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Spendenübergabe MitMenschen/PSD Bank

Frauennotruf Wetterau

Wir bedanken uns bei der Stiftung MitMenschen und der PSD Bank für die großartige Spende in Höhe von 4.400€, welche wir im Rahmen des Förderwettbewerbs „MitMenschen-Gemeinsam stark“ erhalten haben.

Mit dem Geld haben wir nun die Möglichkeit mehreren Kitas unseren Präventionsworkshop „Nicht meine Schuld“ kostenlos zur Verfügung zustellen.

Ein großes Dankeschön an Alle, die für uns abgestimmt haben! Wir hoffen jetzt noch weitere Kitas mit unserem Angebot erreichen zu können👫🏠🫶

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 10. Oktober 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden. Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine finden Sie HIER.

Spendenübergabe Georg Mayer Baudekoration

Frauennotruf Wetterau

Die Georg Mayer Baudekoration GmbH aus Nidda hat dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine großzügige Spende in Höhe von 1.500 Euro überreicht.

Geschäftsführer Hans Wiesner betonte bei der Übergabe die Bedeutung der Arbeit des Vereins. „Der Frauen-Notruf Wetterau leistet eine unverzichtbare Arbeit im Bereich der Unterstützung und Beratung von Frauen, die von Gewalt betroffen sind.“, so Wiesner. Der Verein sei ihm bereits seit langem bekannt, daher freue es ihn sehr, diese Spende im Namen der Firma überreichen zu können.

Jeanette Stragies, Geschäftsführerin des Frauen-Notrufs, äußerte ihre Dankbarkeit für die Spende: „Wir sind sehr dankbar für die großzügige Unterstützung durch die Georg Mayer Baudekoration GmbH. Wir sind auf Spenden wie diese angewiesen, um unsere Arbeit aufrechterhalten zu können.“

Die Spende wird gezielt eingesetzt, um die Unterstützung für von Gewalt betroffene Frauen und ihren Kinder zu verbessern. Ihre Kollegin, Anne Hantschel, ergänzte, dass neben der finanziellen Seite auch die Wertschätzung durch eine alteingesessene Niddaer Baufirma besonders sei.

In Begleitung seines Enkels Ndricim Xhoni überreichte Hans Wiesner einen symbolischen Scheck an das Team und wünschte dem Verein für die Zukunft alles Gute.

Oberhessen Challenge Lauf

Frauennotruf Wetterau

Am 4. September sind auch wir bei dem Oberhessen Challenge Lauf in Nidda mitgelaufen. 🏃‍➡️🏁

Mit unseren T-Shirts unter dem Motto “Wir decken auf, was andere abdecken.” wollen wir auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen.

Wir freuen uns über die Möglichkeit das Thema und unsere Arbeit in die Öffentlichkeit tragen zu können, mit dem Ziel es gesellschaftlich weiter zu enttabuisieren.

Einen großen Dank an die Organisatoren und alle Teilnehmenden! 🙌

Sommerfest Paritätische Hessen

Frauennotruf Wetterau

Am 29.8. waren wir bei dem diesjährigen Sommerfest des Paritätischen Hessen in Frankfurt.

Dort wurde auch die neue Landeskoordinierungsstelle der Fachberatung gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend (LKSF) vorgestellt.

Wir freuen uns über die Ausweitung der Beratungs- sowie Präventionsangebote, um Betroffenen wichtige Unterstützung zugänglich zu machen!

Spendenübergabe Zonta Club Bad Nauheim Friedberg

Frauennotruf Wetterau

Am 28. August wurden wir von dem Zonta Club Bad Nauheim Friedberg zu ihrem monatlichen Club Meeting eingeladen.

Dort wurde uns auch ein Spendencheck in Höhe von 500€ überreicht. Mit dieser Spende werden wir unsere neue Broschüre mitfinanzieren, welche die (Mit-)Betroffenheit von Kindern und Jugendlichen bei Häuslicher Gewalt thematisiert.

Wir bedanken uns herzlich für die Einladung sowie auch für die Spende!

Frauen-Notruf: Eine Anlaufstelle mit viel Herz und Empathie

Frauennotruf Wetterau

WETTERAU.news (pm). Aufklären, Beraten, Helfen – Interventions- und Beratungsstellen wie der Frauen-Notruf geben von Gewalt betroffenen Frauen, Mädchen und trans Personen wortwörtlich einen sicheren Raum für ihre Anliegen. Darüber hinaus engagiert sich das Team aus Ehren- und Hauptamtlichen durch die präventive Aufklärungsarbeit für Themen, die ansonsten in der Gesellschaft und der öffentlichen Wahrnehmung insgesamt oft schnell untergehen. Dazu gehört beispielsweise der Missbrauch von Frauen und häusliche bzw. seelische Gewalt gegen Kinder.

Auch um diese Themen in der Gesellschaft noch sichtbarer zu machen und sich über die Arbeit, sowie aktuelle Themen zu informieren war der neue Landtagsabgeordnete Patrick Appel (CDU) zu Besuch beim Frauen-Notruf.

„Wir dürfen vor solchen Verbrechen als Gesellschaft nicht die Augen verschließen oder einfach wegschauen. Am Weltfrauentag wird zwar oft viel über die Rechte und den Schutz von Frauen und Mädchen gesprochen, aber diese Themen sollten das ganze Jahr über im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert sein. Genau das macht der Frauen-Notruf, indem er das ganze Jahr über Unterstützung bietet und durch die Aufklärungsarbeit letztendlich wichtige Gewaltprävention für unsere Gesellschaft leistet. Dass dies möglich ist, ist das große Verdienst der haupt- und ehrenamtlichen Vereinsfrauen.“, so der Landtagsabgeordnete Appel über seinen Besuch.

Die Leiterinnen Jeanette Stragies und Anne Hantschel erklärten: „Fachberatungsstellen, wie die unsere, spielen eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Betroffenen in schwierigen Lebenssituationen. Wir helfen bei der Suche nach Wegen aus der Gewalt, sowie der Entwicklung neuer Perspektiven und von Bewältigungsstrategien. Unser Ziel ist es jedoch, nicht nur in akuten Krisensituationen zu helfen, sondern auch schon präventiv aktiv zu werden, um mittels Workshops und Infokampagnen, geschlechtsspezifische Gewalt, wie Partnerschaftsgewalt und sexualisierte Gewalt zu verhindern. Insgesamt betrachtet sehen wir bei unserer Arbeit einen Zusammenhang zwischen gestiegener Aufmerksamkeit und erhöhter Nachfrage nach unserem Beratungsangebot. Eine absehbare Erweiterung unserer Räumlichkeiten ist daher ein wichtiger Schritt, um diesem Bedarf auch künftig adäquat gerecht zu werden. Vor allem mit Blick auf die Barrierefreiheit wollen wir in naher Zukunft wortwörtlich noch mehr Hürden abbauen und so ein niedrigschwelliges Hilfsangebot für alle Betroffenen machen.“

Patrick Appel dankte abschließend dem gesamten Team um Jeanette Stragies für den offenen Austausch: „Ich habe den Frauen-Notruf bereits im letzten Jahr im Zuge der Landtagswahl besucht und ich war schon damals sehr beeindruckt von der Arbeit und dem empathischen und vor allem engagierten Team. Mir war es wichtig jetzt auch in meiner neuen Rolle als Landtagsabgeordneter im Austausch zu bleiben und ein Zeichen für diese wertvolle Arbeit zu setzen. Denn: Der Frauen-Notruf und sein Team helfen nicht nur in Krisensituationen, sondern leisten gerade an den Schulen eine enorm wichtige Aufklärungs- und Präventionsarbeit, um schon früh ein Bewusstsein zu schaffen und so Gewalt, Missbrauch und Übergriffe nachhaltig zu verhindern – für eine insgesamt sicherere Gesellschaft!“

WETTERAU.news, online, 17.08.2024

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 12. September 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden. Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine finden Sie HIER.

