Frauen-Notruf sucht neue Räume

Frauennotruf Wetterau

Fachberatungsstelle würde gerne in Nidda bleiben / Bundesförderprogramm bietet Chance

Bereits seit über 20 Jahren hat der Frauen-Notruf Wetterau e.V. seinen Sitz in Nidda. Doch die Mitarbeiterinnen halten schon lange Ausschau nach neuen Räumen für ihre Fachberatungsstelle gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Jeanette Stragies beschreibt die aktuelle Situation so: „Unsere jetzigen Räume sind sehr schön und die zentrale Lage in der Innenstadt ist perfekt. Aber die fehlende Barrierefreiheit ist das größte Manko. Die Beratungsstelle befindet sich im Obergeschoss und es gibt keinen Aufzug.“

Darüber hinaus werde es langsam eng. Es gebe nur zwei Büros und zwei Beratungsräume bei vier Mitarbeiterinnen. „Ideal wäre zudem ein zusätzliches kleines Apartment mit eigenem Zugang. Manchmal müssen Frauen ihre Wohnung fluchtartig verlassen ohne zu wissen, wo sie die Nacht verbringen können. Oft sind auch Kinder mitbetroffen. Bisweilen ist es dann zu spät einen Platz in einem Frauenhaus zu organisieren, daher würden wir gerne eine kurzfristige Übernachtungsmöglichkeit anbieten“, erklärt Christa Mansky.

Einen Umzug in eine andere Stadt ziehen die Mitarbeiterinnen nur ungern in Betracht. „Der Frauen-Notruf wurde in Nidda vor 33 Jahren gegründet, seitdem hat sich eine enge Verbundenheit mit der Stadt entwickelt. Bedingung für einen Umzug wäre eine gute Anbindung mit der Bahn, da Frauen aus dem gesamten Wetteraukreis zu uns kommen.“

Ein laufendes Investitionsprogramm des Bundes verstärkt momentan die Anstrengungen der Suche: Bis 2023 ist eine finanzielle Förderung möglich. „Das kommt uns sehr gelegen, nun fehlt nur noch die passende Immobilie“, erklärt Jeanette Stragies. Die Mitarbeiterinnen hoffen auf einen Glücksfall: „Wer geeignete Räumlichkeiten oder Gebäude kennt, möchte sich gerne bei uns melden.“

Kreis-Anzeiger vom 11.12.2021