„Unverzichtbar für die Region“

Frauennotruf Wetterau

Kreisanzeiger – 25.01.2018
Nidda
„Unverzichtbar für die Region“

STIPPVISITE Erster Kreisbeigeordneter Jan Weckler informiert sich beim Frauen-Notruf Wetterau über Aufgaben / Projekt „Suse“ im Fokus
NIDDA – (red). Informieren, unterstützen und begleiten – das sind die Hauptaufgaben des Frauennotrufs Wetterau, der seinen Sitz in Nidda hat. Der Erste Kreisbeigeordnete Jan Weckler besuchte jetzt den Verein und führte ein Gespräch mit der Vorsitzenden Renate Fleischer-Neumann und Mitarbeiterinnen. Das Motto des Vereins „Keine Gewalt gegen Frauen und Kinder“ sei auch im Wetteraukreis ein wichtiges Anliegen, „auf das die Aufmerksamkeit gerichtet werden muss“, so Weckler. Dass das Thema Gewalt gegen Frauen leider noch immer eine große Rolle spielt, zeigen verschiedene Studien. Dabei wird zumeist zwischen körperlicher, sexueller und psychischer Gewalt unterschieden. Nach einer Umfrage der Bundesregierung aus dem Jahr 2004 haben 37 Prozent der befragten Frauen körperliche Gewalt, 58 Prozent sexuelle Belästigung und 42 Prozent psychische Gewalt erlebt. Diese Zahlen sind bei Gewalt gegen behinderte Frauen, so zeigt es eine Studie aus dem Jahr 2013, noch erheblich höher.
So galt das Interesse Wecklers vor allem dem Projekt „Suse“, das sich speziell mit Gewalt gegen behinderte Frauen beschäftigt. Seit drei Jahren ist der Notruf-Verein Träger für eine von deutschlandweit fünf Modellregionen „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“. Grundlage der Modellregion ist, dass Frauen mit Behinderung zwar häufiger Gewalt erleben, aber deutlich seltener Unterstützungsangebote aus dem Gewaltschutzbereich in Anspruch nehmen. In einem Netzwerk, das aus 13 Einrichtungen besteht, werden Beratungsangebote und Öffentlichkeitsarbeit koordiniert sowie konkrete Projekte zur Verbesserung der Barrierefreiheit angestoßen. Seit vergangenem Jahr werden über die Modellregion kostenfreie Workshops für behinderte Frauen und Mädchen angeboten, um sie für das Thema Gewalt zu sensibilisieren und ihr Selbstvertrauen zu stärken.
„Der Notruf ergreift Partei für Frauen und bietet ihnen Unterstützung in den verschiedenen Lebenssituationen an“, resümierte Weckler. Da die vertraulichen Beratungen für die betroffenen Frauen kostenfrei sind, unterstützt der Wetteraukreis den Verein auch finanziell“. Der Frauen-Notruf finanziert sich vor allem aus Kreis- und Landesmitteln. Geld kommt außerdem von den Wetterauer Kommunen. „Daneben ist der Verein aber auch noch auf Spenden angewiesen“, erläuterte Fleischer-Neumann. „Der Frauen-Notruf leistet eine wichtige Arbeit, auch im Bereich der Aufklärung zur Gewalt gegen Frauen und Kinder und ist unverzichtbar für die Region. Ich kann den Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, nur empfehlen, diese Unterstützung anzunehmen“, sagte Weckler abschließend.