Hilfe in leichter Sprache

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (pm). Der Frauen-Notruf Wetterau freut sich, die Veröffentlichung der neuen Broschüre »Sexuelle Gewalt – Was kann ich tun? Infos in Leichter Sprache« bekannt zu geben. Die Broschüre richtet sich an Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind, außerdem Fachkräfte, die mit Betroffenen zusammenarbeiten, sowie an alle Menschen, die sich zum Thema informieren möchten.

Da die Broschüre in Leichter Sprache verfasst ist, ermöglicht sie auch Personen, die nicht gut Deutsch sprechen, und Personen mit Lernbehinderungen Zugang zu diesen wichtigen Informationen.

Leichte Sprache bedeutet, dass komplizierte Inhalte in einfacher und verständlicher Form aufbereitet werden. Ziel der Broschüre ist, die Informationen zum Thema Vergewaltigung niedrigschwellig zugänglich zu machen, damit möglichst viele Menschen die Unterstützung erhalten, die sie benötigen.

Die Broschüre beinhaltet verständliche Erklärungen, was eine Vergewaltigung ist, und Informationen zu den Handlungsmöglichkeiten nach einem sexualisierten Übergriff.
Es wird auf das Angebot vertraulicher medizinischer Versorgung und Beweissicherung im Wetteraukreis hingewiesen. Darüber hinaus sind Informationen zur Anzeige bei der Polizei und dem Strafverfahren enthalten.

Die Broschüre bietet wertvolle Hinweise für Angehörige und Informationen zu Hilfsangeboten. Die Erstellung wurde gefördert durch den Zonta Club Nidda-Oberhessen, die Krug’sche Stiftung Nidda, den Sparkassen-Giroverband Hessen-Thüringen und den Wet- teraukreis.

Damit erweitert der Verein sein Angebot in Leichter Sprache. Die Broschüre gibt es beim Frauen-Notruf Wetterau per Telefon unter 0 60 43/44 71, als Download auf der Website frauennotruf-wetterau.de/de oder per E-Mail unter der Adresse info@frauennotruf- wetterau.de im Ordner »Downloads«.

Wetterauer Zeitung, online, 14.08.2024

Kinder sind mit betroffen

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (pm). Die »#Metoo«-Bewegung hat es sichtbar gemacht, und das jährliche Bundeslagebild Häuslicher Gewalt des Bundeskriminalamtes untermauert es mit konkreten Zahlen: Gewalt gegen Frauen ist auch in Deutschland weit verbreitet.

Die Zahlen der letzten Jahre zeigen zudem einen steten Anstieg von Partnerschaftsgewalt. Der Verein Frauen-Notruf Wetterau hat kürzlich seinen Jahresbericht 2023 veröffentlicht und betont darin die breite Betroffenheit und den hohen Unterstützungsbedarf. »Wir möchten in unserem Jahresbericht deutlich machen, dass geschlechtsspezifische Gewalt jede Frau treffen kann und es mehr Ressourcen zur Unterstützung und zur Prävention braucht«, sagt Jeanette Stragies vom Frauen-Notruf Wetterau. Es sei auch wichtig hervorzuheben, dass bestimmte Personengruppen, zum Beispiel Frauen mit Behinderung, einem erhöhten Risiko von Gewalt ausgesetzt seien. »Um diese Frauen adäquat zu unterstützen, bedarf es spezifischer Maßnahmen, wie beispielsweise barrierefreier Zugangswege und Kenntnissen in Leichter Sprache.«

Neue Anlaufstelle für Kinder geplant.

Auf einen weiteren Personenkreis wird im Einführungstext »Kinder und Häusliche Gewalt« hingewiesen. Jana Tittel, Beraterin beim Frauen-Notruf, erläutert den Hintergrund: »Die meisten unserer Klientinnen sind Mütter, ihre Kinder erleben die Gewalt im häuslichen Umfeld mit oder sind selbst davon betroffen. Egal wie alt die Kinder sind und ob sie die Gewalt direkt sehen oder nicht, sie sind immer mit betroffen, und das kann Folgen haben.« Den Mitarbeiterinnen sei es wichtig, dafür zu sensibilisieren, dass das Miterleben von häuslicher Gewalt gesundheitliche und psychische Folgen haben kann, die sich auf das gesamte weitere Leben der Kinder auswirken können. Daher plant der Verein eine Anlaufstelle für Kinder, Jugendliche und Fachkräfte aufzubauen.

Bereits jetzt seien Präventionsmitarbeiterinnen an Kindergärten unterwegs, um Fachkräfte zum Thema Häusliche Gewalt zu schulen und mit Kindern altersgerecht über gute und schlechte Geheimnisse sowie über Gefühle und Gewalt zu sprechen. Mit finanzieller Unterstützung des Wetteraukreises habe man zudem ein Angebot für Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse aufgebaut, das sich mit Gewalt in der Partnerschaft befasst und sehr gut nachgefragt werde.

Der Jahresbericht 2023 informiert zudem über weitere Tätigkeitsbereiche des Vereins, die Finanzierung und die Personalsituation.

Wetterauer Zeitung online, 06.08.2024

Femizid in Altenstadt

Frauennotruf Wetterau

In Gedanken sind wir bei den Hinterbliebenen der 19-Jährigen und bei dem Verletzten.

Was ist passiert?
Am Donnerstagmorgen hat ein Lehrer eine 19-Jährige Schülerin in ihrer Wohnung erstochen. Die Beiden führten vermutlich vorher eine Beziehung. Der neue Partner der Abiturientin wurde leicht verletzt.
Der Täter suizidierte sich nach der Tat in seinem Haus.

