»Opfer von Gewalt nachhaltig schützen«
Frauennotruf WetterauReichelsheim (pm). Gemeinsam mit Landtagsabgeordneter Annette Wetekam haben Mitglieder der Reichelsheimer CDU-Fraktion den Frauen-Notruf Wetterau in Nidda besucht. Empfangen wurden sie von Christa Mansky aus dem Vorstand, den Geschäftsführerinnen Jeanette Stragies und Anne Hantschel sowie den Mitarbeiterinnen Julia-Katharina Wintermeyer und Tina Müller.
Seit über 35 Jahren setzt sich der Frauen-Notruf für Frauen, Mädchen und Transpersonen ein, die von Gewalt betroffen sind oder waren. Ein Thema, das alarmierend aktuell ist: Im Jahr 2023 wurden in Hessen 12 000 Fälle häuslicher Gewalt gemeldet, wobei 81,3 Prozent der Opfer weiblich waren. Wetekam betonte, dass die Landesregierung das Thema fest in den Blick genommen habe und Initiativen ergreife, um Gewalt gegen Frauen präventiv zu bekämpfen und die Opfer besser zu schützen.
Der Frauen-Notruf ist Teil des Unterstützungsnetzwerkes. Menschen jeden Alters und aus allen Gesellschaftsschichten kommen zu den Beratungen, und die Möglichkeit einer anonymen Online-Beratung werde immer häufiger in Anspruch genommen, erfuhr die Delegation. Im Jahr 2023 verzeichnete die Einrichtung rund 300 Fälle von Gewalt. Neben der direkten Unterstützung bietet der Frauen-Notruf auch Fortbildungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen an Schulen, Kindergärten und anderen Einrichtungen.
Ein drängendes Thema benannte Mitarbeiterin Julia-Katharina Wintermeyer: Väter, die gegen ihre Ex-Partnerinnen gewalttätig waren oder sind, behielten in der Regel weiter das Umgangsrecht mit ihren Kindern. Diese Problematik stelle betroffene Frauen vor immense Herausforderungen und Risiken. Wintermeyer betonte die Notwendigkeit einer Gesetzesänderung, um den Kindern und den Frauen besseren Schutz zu bieten.
»In einer Zeit, in der geschlechtsspezifische Gewalt immer mehr in den Fokus gesellschaftlicher Diskussionen rückt, ist die Arbeit des Frauen-Notrufs Wetterau von größter Wichtigkeit«, sagte Wetekam. Es bedürfe einer gemeinsamen Anstrengung, um der Gewalt entgegenzuwirken und den Opfern die dringend benötigte Unterstützung zukommen zu lassen. Nur durch sensibilisierte Aufklärung und rechtliche Veränderungen werde ein nachhaltiger Schutz für Frauen und Kinder gewährleistet.