Sich rechtzeitig beraten lassen, bevor es zu spät ist

Frauennotruf Wetterau

Rechtsanwältin Fabienne Metz bietet mit dem Frauen-Notruf Wetterau eine familienrechtliche Erstberatung in Nidda an. Fragen zur Trennung sind die drängendsten Anliegen.

Einmal im Monat findet eine familienrechtliche Erstberatung in Kooperation mit dem Frauen-Notruf Wetterau in Nidda statt. Die Rechtsanwältin Fabienne Metz aus Bad Nauheim bietet Frauen zu verschiedenen Themen einen halbstündigen Gesprächstermin an. Die Termine werden rege genutzt. Zwischen drei und fünf Frauen melden sich regelmäßig an.
Die Beweggründe sind unterschiedlich. Bei manchen steht die Krise unmittelbar bevor, andere haben schon Gerichtsverfahren hinter sich und das Bedürfnis, mit einem Anwalt zu sprechen oder sich eine zweite Meinung einzuholen.

Es geht erst einmal um Grundlagen

Während des Gesprächs steht das Einholen eines ersten Rats im Vordergrund. Es geht um Grundlagen und nicht darum, den Fall zu lösen. Viele Frauen haben zwei, drei drängende Fragen, die nach der Erstberatung auch beantwortet sind. Bei anderen kristallisiert sich heraus, dass die Problematik nicht mit einem Gesprächstermin aufgearbeitet werden kann. »Es ist in einer halben Stunde natürlich nicht möglich, einen bereits lang andauernden Fall zu erfassen und auch rechtlich zu beurteilen«, sagt Metz.
Während der Erstberatung können Fragen zur Scheidung, zum Unterhalt, der elterlichen Sorge oder Maßnahmen nach dem Gewaltschutzgesetz gestellt werden. Die Fragen zur Trennung sind mit Abstand die häufigsten und drängendsten während der Beratung. Tatsächlich ist das Thema Gewalt nicht das vorherrschende Thema. Aus ihrer Erfahrung weiß Fabienne Metz, dass Frauen, die Gewalt erfahren haben, oft schon beim Frauennotruf angedockt sind.
Bei Unterhaltsfragen kommt es oft vor, dass eine Frau eine große Tasche mit Unterlagen mitbringt und auf eine Lösung hofft. Auch das geht über eine Erstberatung hinaus und kann nicht in kurzer Zeit erörtert werden.

Bei wem bleiben künftig die Kinder?

»Ich lasse die Frauen erst einmal ganz offen erzählen, dann ergibt sich alles weitere«, erzählt die Rechtsanwältin. Der Großteil der Ratsuchenden sei während des Termins gefasst, habe sich Fragen notiert. Einzelne Frauen reagieren emotional, besonderes wenn sie sich mitten in der Trennung befinden und es gemeinsame Kinder gibt.
Visieren die Eltern bei der Frage, wo die Kinder künftig wohnen sollen, andere als die klassischen Lösungen an, setze das ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft voraus und die Bereitschaft, die eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen. »Gerade in der akuten Situation der Trennung ist das oft (noch) nicht möglich«, weiß Fabienne Metz. Kommt es zu keiner Einigung, entscheidet im äußersten Fall das Familiengericht über den Verbleib der Kinder.
Bei der geschätzten knappen Hälfte hilft das Erstgespräch gleich. Etwas mehr als die Hälfte sei laut Metz gut beraten, sich für die weitere Bearbeitung einen Anwalt zur Seite zu nehmen.
Eine aufwendige Vorbereitung auf die Erstberatung ist nicht notwendig. Der Rat der Rechtsanwältin lautet: »Lassen Sie sich beraten. Im Nachhinein kann es für vieles zu spät sein.«

Kreis-Anzeiger online, Myriam Lenz, 13.02.2022