Was ist ein Femi(ni)zid?
Femi(ni)zid beschreibt die gezielte Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts. Der Begriff wird verwendet, um Gewalt zu kennzeichnen, die speziell gegen weiblich gelesene Personen gerichtet ist und in einem Kontext von patriarchaler Unterdrückung und Diskriminierung steht.
Femi(ni)zide werden häufig von (Ex-)Partnern verübt.
Diese Gewalttaten sind keine “individuellen Tragödien”, sondern spiegeln gesellschaftliche Missstände wider. Der Femi(ni)zid ist bislang noch nicht im Strafgesetzbuch verankert. Es ist noch ein langer Weg, um Frauen zu schützen und ihnen Gerechtigkeit zu bieten.

Strukturelle Gewalt gegen Frauen zeigt sich in vielen Formen und führt häufig zu einem Verbleiben der Frauen in gewalttätigen Beziehungen. Betroffene sind niemals Schuld an Gewalttaten, unabhängig von vorherigen Entscheidungen oder Umständen.
Die Schuld tragen immer die Täter.

Sie müssen sich nicht schämen sich Hilfe zu suchen.
Wir sind für Sie da.

dm Spendenaktion "Lust auf Zukunft" - Unterstützen Sie uns!

Frauennotruf Wetterau

Wir sind eines der Wunschprojekte, die dm im Rahmen seiner Initiative „Lust an Zukunft!“ unterstützt. Noch bis zum 14. August können wir Stimmen für unsere Präventionsarbeit sammeln – unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme online oder mit einem Sticker im dm-Markt in Nidda und Büdingen.

Die Anzahl der gesammelten Herzen entscheidet über die Höhe der Spendensumme, denn alle Stimmen, die für ein Projekt abgegeben wurden, werden am Ende des Abstimmungszeitraums
zusammengezählt. Dann wird es spannend: Im jeweiligen dm-Markt erhält das Projekt mit den meisten Stimmen eine Spendensumme in Höhe von 600 Euro und das zweitplatzierte 400 Euro. Das Ergebnis wird Ende August auf lust-an-zukunft!.de und in den dm-Märkten bekanntgegeben.

Hier geht es zur Abstimmung

Jeden Tag kann nur einmal abgestimmt werden, aber wir freuen uns natürlich, wenn Sie an mehreren Tagen abstimmen!
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Mehr Gewaltopfer beraten als im Vorjahr

Frauennotruf Wetterau

Wetteraukreis (pm). Der Frauen-Notruf Wetterau startete seine jüngste Jahreshauptversammlung mit einem Rückblick auf ein arbeitsreiches Jahr. Neben personellen Veränderungen lag der Schwerpunkt der Ausführungen auf den gestiegenen Fallzahlen. Die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle berichteten, dass häusliche Gewalt durch (Ex-) Partner sowie sexualisierte Gewalt die häufigsten Anliegen der Ratsuchenden sind.

Im Jahr 2023 suchten insgesamt 316 Frauen und sechs Männer Beratung und Unterstützung beim Frauen-Notruf.

Neben der Beratungsarbeit präsentierten die Mitarbeiterinnen auch Präventionsmaßnahmen, die auf großes Interesse bei Fachkräften, Eltern und Jugendlichen gestoßen seien. Workshops zu Themen wie digitale Gewalt, Gewalt in der ersten Beziehung und häusliche Gewalt seien gut angenommen worden.

Der Vorstand, bestehend aus der Vorsitzenden Fabienne Metz sowie Petra Claas und Christa Mansky, wurde einstimmig entlastet und stellte sich erneut zur Wahl auf. Hinzu gesellte sich Heike Lüders, die sich erstmalig für den ehrenamtlichen Vorstandsposten bewarb. Auch diese Wahlrunde konnte mit Einstimmigkeit vollzogen werden.

Lüders bringe langjährige Erfahrung im Bereich der Frauenrechte und der Unterstützung von Betroffenen von Gewalt mit, teilt der Frauen-Notruf mit. Durch die Erweiterung des Vorstands um eine weitere engagierte Frau würden die Arbeit des Vereins noch effektiver gestaltet und die Stimme der Frauen gestärkt, sind sich die Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sowie der Vorstand einig.

Im letzten Tagesordnungspunkt wurden aktuelle Entwicklungen und Zukunftspläne vorgestellt. Insbesondere in der Präventionsarbeit hat sich der Verein weitere Themen und Zielgruppen vorgenommen, für die Angebote geschaffen werden. Aber auch für den Bereich Kinder und Jugendliche, die Häusliche Gewalt miterleben, ist eine Erweiterung des Angebots angedacht, um Lücken im Versorgungssystem zu schließen. Angesichts der vorgestellten Pläne sowie der weiterhin hohen Beratungszahlen ist auch 2024 ein arbeitsreiches Jahr für den Verein, resümierte Metz.

Interessierte können sich für eine Mitgliedschaft im Frauen-Notruf Wetterau melden; unter Telefon 0 60 43/44 71 oder per E-Mail info@frauennotruf-wetterau.de.

Auf dem Foto von rechts nach links die Vorstandsfrauen: Christa Mansky, Fabienne Metz, Heike Lüders

Wetterauer Zeitung online, 29.07.2024

Keine Scham, sondern Mut

Frauennotruf Wetterau

Bad Vilbel (pm). Es ist noch immer ein großes Tabuthema: die Verarbeitung von sexuellen Übergriffen. Insbesondere Mädchen und Frauen sind von derlei Taten betroffen. Laut Schätzungen der Europäischen Union (EU) werden innerhalb der EU mindestens 1,5 Millionen Frauen jährlich vergewaltigt. Nur rund ein Prozent dieser Taten endet letztendlich in einer Verurteilung der Täter.

Eine Kampagne soll nun Aufklärung betreiben und Opfer ermutigen, das Erlebte zu verarbeiten und sich helfen zu lassen. Das schreibt die Stadt. »Wir wissen, dass die überwiegende Mehrheit der Opfer solcher Taten sich schämt und aus diesem Grund weder zur Polizei geht, noch sich die notwendige medizinische Hilfe sucht. Doch schämen müssen sich nicht die Opfer. Das eigentlich Schamhafte ist die Tat, und genau hier setzt die Kampagne an. Wer Opfer eines sexuellen Übergriffs wurde, kann und sollte sich helfen lassen. Gemeinsam möchten wir diesen Opfern Mut geben, dies auch zu tun«, erklärt hierzu Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm (SPD).

Mit Flyern, Plakaten und Bannern möchte auch die Stadt Bad Vilbel für dieses Thema sensibilisieren. Die Banner hängen derzeit im Freibad, aber auch am Vilbeler Markt und an den Stadtteilkerben sollen sie gut sichtbar aufgehängt werden. »Es ist enorm wichtig, dass sich die gesamte Gesellschaft mit diesem Thema auseinandersetzt und vor allem, dass sich Opfer nicht alleingelassen fühlen. Wer die schlimme Erfahrung von sexueller Gewalt erleben musste, braucht Hilfe und zwar medizinische Soforthilfe und rechtlichen Beistand. Wir wollen den Opfern helfen«, erklären die städtischen Frauenbeauftragten Susanne Stach und Hildegard Nölke.

