friedberger Junity beantwortet.

Laut einer hessischen Studie wurde knapp die Hälfte aller Jugendlichen bereits mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Eine Expertenrunde, zu der der runde Tisch gegen häusliche Gewalt im Wetteraukreis Jugendliche zwischen 14 und 22 Jahren sowie Eltern und Lehrer ins Friedberger Junity eingeladen hatte, beantwortete viele Fragen und erklärte, wo Jugendliche Hilfe finden können.

Zu der Veranstaltung mit dem Titel »NiXda!« kamen Vertreter der Kriminalpolizei, Anwälte und eine Expertin des Frauennotrufs, die Moderation führte Theaterpädagogin Arnika Senft. Neben dem Leiter des Junity, Lukas Hölzinger, und Claudia Taphorn vom Wetterauer Fachdienst Frauen und Chancengleichheit, die die Veranstaltung organisiert hatte, begrüßten auch Bürgermeister Dirk Antkowiak und Sozialdezernentin Stephanie Becker-Bösch die Gäste.
Zwischen den Expertentalks vermittelten die jungen Schauspieler des Theaterprojekts des Berufsbildungswerks Karben mit Ausschnitten des Stücks »Herzscheiße«, mit teils bedrückender Eindringlichkeit, wie sich falsch verstandene Liebe auswirken kann. Christa Mansky erläuterte, die Arbeit der Frauennothilfe bestehe vor allem darin, Betroffenen beizustehen, auch bei eventuellen Zweifeln: »Auch Widersprüche brauchen Raum«. Man berate vor allem Frauen und Mädchen, aber auch Angehörige und Partner. Betroffenen Männern könne man Beratungsstellen vermitteln.

Das hat mit Liebe nichts zu tun

In einem Poetry-Slam zum Thema Stalking machte Annika Hofmann auf die Bedrohlichkeit aufmerksam. Mit fiktiven Briefe eines Stalkers und Zitaten aus dem Stalking-Paragrafen verdeutlichte sie, dass dies nichts mit Liebe zu tun hat, sondern mit Überwachung, Bedrohung und Gewalt.
Josi Humm vom Junity-Team stellte anhand anonymisierter Fälle Fragen an die Experten: Ab wann werde das Schreiben von Nachrichten zum Stalking? Wie Anwältin Dr. Maike Koch erklärte, habe sich die Gesetzgebung im März dieses Jahres stark geändert: Sei zuvor eine starke Beeinträchtigung in Form eines Umzugs oder Arbeitsplatzwechsel Voraussetzung für eine Strafverfolgung gewesen, reiche jetzt, wenn Gefahr bestehe.
Zum Thema Fotos und Videos mit sexuellen oder pornografischen Inhalten rieten die Experten den Jugendlichen einstimmig, dies weder zu tun noch untereinander weiterzugeben. Es sei fast unmöglich, solche Fotos wieder aus dem Internet zu entfernen. Auf eine Publikumsfrage, wie man sich verhalten solle, wenn man solche Fotos oder Filme geschickt bekomme, riet André Domagala, Jugendschutzexperte der Kriminalpolizei, zum Löschen, denn auch derjenige, der etwas weiterverteile, verstoße gegen Gesetze.
Nach einer Theaterszene, die die Bedrohlichkeit sexualisierter Gewalt zeigte, wandte sich die Expertenrunde der Frage zu, wann ein Nein Nein bedeute. Humm schilderte den Fall eines Mädchens, die zunächst zum Sex einwilligte, sich dann unter Tränen anders entschieden habe, aber nicht in der Lage gewesen sei, laut »Nein« zu sagen. Der Junge habe einfach weitergemacht. Handele es sich hierbei um Vergewaltigung? »Nein bedeutet Nein«, so die klare Aussage von Dr. Thorsten Kahl, doch sei die Beweissituation schwierig. Dem stimmte Domagala zu, zumal der Beschuldigte nicht aussagen müsse. Die Experten rieten, Beweise zu sichern, Kleidung aufzuheben.
Christa Mansky erklärte, dass man sich im Bad Nauheimer Hochwaldkrankenhaus kostenlos untersuchen lassen könne. »Die Ergebnisse werden an die Rechtsmedizin in Gießen gesandt und verbleiben dort für ein Jahr«, solange haben Betroffene Zeit für eine Anzeige. Der Frauennotruf stelle die Untersuchungskits zur Verfügung.

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Frauennotruf Wetterau

Am Samstag, 25. November 2017, erinnern blaue Fahnen vor dem Rathaus an den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“.
Um auf diesen Aktionstag aufmerksam zu machen, werden vor den Rathäusern in Nidda und Ortenberg die Fahnen “frei leben – ohne Gewalt” der Menschenrechtsorganisation “TERRE DES FEMMES”gehisst.
Für die Entstehung des Aktionstages war die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen im Jahr 1960 in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des ehemaligen Diktators Trujillo. Seit dem 25. November 1981 wird weltweit durch Aktionen, Veranstaltungen und Tagungen von Frauenprojekten und Initiativen, aber auch von staatlicher Seite zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und Kinder aufgerufen.

Diskussion zum Thema Gewalt an Frauen

Frauennotruf Wetterau

Veranstaltung der Ahmadiyya-Frauen Florstadt. Anknüpfend an den internationalen Gedenktag GEWALT AN FRAUEN.
Am 02.12.2017 ab 18 Uhr im Bürgerhaus Ober-Florstadt.
Informationen dazu im Kreis-Anzeiger vom 14.11.2017

Vier von fünf Tätern sind Männer

Frauennotruf Wetterau

Häusliche Gewalt: Wetterauer Polizei registriert 428 Fälle im Jahr 2016
Informationen dazu in der Wetterauer Zeitung vom 19.11.2017

"Nein heißt nein"

Frauennotruf Wetterau
Im Junity Friedberg steigt am Montagabend die Veranstaltung “niXda”, bei der Experten über sexualisierte Gewalt beraten.

Informationen zum Thema “Sexuelle Übergriffe” im Kreis-Anzeiger vom 22.11.2017
Das Video zum Thema vom Bruno Rieb

niXda – geliebt, verfolgt, bedroht

Frauennotruf Wetterau

niXda – geliebt, verfolgt, bedroht

am 27. November 2017, von 19 bis 21 Uhr
im Junity, Burgfeldtstr. 19 in Friedberg

Mittels Poetry Slam, Theater und einer Expertinnen-Runde werden auf unterhaltsame Weise alle möglichen Fragen rund um die Themen „sexuelle Grenzverletzung“ und „Stalking“ aufgegriffen. Die Veranstaltung richtet sich explizit an Jugendliche ab 14 aber auch an Fachkräfte und interessierte Erwachsene.