Mehr Information - mehr Sicherheit: Rund 5000 Besucher bei Präventionstag

Frauennotruf Wetterau

Altenstadt (jwn). Den ersten Altenstädter Präventionstag können die Veranstalter als vollen Erfolg verbuchen. Rund 5000 Besucher, nach Polizeischätzungen, nahmen das umfangreiche Informationsangebot und Begleitprogramm wahr.

Hat es am Wetter oder am Thema gelegen – oder an beidem zusammen? Jedenfalls hat der erste Präventionstag wohl den Nerv der Altenstädter Bevölkerung getroffen. Das bewies der große Zuspruch an Besucherinnen und Besuchern – laut Schätzungen der Polizei waren bis zum Ende rund 5000. »Falls es jemandem zu heiß ist, dann kann er sich heute und hier von der Polizei beschatten lassen. Polizeibeamte haben wir heute jedenfalls genug vor Ort«, scherzte Boris Meinzer. Er führte an diesem Sonntag durch das umfangreiche Programm rund um die Altenstadthalle, das dem Publikum im Alter von einem bis zu 99 Jahren das Thema Sicherheit näherbringen sollte.

In der Tat war das Angebot riesig, denn mit Info-Ständen mit Jugendberater zu den Bereichen Drogen, Alkohol oder Energydrinks, mit Aufklärung zum Frauennotruf oder Neuem zum Einbruchsschutz war die Beratungspalette breit gefächert. Hinzu kam noch ein Stand des Demenzdienstes und Hausnotrufs des Malteser Hilfsdienstes.

Stolz verwies Bürgermeister Norbert Syguda (SPD) darauf, dass dieser erste Präventionstag in Altenstadt sich an alle Bürger wenden würde und durch das Mitwirken auch vieler Vereine das Thema Gesundheit erstmals dabei angesprochen werde.

Auf die Idee mit dem Präventionstag in Altenstadt ist Sabine Willwoldt gekommen. Sie ist erst seit vergangenem Jahr als Schutzfrau vor Ort in Altenstadt tätig. »Und schon jetzt nicht mehr wegzudenken«, lobte sie Bürgermeister Syguda, »weil seither fühlen sich unsere Bürger wirklich sicherer.«

Individuelle Beratung und viele Infos

Zusammen mit Mara Wahle, im Rathaus eigentlich zuständig für die Bereiche Tourismus und Kultur, hat Willwoldt bei der Polizei und bei Altenstädter Vereinen für die Veranstaltung geworben und war dabei schnell auf große Resonanz gestoßen.

Nach dem Konzept sollten Polizei und Feuerwehr für Aufklärung und Informationen sorgen und die Vereine für Unterhaltung, sprich Bestückung der Schlemmermeile auf dem Parkplatz der Altenstadthalle mit Foodtrucks und Würstchenständen. Während sich die Feuerwehr um den Nachwuchs mit allerlei Spielangeboten kümmerte, veranstaltete die Polizei neben der individuellen Beratung an den Ständen auch Vorträge in der Altenstadthalle.

Und die waren trotz des guten Wetters sehr gut besucht. Behandelt wurde dabei ebenso Vorkehrungen gegen Einbrüche wie auch Tipps bei Nachbarschaftsstreitigkeiten oder Hinweise zu den neuesten Betrugsmaschen über das Internet.

»Ich habe vor Kurzem mein Haus dämmen lassen – wegen Klimaschutz. Und auch die Eingangstür aufwendig erneuern lassen. Aber an die zusätzliche Absicherung der Kellertür und der Lichtschächte habe ich nicht gedacht. Dabei sollen doch gerade sie den Dieben zum leichten Einstieg ins Haus dienen«, zeigte sich der Altenstädter Norbert Lautenschläger nachdenklich und zugleich dankbar für die Hinweise bei dem Vortrag »Einbruchsschutz«.

Ein weiterer Tipp bei diesem Vortrag war auch der Vorschlag zur Bildung einer Nachbargemeinschaft im Sinne einer Gefahrengemeinschaft. Dabei sollten Fremde ruhig angesprochen werden und ihnen Hilfe angeboten werden, wenn sie suchend durch die Wohngegend liefen. Schlagen sie diese ohne Begründung aus, sollte Vorsicht angesagt sein.
Neuauflage wohl im nächsten Jahr

Auch für die Jüngsten, deren Interesse an Sicherheitsthemen im Vergleich zum Spieltrieb deutlich geringer war, war an diesem Tage gesorgt und zwar mit Menschenkicker, Hüpfburg, Bubble Balls, Geschicklichkeitsparcours oder Kinderschminken.

Gelegentlich gab es da auch Tränen, wenn beispielsweise Mütter ihre Kinder – offensichtlich genervt von der prallen Sonne – weiterziehen wollten.

Der Hit an diesem Nachmittag aber war die kostenlose Fahrradkodierung. Schon vor Beginn der Veranstaltung gegen 11 Uhr hatte sich eine lange Schlange gebildet. Und die hielt dann auch wirklich bis zum Ende der Veranstaltung gegen 16 Uhr an. Bei den Fahrradbesitzern scheint das Sicherheitsbedürfnis also wirklich angekommen zu sein.

Großes Interesse erregten auch die Vorführungen mit Drohnen, da sie immer mehr zur Verbrechensbekämpfung eingesetzt werden.

Insgesamt war der erste Präventionstag ein voller Erfolg. »Und so wie es aussieht, werden wir nächstes Jahr eine ähnliche Veranstaltung nur für Jugendliche machen«, gab sich Mara Wahle zuversichtlich.

Möglicherweise ist dies eine Antwort auf den ersten Präventionstag in Büdingen, der sich nur an ältere Mitbürger ab 60 Jahre gerichtet hatte.

Jürgen W. Niehoff, Kreis-Anzeiger, 13.06.2023