Für viele Frauen und Mädchen komme eine Anzeige nach einer Vergewaltigung nicht infrage oder sie fühlten sich zunächst nicht in der Lage, diese Entscheidung zu treffen. Daher wenden sich Betroffene nicht an die Polizei und bleiben so häufig medizinisch unversorgt, weil sie befürchten, zu einer Anzeige gedrängt zu werden. Daraus könnten erhebliche gesundheitliche Folgen und psychische Belastungen resultieren.

»Es ist bekannt, dass Opfer solcher Taten lange Jahre unter diesen leiden. Die körperlichen Verletzungen mögen vergänglich sein, aber die seelischen Beeinträchtigungen belasten die Opfer noch lange Zeit nach der Tat. Als Stadt haben wir uns daher zur Aufgabe gemacht, der Scham der Opfer entgegenzutreten und ihnen eine Stütze zu sein. Daher unterstützen wir den Frauennotruf Wetterau auch mit jährlichen Zuschüssen«, so Müller-Grimm.

INFO: Beratungsmöglichkeiten

Frauen und junge Mädchen sowie Jungen und Männer können im Hochwaldkrankenhaus Bad Nauheim nach einer Vergewaltigung medizinisch versorgt werden und auf Wunsch eine vertrauliche Spurensicherung durchführen lassen, ohne eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Das sichergestellte Material wird von der Klinik an ein Institut für Rechtsmedizin zur Aufbewahrung gegeben. Dort wird das verpackte Material gelagert und erst im Fall einer Anzeigenerstattung an die Polizei übergeben. Die Befunde werden nicht ausgewertet, wenn keine Anzeige erstattet wurde. Die Aufbewahrungsfrist in den Instituten für Rechtsmedizin beträgt ein Jahr. Eine Anzeige bis zu 20 Jahre nach der Tat möglich.

Weitere Informationen zur Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung finden Sie unter: www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de. Spezialisierte Beratungsstelle für Frauen, Mädchen und Trans: Frauen-Notruf Wetterau, Telefon 0 60 43/44 71, www.frauennotruf-wetterau.de

Foto: Die Frauenbeauftragten Susanne Stach und Hildegard Nölke sowie Sozialdezernentin Ricarda Müller-Grimm machen sich für die Opfer sexueller Gewalt stark. © Red

Quelle: Wetterauer Zeitung online, 28.06.2024

Die Kampagne wird von der Arbeitsgruppe “Öffentlichkeitsarbeit zur medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung” geleitet, in der neben dem Frauen-Notruf Wetterau e.V., der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, die Opferschutzkoordinatorin der Polizeidirektion Wetterau sowie die externe Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim mitarbeiten. Die Banner und Plakate wurden mit finanzieller Unterstützung des Wetteraukreises und des Landes Hessen erstellt und können kostenlos beim Frauen-Notruf Wetterau e.V. bestellt werden.

Unser Jahresbericht 2023 ist da!

Frauennotruf Wetterau

Unser Jahresbericht für das Jahr 2023 liegt nun druckfrisch vor und kann gerne kostenlos bestellt werden. Wir berichten unter anderem über unsere Arbeit und vielfältigen Tätigkeitsfelder, die Veränderungen in unserem Team und im Vorstand, Finanzen und unsere Pläne für die Zukunft.
Einleitend schreiben wir über Kinder und Häusliche Gewalt – ein Thema, dass uns sehr am Herzen liegt. Denn Kinder und Jugendliche sind immer mitbetroffen, wenn es in ihrem Zuhause zu Häuslicher Gewalt kommt.

Bei Interesse schicken wir Ihnen den Jahresbericht gerne per Post zu. Er kann auch als PDF heruntergeladen werden – HIER finden Sie alle Jahresberichte zum Download.

Viele Gespräche auf der Selbsthilfe-Meile

Frauennotruf Wetterau

Auch die Wetterauer Zeitung berichtet:

Vom Hitze-Tipp bis zu seltenen Krankheiten

Bad Nauheim (hms). Selbsthilfegruppen in Wohnortnähe sind für viele kranke Menschen und ihre Angehörigen ein großer Gewinn. Welche Angebote an Beratung und ehrenamtlicher Hilfe es im Wetteraukreis gibt oder wo man sich engagieren kann, dafür gab es Antworten an mehr als 50 Informationsständen in Bad Nauheim auf der Selbsthilfemeile am Samstag. Das Interesse war sehr groß.

»Da wird einem ja ganz schwindelig«, erkennt ein junger Mann, als er mit der 0,6-Promille-Rauschbrille einen Parcours laufen soll. »Das ist jetzt nur die Sehbeeinträchtigung. Ihr Gehirn sagt Ihnen etwas ganz anderes«, klären die Leute vom Freundeskreis Suchtkrankenhilfe auf. An zahlreichen Ständen gibt es Informationen und Aktionen, die Hemmschwellen abbauen und Erkenntnisse fördern.

Viele Menschen informieren sich am Diabetes-Stand und bei den Selbsthilfegruppen Krebserkrankungen oder Demenz. Aber auch seltene Krankheiten sind vertreten, wie Narkolepsie. Nicolas Bayer geht offen damit um und hat gute Erfahrungen gemacht: »Man hat den Drang, plötzlich zu schlafen und kann ihm nicht widerstehen. Dann setze ich mich auf die Bank, schlafe 15 Minuten, danach geht es mir wieder gut«, erzählt er. Die Probleme träten im Alltag auf, oft sei es schwierig, beim Arbeitgeber Verständnis zu finden.

200 neue Ausweise für Organspenden

»Wenn Allgemeinärzte die Krankheit selbst noch nicht richtig kennen oder die Behandlung schwierig ist, ist der Rat Betroffener hilfreich«, sagt Gabriele Zeeb. Ihr Mann leidet unter Polyneuropathie, einer Nervenerkrankung, bei der erste Anzeichen in den Füßen beginnen. »Nicht jeder der schwankt, ist betrunken. Die Patienten gehen wie auf Watte. Sie verlieren das Gefühl für den Bodenkontakt. Oft kommen Schmerzen dazu und Fingersteife«, sagt sie. »Wir helfen durch unsere Erfahrungen.«

Auch für rheumatische Erkrankungen wie Sklerodermie, bei der innere Organe und die Haut betroffen sein können, gibt es in Bad Nauheim eine Selbsthilfegruppe. Lipödem und Lymphödem werden thematisiert oder Restless Legs. Besucher werden oft erst auf die Krankheiten aufmerksam, erfahren im Gespräch aber auch, wie sie sich entlasten können.

Anette Obleser, die die Selbsthilfemeile seit Jahren für den Wetteraukreis organisiert, freut sich, dass Selbsthilfe, Ehrenamt und Beratungsstellen gemeinsam präsent sind. Bei den Grünen Damen, die dringend Zuwachs brauchen, stehen schon nach kurzer Zeit fünf Neue auf der Liste.

