Prävention und Intervention
Frauennotruf WetterauNidda/Wetteraukreis (red). Die hohen Zahlen zu Gewalt an Frauen der vergangenen Jahre zeigen den enormen Bedarf an Beratungs- und Unterstützungsarbeit in diesem Bereich. Grünen-Direktkandidat Esra Edel informierte sich in einem Gespräch beim Frauen-Notruf Wetterau über dessen Arbeit. Der Verein bietet gewaltbetroffenen Frauen, Mädchen und Transpersonen ab 16 Jahren Hilfe und Beratung.
In einer Pressemitteilung berichtet Edel von den Eindrücken.
Ein ergiebiges Gespräch beim Frauen-Notruf Wetterau brachte viele Erkenntnisse über die Erfolge und Herausforderungen des Vereins zutage. Zu Gast in den Räumlichkeiten des Vereins mit Sitz in Nidda waren Esra Edel, Bundestagskandidat für die Wetterau, sowie Sharon Rieck, Stadträtin der Stadt Nidda (beide Bündnis 90/Die Grünen). Edel hatte sich auf den Weg nach Nidda gemacht, um sich selbst ein Bild über den nun seit über 35 Jahren wirkenden Verein zu machen.
Verbesserung der Finanzierung
Edel sagte: »Es ist gut, dass nun endlich das Gewalthilfegesetz beschlossen wurde. Hiermit werden gewaltbetroffene Frauen unterstützt und die Arbeit des Frauen-Notrufs erleichtert. Vor allem aber habe ich bei meinem Besuch mitgenommen, dass sich die Finanzierung in Zukunft noch verbessern muss.« Der Frauen-Notruf Wetterau erhält für seine wichtige Arbeit bereits finanzielle Unterstützung, zum Beispiel durch das Land Hessen, den Wetteraukreis, Kommunen sowie durch Spenden.
Mit einem Team von sieben hauptamtlichen Mitarbeiterinnen in Teilzeit leistet der Verein viel für gewaltbetroffene Frauen, Mädchen und Transpersonen. 341 Fälle begleiteten die Beraterinnen allein im Jahr 2024. Die Dunkelziffer an Betroffenen, die sich keine Hilfe holen, ist noch um ein Vielfaches höher.
Um die Betroffenen gut beraten und unterstützen zu können, ist der Verein sehr vielseitig aufgestellt und eng vernetzt mit beispielsweise der Polizei, Frauenhäusern und anderen Beratungsstellen sowie mit der Hochwaldklinik Bad Nauheim über das Angebot der medizinischen Soforthilfe nach Vergewaltigung.
Die Präventionsarbeit vom Frauen-Notruf Wetterau umfasst unter anderem Workshops in Schulen, öffentliche Vorträge für Vereine und Informationsveranstaltungen in Deutschsprachkursen. In Kooperation mit anderen Einrichtungen der Gewalt- und Behindertenhilfe gibt es außerdem den »Starke Suse«-Workshop in einfacher Sprache für Frauen und Mädchen mit Behinderungen.
Unter dem Namen »pepper« plant der Verein den Aufbau einer niedrigschwelligen Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche als Mitbetroffene von häuslicher Gewalt im Wetteraukreis. Um die Bedürfnisse dieser besonders vulnerablen Gruppe individuell und zielführend adressieren zu können, bedarf es neben einem eigenen Konzept auch die passenden Räume, die zudem auch barrierefrei sein sollen. Dazu steht der Verein bereits im engen Austausch mit der Stadt Nidda.
Beratung und Barrierefreiheit
Zum Abschluss des regen Gesprächs bedankte sich der Bundestagskandidat Esra Edel für den informativen Austausch: »Ich danke dem Frauen-Notruf für die ungemein wichtige Arbeit, die der Verein in der Wetterau leistet. Dabei geht es nicht nur darum, Betroffenen nach einer Gewalttat umfangreiche Hilfen zu bieten, sondern vor allem auch um wertvolle Präventionsarbeit.« Esra Edel betonte zum Abschluss des Treffens: Sie werde hoffentlich dazu führen, Straftaten gegen Frauen, Kinder und Transpersonen in Zukunft zu reduzieren.