Die Diskussion über die Widerspruchslösung ist am Infostand Organspende kein Thema. Nach zwei Stunden waren 200 neue Ausweise ausgegeben. Drei junge Leute haben ihn gerade ausgefüllt: »Ab jetzt habe ich ihn«, strahlt Lennard (26), und Elena (25) fügt an: »Ich kann ja bestimmen, dass ich nicht Haut und Augen spenden will.« Es kämen immer wieder Fragen, ob man auch als älterer Mensch noch Organe spenden könne und ob Organe wirklich nur im Krankenhaus entnommen würden, erzählt Monika Franke. Da sei Aufklärung nötig. Immerhin sei die älteste Spenderin 98 Jahre gewesen.

Den Weg zur anonymen Beratung zeigen die Damen am Stand des Frauen-Notrufs auf. Hier geht es unter anderem um das Thema Vergewaltigung. Viele würden ihre Geschichte erzählen, für manche sei es aber ein langer Weg dorthin, der begleitet werde.

»Das ist das schönste Ehrenamt«, sagt eine Helferin des ASB, als ihr Kollege den spendenfinanzierten Wünschewagen vorstellt. Damit erfüllen sie Menschen, die kurz vor dem Tod stehen, letzte Herzenswünsche. Noch einmal zu meinem Haus fahren, mein Gärtchen sehen oder Abschied von meinem Pferd oder einem früheren Lebensort nehmen, alles innerhalb Deutschlands ist machbar und für den Fahrgast und die Begleitung kostenlos. Aber man soll den Wunsch anmelden, solange der Zustand es erlaubt.

Für heiße Tage gibt es heiße Tipps, wie man die Hitze gut übersteht: Viel trinken, am besten die Flasche immer in Sichtweite haben, um Schwindel und Kopfschmerz zu vermeiden, die Medikamente anpassen und eine Kopfbedeckung tragen. Von der Wohnberatung im Alter über Trauerarbeit bis zum Care-Café und Präventionstipps der Polizei war alles von großem Interesse.

Wetterauer Zeitung, online vom 07.07.2024

Wettbewerb „MitMenschen – Gemeinsam stark“ - Stimmen Sie für unser Projekt!

Frauennotruf Wetterau

Die Stiftung MitMenschen der PSD Bank Hessen-Thüringen eG fördert mit ihrem Wettbewerb „MitMenschen – Gemeinsam stark“ bereits zum fünften Mal Jugendhilfsprojekte in der Region Hessen und Thüringen – in diesem Jahr mit sogar insgesamt 200.000 Euro!

Unter dem Motto “Zusammen lernen und wachsen” unterstützt die Stiftung Projekte, die jungen Menschen Perspektiven aufzeigen, sie in Ihren Fähigkeiten und Zielen bestärken und Chancen auf eine vielversprechende Zukunft schaffen.

Die Öffentlichkeit entscheidet über die Vergabe von insgesamt 50.000 Euro. Zusätzlich vergeben eine Jury sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der PSD Bank Hessen-Thüringen eG unabhängig von der Stimmenzahl weitere Förderpreise in Höhe von insgesamt 150.000 Euro.

Wir beteiligen uns mit dem Projekt "Nicht meine Schuld“- Kinder und Häusliche Gewalt. Wir möchten mit unserem Projekt kostenlose Workshops in Kitas für Kinder ab 5 Jahren anbieten. Unser Ziel ist es Kinder zu stärken und auf spielerische Weise mit ihnen über Gefühle, Grenzen, Streit und Gewalt zu sprechen. Kinder und Jugendliche sind immer von Häuslicher Gewalt mitbetroffen, sie geben sich oft die Schuld an der Gewalt, leiden unter Ängsten und verlieren an Selbstwert. Meistens fallen diese Kinder durchs Raster der Hilfsangebote. Wir möchten mit unserem präventiven Workshop eine Lücke schließen und möglichst viele Kinder erreichen, damit sie wissen, sie sind nicht alleine und dass es Hilfe gibt. Wir setzen uns für ein sicheres Aufwachsen von Kindern ein.

Noch bis zum 09. Juli um 12 Uhr kann täglich abgestimmt werden. Das heißt, bitte möglcihst immer wieder abstimmen und nicht nur einmalig!

Hier geht es zur Abstimmung: Nicht meine Schuld

Quelle: https://mitmenschen-gemeinsam-stark.de

Selbsthilfe-Meile am 06. Juli in Bad Nauheim

Frauennotruf Wetterau

Unter dem diesjährigen Motto „Gemeinsam mit anderen – Selbsthilfe macht stark“ findet auch in diesem Jahr wieder die Selbsthilfe-Meile in Bad Nauheim statt. Rund 60 Selbsthilfegruppe, Beratungsstellen, soziale und ehrenamtliche Einrichtungen stellen ihre Angebote am 06. Juli vor und laden zum Kennenlernen ein.
Auch wir sind wieder mit vor Ort und freuen uns auf Sie!

Wann und wo?
Am Samstag, den 06. Juli 2024 in der Zeit von 10 bis 15 Uhr in Bad Nauheim, Parkstraße (Kiespromenade)

Weitere Informationen und eine Liste alle Teilnehmer*innen finden Sie HIER

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf Wetterau

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 13. Juni 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.
Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine finden Sie HIER.

Noch freie Plätze beim Kundalini-Yoga in Nidda

Frauennotruf Wetterau

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. bietet in Kooperation mit der erfahrenen Yogalehrerin Christa Mansky (3HO) einen Kundalini-Yoga-Kurs an. Dieser findet immer donnerstags von 18:00 bis 19:30 Uhr im Alten Kino in Nidda statt (Bahnhofstraße 7). Der nächste Termin ist der 23.05.2024.

Kundalini-Yoga ist bekannt dafür, Lebensfreude zu wecken und das eigene Potential zu erweitern. Durch einfach zu erlernende, dynamische Körperübungen, Tiefenentspannung und Meditation werden Körper, Geist und Seele gleichermaßen angesprochen. Der Kurs ist sowohl für Anfängerinnen als auch Fortgeschrittene geeignet und bietet die Möglichkeit, jederzeit einzusteigen.

Interessierte können sich bei Christa Mansky unter Tel. 06035 – 9687960 oder per E-Mail an Christa.mansky@web.de anmelden.

Benefizkonzert zugunsten des Frauen-Notrufs Wetterau e. V.

Frauennotruf Wetterau

Pfingstkonzert von BUND und NABU Altenstadt zugunsten des Frauen-Notrufs Wetterau

Die Altenstädter Umwelt- und Naturschutzverbände BUND und NABU laden wieder ein zum traditionellen Benefizkonzert an Pfingsten. Es findet in diesem Jahr am Sonntag, 19. Mai 2024 um 17:00 Uhr in der kath. St. Andreas-Kirche, Fritz-Kress-Str. 7 in Altenstadt statt.

Es ist durch die Vorbereitung der Musikerin Dorothee Warns-Ventulett gelungen, ein sehr vielfältiges Programm zusammenzustellen. Es wird ein musikalisch „farbenreiches“ Konzert mit Werken aus dem Barock sowie der spätromantischen und impressionistischem Epoche. Den Auftakt machen die beiden Harfenistinnen Qui Han und Mélie Leneutre, die sich bei sechs Musikstücken an der Harfe abwechseln. Beide haben schon zahlreiche Preise erhalten und mit großen Philharmonien gespielt. Nach einer Pause folgt ein Trio des Komponisten Josef Rheinberger für Violine (Jefimija Brajovic), Violoncello (Corinna Schmitz) und Orgel (Irmgard Heiden).

Der Eintritt ist frei. Spenden sind herzlich willkommen. Dr. Werner Neumann, der für den BUND Altenstadt das Konzert organisiert, wies daraufhin, dass nachdem in den letzten Jahren Spenden für Opfer von Katastrophen gesammelt wurden, in diesem Jahr wieder die Unterstützung einer Organisation in der Wetterau im Zentrum steht.

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. hat eine Beratungsstelle in Nidda und hilft Frauen, Mädchen und Trans-Personen ab 16 Jahren, wenn diese Gewalt in der Familie oder von außen erfahren haben. Das Problem und der Hilfebedarf sind groß, denn im Durchschnitt erlebt bundesweit etwa alle zwei Stunde eine Frau sexualisierte Gewalt durch ihren (Ex-)Partner, bundesweit gibt es jährlich über 126.000 weibliche Opfer häuslicher Gewalt. Der Frauen-Notruf Wetterau hilft nicht nur in Notfällen, sondern bietet auch ein breites Spektrum von Präventionsangeboten an.

Pressemitteilung des Veranstalters

Informationskampagne zu Hilfen nach sexualisierter Gewalt - Unterstützer und Unterstützerinnen gesucht

Frauennotruf Wetterau

Schwierige Themen finden oft nur mühsam den Weg in die Öffentlichkeit, dazu gehört zweifellos auch das Thema “Vergewaltigung”. Seit 2021 engagiert sich jedoch eine Arbeitsgruppe im Wetteraukreis aktiv darin, regelmäßig über Hilfen nach einer Vergewaltigung zu informieren.

Konkret handelt es sich dabei um das Angebot der Medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung, auf das aufmerksam gemacht werden soll. Dieses Angebot ermöglicht Frauen, Männern und auch Jugendlichen eine vertrauliche medizinische Versorgung nach sexualisierter Gewalt (zum Beispiel auch bei einer versuchten Vergewaltigung) ohne dass automatisch die Polizei informiert wird. Die Versorgung erfolgt im Hochwaldkrankenhaus in Bad Nauheim. Die Betroffenen können zudem Spuren sichern lassen, die anonymisiert für ein Jahr in der Rechtsmedizin in Gießen aufbewahrt und im Fall einer Strafanzeige ausgewertet werden. Zudem bietet der Frauen-Notruf Wetterau e. V. psychosoziale Beratung für betroffene Frauen, Mädchen und Trans ab 16 Jahren an.

Dieses wichtige Angebot ist jedoch vielen nicht bekannt. In 2023 haben sich zwei Frauen selbstständig an das Hochwaldkrankenhaus gewandt, um das Angebot in Anspruch zu nehmen. In 2022 waren es fünf Frauen. Die Mehrheit der Betroffenen wird über die Polizei an das Krankenhaus weitergeleitet (9 Frauen in 2023, 14 Frauen in 2022), wenn diese nach der Tat Anzeige erstatten. Die Anzahl Betroffener von sexualisierter Gewalt, die sich keine medizinische Hilfe holen, dürfte weitaus höher liegen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen des Frauen-Notrufs Wetterau e. V.. In der Beratung sind immer wieder Klientinnen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, sich aber aus Angst, Scham oder Unwissen nicht medizinisch versorgen lassen.

Genau dort setzt die neue Informations- und Sensibilisierungskampagne an. Auf Plakaten werden Vorurteile aufgegriffen, mit denen Betroffene immer noch konfrontiert werden und die ihnen das Gefühl geben, mitverantwortlich zu sein oder übertrieben zu reagieren. Oft sind es Bemerkungen über die getragene Kleidung oder ihr Verhalten. Dem wird mit einem klaren Statement entgegengetreten – „Es war eine Vergewaltigung“. Auf bauzaungroßen Bannern wird zudem das Recht auf Selbstbestimmung über den eigenen Körper hervorgehoben, dass durch Übergriffe verletzt wird („Über Deinen Körper bestimmst nur Du!“).

Einige Plakate und Banner hängen schon in der Wetterau. Die Arbeitsgruppe hofft jedoch, dass sich noch viel mehr Gemeinden und Städte, aber auch Vereine, Firmen und Gastronomie an der Kampagne beteiligen werden. Die Banner (230×160 cm) und Plakate (DIN A4-Format) können kostenlos beim Frauen-Notruf Wetterau e. V. bestellt werden: per E-Mail an info@frauennotruf-wetterau.de oder telefonisch unter 06043 4471.

Hinter der Kampagne stehen der Frauen-Notruf Wetterau e. V., der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises, die Opferschutzkoordinatorin der Polizei Wetterau und die externe Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim. Die Kampagne wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und den Wetteraukreis.

Pressemitteilung vom 22.04.2024

Familienrechtliche Erstberatung im Frauen-Notruf Wetterau

Frauennotruf Wetterau

Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau e. V. eine familienrechtliche Erstberatung an. Der nächste Termin ist am Donnerstag, den 16. Mai 2024 von 9.30 bis 12.30 Uhr. Es können rechtliche Fragen zu den Themen Scheidung, Unterhalt, elterliche Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz besprochen werden. Es kann geklärt werden, welche Unterlagen benötigt werden, und erste Hilfestellungen können in diesem Gespräch erarbeitet werden.
Um einen Termin zu vereinbaren, bittet der Frauen-Notruf Wetterau um vorherige Anmeldung per Tel.: 06043 4471 oder per Mail: info@frauennotruf-wetterau.de
Die juristische Erstberatung kostet € 10,- und findet im Frauen-Notruf Wetterau e.V., Hinter dem Brauhaus 9, 63667 Nidda statt. Alle kommenden Termine finden Sie HIER.

Vereinsvoting VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen

Frauennotruf Wetterau

Wir freuen uns über jede Stimme! 🫶

Der Frauen-Notruf Wetterau e.V. nimmt am Vereinsvoting der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen teil. Mit eurer Stimme für unseren Verein unterstützt ihr die Herstellung einer neuen Broschüre zu dem Thema Häusliche Gewalt im Bezug auf Kinder und Jugendliche.

Abgestimmt werden kann vom 15.4-6.5. auf der Internetseite der VR-Bank Main-Kinzig-Büdingen. Mehr Infos und die Abstimmung findet ihr hier.

Leseempfehlung

Frauennotruf Wetterau

Femizid: Wenn sich der Mann das Recht nimmt, die Frau zu töten

Ute Günther und Mareen Hechler über Opferhilfe und Ursachen von Gewalt gegen Frauen, die all zu oft im Femizid gipfelt. Ein Interview.

Erst in jüngster Vergangenheit wurden wieder zwei Frauen im Rhein-Main-Gebiet zu Opfern der brutalen Gewalt ihrer (Ex)-Partner. Eine Kassiererin in Mörfelden-Walldorf wurde im Supermarkt erschossen. Eine Frau in Ober-Ramstadt bei Darmstadt wurde auf offener Straße mit einer Axt angegriffen und schwer verletzt. Pro Familia und die Akteur:innen des Netzwerks Gewaltschutz der Stadt Darmstadt und des Landkreises Darmstadt-Dieburg wollen Betroffenen helfen, bevor die Situation eskaliert. Gleichzeitig wollen sie zeigen, dass es sich bei Gewalt gegen Frauen um ein strukturelles Problem handelt.

Frau Günther, Frau Hechler, die Art, wie Medien berichten, halten Sie dabei für sehr wichtig. Warum?

Ute Günther: Untersuchungen zeigen, dass Betroffene, die nach dem Thema googeln, oftmals zuerst auf Presseberichte zu Fällen stoßen. Deshalb ist es enorm wichtig, dass die professionellen Fachberatungsstellen als Hilfsangebote in den Artikeln genannt werden und nicht nur Selbsthilfegruppen und Anlaufstellen, die womöglich äußern, dass die Polizei doch nicht kommt, wenn man sie ruft. Weil das die Betroffenen sehr verunsichern kann und vom Aufsuchen professioneller Hilfe eher abhält.

Wie sehen die professionellen Hilfsangebote aus?

Mareen Hechler: Das Netzwerk Gewaltschutz arbeitet stadt- und landkreisübergreifend. Dort sind die wichtigsten Akteure aus dem Gewaltschutz zusammengeschlossen. Von Fachberatungsstellen für Frauen, Frauenhäusern, Kinderschutzbund über Jugendämter, Justiz und Polizei. Das kommunale Hilfesystem ist sehr effektiv aufgestellt.

Günther: Das Polizeipräsidium Südhessen arbeitet mit einer eigenen Taskforce aktiv im Netzwerk mit. Wir versuchen dem entgegenzuwirken, dass immer gesagt wird: „Ach, die tun ja eh nichts.“ Wir sind in Austausch mit allen Beteiligten und informieren über unsere Angebote, damit Betroffene auch zu uns überwiesen werden können.

Die erschossene Aldi-Mitarbeiterin hatte die Angst vor ihrem gewalttätigen Ex-Partner geäußert, ihn sogar wegen Körperverletzung angezeigt. Hat hier das Hilfesystem versagt?

Hechler: Ich war sehr betroffen von diesem Mord und habe mich natürlich auch gefragt, ob man dieser Frau hätte helfen können. Von außen kann ich das leider nicht beurteilen. Grundsätzlich ist es aber extrem schwierig, eine Frau davor zu schützen, wenn ein Mann eines Tages, nach einer längeren Zeit der Trennung, beschließt, seine Ex-Partnerin zu ermorden. Daher ist es so wichtig, die strukturellen Ursachen der Gewalt gegen Frauen zu bekämpfen, so dass Männer gar nicht mehr auf die Idee kommen, es stünde ihnen zu, ihrer (Ex-)Partnerin das Leben zu nehmen.

Hätten elektronische Fußfesseln helfen können, wie die hessische Landesregierung sie vorschlägt?

Hechler: Das ist sehr kritisch zu sehen, da die Fußfesseln nur für eine bestimmte Zeit angeordnet werden dürfen. Damit ist den Frauen nicht geholfen. Vielleicht wäre es eine hilfreiche Erfahrung für die Männer, am eigenen Leib zu spüren, dass es nicht in Ordnung ist, was sie tun. Aber den Schutz wirksam zu verstärken? Das sehe ich darin nicht.

Was raten Sie Frauen, die zu Ihnen kommen, weil ihr Mann sie schlägt und sie Angst um ihr Leben haben?

Günther: Die Mitarbeiterinnen der Fachberatungsstellen für Häusliche Gewalt geben eine sehr umfassende Beratung, welche Institutionen es gibt, wo sich Betroffene hinwenden und sich Hilfe holen können.

Wie läuft das konkret ab?

Hechler: In den Fachberatungsstellen nehmen die Berater:innen eine Gefährdungseinschätzung vor. Dafür gibt es einen standardisierten Fragebogen, anhand dessen die Gefährdungslage eingeschätzt wird. Dann wird überlegt, wie weiter vorgegangen wird, welche Schutzmaßnahmen getroffen werden bis hin zu einer Aufnahme in einem Frauenhaus.

Welche Schutzmaßnahmen außer Frauenhaus gibt es denn?

Hechler: Es kann sein, dass eine Betroffene erst mal zu einer Freundin oder zur Verwandtschaft ausweicht. Nicht in jeder Beziehung, in der Gewalt vorkommt, steht eine Todesdrohung im Raum. Viele Beratungsfälle fangen früher an. Es gibt unterschiedliche Stadien von Gewalt in Beziehungen. Im schlimmsten Fall versucht man, die Frau in Sicherheit zu bringen. Die Beratungsstellen und Frauenhäuser unterstützen Frauen mit Kindern dann auch dabei, Kontakt mit dem Jugendamt aufzunehmen, zu klären, wie das mit Schule und Kita funktioniert, oder helfen auch bei der Beantragung von finanziellen Leistungen.

Günther: Es geht um Stärkung und Begleitung der Frauen in diesem Prozess. Jeder Fall ist anders.

Aber die Gewalt ist immer dieselbe?

Günther: Nein. Es gibt nicht nur eine Sorte von Gewalt, es geht nicht immer nur um physische Gewalt, sondern es gibt auch ganz subtile Gewalt.

Wie kann die aussehen?

Günther: Zum Beispiel wenn der Mann sagt: „Wenn du dich trennst, siehst du deine Kinder nicht mehr. Ich werde alles tun, damit du ein schlechtes Leben hast.“ Meistens braucht es auch eine gute Beratung und Begleitung, um die Frau zu stärken, damit sie dem Mann etwas entgegensetzen kann. Es geht manchmal auch darum zu erreichen, dass sich beide gütlich einigen. Und auch nicht jeder Mann schlägt gleich zu oder bringt seine Frau um. Nicht zu unterschätzen ist auch die neu erstarkende Form der digitalen Gewalt, wenn Frauen kontrolliert werden mittels Überwachungs-Apps oder gezielt mit Drohungen im Netz bombardiert werden.

Gewalttätige Beziehungen werden oftmals als toxisch bezeichnet. Wie sehen Sie das?

Günther: In jüngster Zeit fällt der Begriff „Toxische Beziehung“ gerade in den sozialen Netzwerken sehr oft. Der Begriff kommt aus dem Bereich der Therapie und Diagnostik. Er bezeichnet aber eine pathologische, also krankhafte, Beziehung. Wir sprechen dagegen lieber von struktureller Gewalt gegen Frauen, bei der Männer versuchen, Frauen zu unterdrücken, sie klein zu halten und zu dominieren. Das ist per se erst mal keine toxische Gewalt.

Was ist die Ursache dieser strukturellen Gewalt gegen Frauen?

Günther: Untersuchungen zeigen, dass Männer zu einem Großteil in Beziehungen sehr dominant sind und dazu neigen, Gewalt, auch psychische Gewalt, auszuüben. Das kann sehr subtil sein. Und trotzdem würde ich davon abraten, immer alles gleich als toxisch zu bezeichnen, und lieber genau hinschauen und differenzieren: Auch das kann Bestandteil von einer professionellen Beratung sein.

Es herrscht weiterhin ein Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern …

Hechler: Jungen lernen schon im Kindergarten, dass sie sich bei Konflikten mit körperlicher Gewalt verteidigen dürfen, während Mädchen brav und lieb sein sollen. Dieses Kämpferische, sich durchzusetzen, sich Respekt zu verschaffen, spielt für Jungen und Männer eine ganz andere Rolle. Gleichzeitig begegnen wir in unserer Gesellschaft an allen Orten einer Abwertung von Frauen. Im Kleinen wie im Großen. Jeder kennt sexistische Witze. Mädchen sind Schlampen und Jungs sind Machos …

Günther: Das zeigt sich auch im politischen Bereich. Gerade im Augenblick ist es allgegenwärtig, dass man von Alphamännern spricht und Männer Eier in der Hose haben müssen. Dazu findet man viele Verweise in den sozialen Medien, in denen dies von Influencern aus Politik und Gesellschaft propagiert wird. Das traditionelle Männlichkeitsbild erlebt eine Renaissance.

Und solche Rollenbilder können zu Gewalt führen?

Hechler: Mann und Frau sind in unserer Gesellschaft nicht gleichberechtigt. Bei häuslicher Gewalt geht es immer um Macht und Kontrolle. Auch die 2018 in Kraft getretene Istanbul-Konvention zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt besagt, dass fehlende Gleichstellung die Ursache für Gewalt ist. Männer haben gelernt, dass Gewalt ein probates Mittel ist, um sich durchzusetzen, Frauen lernen sich unterzuordnen. Wir haben immer noch die Rollenstereotypen der dominante und erfolgreiche Mann und die liebevoll versorgende Frau. Diese Rollenbilder tragen dazu bei, dass es ein Ungleichgewicht in Beziehungen gibt. Wenn es dann zu Konflikten kommt, fühlt sich der Mann unter Umständen in seiner Ehre gekränkt, in seiner Männlichkeit verletzt und sorgt womöglich auch mit Gewalt dafür, dass die Frau in ihrer defensiven Rolle der Unterwürfigen bleibt. Das kann so weit gehen, dass sie denkt, sie hat es verdient.

Und das kann im Femizid gipfeln?

Hechler: Im schlimmsten Fall, ja.

Günther: Das geht so weit, dass ein Mann denkt, die Frau gehört zu ihm und wenn sie ihn verlässt, ist er so verletzt, dass er sich das Recht herausnimmt, ihr das Leben zu nehmen.

Hechler: Gerade eine Trennung ist der gefährlichste Zeitpunkt.

Sie stören sich an Begriffen wie Familiendrama oder Beziehungstat, die oftmals in der Presse kursieren. Warum?

Günther: Wenn ein solcher Mord in der Presse als Familiendrama bezeichnet wird, dann wertet dies die Tat ab. Womöglich kommt der Gedanke auf, die Frau sei selbst schuld gewesen. Die Fälle, in denen ein Mann seine Partnerin tötet, müssen ganz klar als Femizid bezeichnet werden. Denn hier hat ein Mann seine Stellung missbraucht, um seiner (Ex-)Partnerin Gewalt anzutun bis zum Tode. Das ist keine Beziehungstat – dieser Begriff wirkt fast entschuldigend nach dem Motto: Was hätte der Mann denn tun sollen? Die Frau hat ihn sicher provoziert, er wusste nicht mehr weiter, ist verzweifelt. All das ist keine Entschuldigung für solch eine Gewalttat.

Was macht einen Mord zum Femizid?

Hechler: Der Punkt ist, dass ein Mann sich das Recht herausnimmt, eine Frau zu töten. Das ist es, was eine Tat zum Femizid macht.

Solche Männer würden zum Beispiel im Streit keinen anderen Mann – etwa den besten Freund – töten?

Günther: Natürlich kann man das nicht verallgemeinernd sagen. Aber nach allem, was wir aus unserer langjährigen Beratungstätigkeit wissen, gibt es diese Gewaltbereitschaft vor allem bei Männern, die, wenn sie sich verletzt fühlen, bis zur Todesgewalt neigen. Bei einem Femizid ist die Botschaft: Du gehörst zu mir und ich kann dich aufgrund meiner Rolle – als Mann – verletzen und sogar töten. Ein derartiges Machtverhältnis ist bei Männerfreundschaften nicht vorhanden.

Aber so weit muss es nicht kommen?

Günther: Nein. Bevor es so weit kommt, gibt es Beratungsmöglichkeiten. Und ich kann nur jedem raten, sich frühzeitig Hilfe zu holen. Niemand muss sich deshalb schämen. Wir bieten nicht nur Beratung für Frauen an, sondern auch für Männer, die gewalttätig geworden sind. Hier kann in einem geschützten Rahmen mit einem Fachberater gesprochen werden und daran gearbeitet werden, Wege aus der Gewaltspirale zu finden.

Der Axt-Täter in Ober-Ramstadt war ein Albaner, der Schütze in Mörfelden-Walldorf kam aus Bulgarien. Ist die Gewaltbereitschaft gegen Frauen in manchen Kulturen stärker verbreitet?

Hechler: Nein. Laut Datenlage kann es jede treffen, unabhängig von Alter, Herkunft oder sozialer Stellung. Der Professor kann genauso wie der Feuerwehrmann zum Täter werden, der Deutsche genauso wie der Albaner. Es lässt sich nicht auf bestimmte Männergruppen einengen.

Wie sollte das Umfeld reagieren? Manche befürchten vielleicht, dass die Situation sich verschlimmert, wenn sie die Polizei rufen.

Hechler: Man sollte unbedingt die Polizei rufen, wenn man eine Frau in der Nachbarschaft schreien hört. Die Polizei nimmt vor Ort eine Risikoabschätzung vor. Auch kann sich eine Beratungsstelle dann proaktiv bei der Frau melden. Und bekommt man mit, dass es in einer Beziehung Probleme gibt, ist es auf jeden Fall besser, der Frau die Nummer des Hilfetelefons zuzustecken, als Augen und Ohren zuzumachen.

Frankfurter Rundschau,01.04.2024